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Black Dagger 01 - Nachtjagd

Black Dagger 01 - Nachtjagd

Titel: Black Dagger 01 - Nachtjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Ruhe. Nach allem, was passiert war, geisterte ihr zu viel im Kopf herum.
    »Vielen Dank, das ist nicht nötig.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde einfach …«
    Die Miene des Mannes zeigte deutlich seine Enttäuschung. Er sah aus wie ein getretener Hund.
    Wenn sie schon ihre Manieren im Stich ließen, setzte nun doch wenigstens ihr Mitgefühl ein.
    »Na gut.«
    Bevor er um den Wagen herumkommen konnte, öffnete sie die Tür und setzte sich auf den Beifahrersitz. Der Butler wirkte durch ihre Initiative etwas aus dem Konzept gebracht, doch er fasste sich schnell wieder, und das leuchtende Lächeln kehrte auf sein zerknittertes Gesicht zurück.
    Als er sich ans Steuer setzte und den Gang einlegte, sagte sie: »Ich wohne in …«
    »O, ich weiß, wo Ihr lebt. Wir wussten die ganze Zeit, wo Ihr wart. Erst im St. Francis Hospital auf der Säuglings-Intensivstation. Dann bei der Kinderkrankenschwester. Wir hatten gehofft, sie würde Euch behalten, doch das Krankenhaus zwang sie dazu, Euch wieder abzugeben. Dann kamt ihr in staatliche Fürsorge. Das gefiel uns gar nicht. Erst wurdet Ihr den McWilliams auf der Elmwood Avenue zugeteilt, doch Ihr wurdet krank und musstet mit Lungenentzündung wieder ins Krankenhaus.«
    Er setzte den Blinker und bog an einem Stoppschild links ab.
    Sie vergaß beinahe zu atmen, so angestrengt hörte sie zu.
    »Danach wurdet Ihr zu den Ryans geschickt, aber dort waren einfach zu viele Kinder. Und dann kamt ihr zu den Goldrichs, die in diesem modernen Bungalow in der Raleigh Street wohnten. Wir dachten, dort würdet Ihr nun bleiben, aber dann wurde Mrs Goldrichs schwanger.
Schließlich kamt Ihr in das Waisenhaus. Das war schlimm für uns, denn dort ließ man Euch nicht an die frische Luft zum Spielen.«
    »Sie sagen immer ›wir‹«, flüsterte Beth. Sie fürchtete sich vor der Antwort und hoffte gleichzeitig inständig auf sie.
    »Ja. Euer Vater und ich.«
    Sie legte den Handrücken auf den Mund und betrachtete angestrengt das Profil des Butlers.
    »Er kannte mich?«
    »O ja, Herrin. Von Anfang an. Kindergarten, Grundschule, Highschool.« Ihre Blicke trafen sich. »Wir waren so stolz auf Euch, als Ihr dieses Stipendium fürs College bekamt. Ich war bei Eurer Abschlussfeier. Ich habe für Euren Vater Fotos gemacht.«
    »Er kannte mich.« Sie sprach die Worte probeweise aus, es fühlte sich an, als spräche sie von den Eltern einer anderen Frau.
    Der Butler lächelte ihr zu. »Wir haben jeden Artikel aufgehoben, den Ihr jemals geschrieben habt. Selbst die von der Highschool und dem College. Als Ihr beim Caldwell Courier Journal angefangen habt, weigerte sich Euer Vater morgens schlafen zu gehen, bevor ich ihm nicht die Zeitung gebracht hatte. Egal wie hart die Nacht gewesen war, er ging erst zu Bett, wenn er alles gelesen hatte, was Ihr geschrieben hattet. Er war so stolz auf Euch.«
    Sie wühlte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch und schnäuzte sich, so geziert sie konnte.
    »Herrin, Ihr müsst wissen, dass es unfassbar schwer für ihn war, Euch fernzubleiben. Aber er wusste, wie gefährlich es war, Euch zu nahe zu kommen. Die Familien der Krieger müssen sorgfältig bewacht werden, und Ihr wart doch ohne Schutz, weil Ihr von Menschen aufgezogen wurdet. Er hatte auch gehofft, dass Euch die Transition erspart bliebe.«
    »Kannten Sie meine Mutter?«

    »Nicht gut. Sie waren nicht lange zusammen. Sie verschwand bald, nachdem sie sich kennen gelernt hatten, weil sie herausgefunden hatte, dass er kein Mensch war. Von der Schwangerschaft erzählte sie ihm nichts, erst kurz vor der Geburt wandte sie sich wieder an ihn. Ich glaube, sie hatte Angst vor dem Wesen, das sie auf die Welt bringen würde. Unglücklicherweise begannen die Wehen, bevor wir sie erreichen konnten, und sie wurde in ein Krankenhaus der Menschen gebracht. Aber Ihr solltet wissen, dass er sie geliebt hat. Von ganzem Herzen.«
    Beth saugte diese Informationen auf wie ein Schwamm und füllte damit die Löcher in ihrem Inneren aus.
    »Mein Vater und Wrath, standen sie sich nahe?«
    Der Butler zögerte. »Euer Vater liebte Wrath. Wir alle tun das. Er ist unser Herr. Unser König. Deshalb schickte Euer Vater ihn zu Euch. Und Ihr braucht ihn nicht zu fürchten. Er würde Euch niemals wehtun.«
    »Das weiß ich.«
    Als ihr Haus in Sicht kam, bedauerte sie, nicht noch mehr Zeit mit dem Butler verbringen zu können.
    »Da wären wir«, sagte er. »Elf Achtundachtzig Redd Avenue, Apartment 1B. Wobei ich bemerken muss, dass weder

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