Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Black Dagger 03 - Ewige Liebe

Titel: Black Dagger 03 - Ewige Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
räuspern, bevor sie übersetzen konnte. »Er sagt: Gut, Sir. Und Ihnen?«

    »Mir geht’s auch gut.« Der Mann lächelte leicht und wandte sich Bella zu. »Ich möchte, dass du im Flur wartest. Ich spreche dann später mit dir, wenn ich mit ihm geredet habe.«
    Bella zögerte.
    »Das ist keine Bitte«, sagte er ruhig.
    Nachdem Bella gegangen war, drehte der Mann seinen Stuhl zu John, lehnte sich zurück und streckte die langen Beine aus. »Dann erzähl doch mal, mein Junge, wo bist du aufgewachsen?«
    John bewegte eifrig die Hände, und Mary sagte: »Hier in der Stadt. Zuerst in einem Waisenhaus, dann bei einigen Pflegefamilien.«
    »Weißt du irgendetwas über deine Mutter oder deinen Vater?«
    John schüttelte den Kopf.
    »Bella hat mir erzählt, dass du ein Armband mit Zeichen darauf besitzt. Würdest du es mir zeigen?«
    John zog den Ärmel hoch und streckte den Arm aus. Die große Hand des Mannes legte sich um das schmale Handgelenk.
    »Das ist aber wirklich hübsch. Selbst gemacht?«
    John nickte.
    »Und woher hattest du die Idee für das Muster?«
    John entzog sich dem Griff des Soldaten und fing an zu gestikulieren. Als er aufhörte, sagte Mary: »Er träumt von dem Muster.«
    »Aha. Darf ich mal fragen, was du sonst noch so träumst?« Der Mann nahm wieder seine lässige Pose ein, aber seine Augen verrieten seine Anspannung.
    Von wegen Kampfsporttraining, dachte Mary. Das war keine Karatestunde, das war ein Verhör.
    Als John zögerte, hätte sie den Jungen am liebsten gepackt und aus dem Zimmer gezogen. Aber sie hatte das Gefühl,
dass John sich dagegen wehren würde. Er war vollkommen gefesselt von dem Mann.
    »Das geht schon in Ordnung. Was auch immer es sein mag, es ist okay.«
    John hob die Hände, und Mary übersetzte simultan.
    »Ähm … er ist an einem dunklen Ort und kniet vor einem Altar. Dahinter sieht er Schriftzeichen auf einer Mauer, Hunderte von Zeilen auf schwarzem Stein – John, langsamer bitte. Ich komme nicht mit.« Mary konzentrierte sich auf die Hände. »Er sagt, in dem Traum geht er immer hin und berührt einen Abschnitt der Schrift, der so aussieht wie das hier.«
    Der Mann runzelte die Stirn.
    John blickte zu Boden, als wäre ihm das peinlich, doch der Soldat sagte: »Keine Sorge, mein Junge. Alles ist in Ordnung. Gibt es sonst noch etwas, das du an dir selbst merkwürdig findest? Dinge, die bei dir vielleicht anders sind als bei anderen Leuten?«
    Mary rutschte auf ihrem Stuhl herum, langsam wurde ihr die ganze Sache wirklich etwas unheimlich. Es war klar, dass John jede Frage beantworten würde, die man ihm stellte. Aber um Himmels willen, sie kannten diesen Mann doch gar nicht. Und Bella hatte zwar den Kontakt hergestellt, aber selbst sichtlich unbehaglich gewirkt, seitdem sie sich auf den Weg gemacht hatten.
    Mary hob die Hände und wollte John warnen, doch da knöpfte der Junge sein Hemd auf. Er entblößte die linke Seite seiner Brust, auf der eine kreisrunde Narbe zu sehen war.
    Der Mann beugte sich vor und inspizierte das Mal, dann lehnte er sich wieder zurück. »Wo hast du das her?«
    Die Hände des Jungen flogen nur so durch die Luft.
    »Er sagt, er hat das von Geburt an.«
    »Gibt es sonst noch etwas?«, fragte der Mann weiter.

    John warf Mary einen Seitenblick zu. Dann holte er tief Luft und beschrieb: »Ich träume von Blut. Von Fangzähnen. Vom … Beißen.«
    Mary riss die Augen weit auf, ehe sie sich fangen konnte.
    Besorgt sah John sie an. Mach dir keine Sorgen, Mary. Ich bin kein Perverser oder so was. Ich habe mich zu Tode erschreckt, als die Träume anfingen. Ich kann eben nicht kontrollieren, was mein Gehirn macht, verstehst du?
    »Ja, ich weiß schon«, sagte sie und drückte seine Hand.
    »Was hat er gesagt?«, wollte der Mann wissen.
    »Der letzte Teil war für mich bestimmt.«
    Sie atmete tief durch und übersetzte weiter.

9
    Bella stand an die Wand im Korridor gelehnt und flocht sich Zöpfchen ins Haar. Das tat sie immer, wenn sie nervös war.
    Sie hatte gehört, dass die Mitglieder der Bruderschaft fast eine eigene Spezies waren, aber bisher hatte sie das für übertrieben gehalten. Bis jetzt. Diese beiden Vampire waren nicht nur in physischer Hinsicht gewaltig; sie strahlten auch Aggression und Herrschsucht aus. O Mann, dagegen wirkte selbst ihr Bruder wie ein Softie, und er war der härteste Knochen, dem sie jemals begegnet war.
    Was hatte sie sich nur dabei gedacht, Mary und John hierher zu bringen? Um den Jungen machte sie sich weniger Gedanken,

Weitere Kostenlose Bücher