Black Dagger 04 - Bruderkrieg
stieß er tief in sie hinein. Sie bäumte sich auf vor Lust und ließ die Hitze durch ihren ganzen Körper fließen.
»Eine Nacht wie heute halte ich nicht noch einmal aus«, stöhnte sie, mehr zu sich selbst als zu ihm.
Plötzlich wurde er völlig regungslos, nahm ihre Hand und legte sie sich aufs Herz. »Niemals wieder, Mary. Ich schwöre es bei meiner Ehre.«
Seine Augen waren ernst, sein Gelöbnis so gut wie jedes andere, das ein Lebewesen machen konnte. Doch die Erleichterung, die sie bei seiner Beteuerung empfand, war gefährlich.
»Ich will mich nicht in dich verlieben«, erklärte sie. »Das kann ich nicht zulassen. Auf keinen Fall.«
»Das ist in Ordnung. Ich werde dich genug für uns beide lieben.« Er schwoll in ihr an und füllte sie voll und ganz aus.
»Du kennst mich gar nicht.« Sie knabberte an seiner Schulter und leckte dann über sein Schlüsselbein. Der Geschmack seiner Haut versengte ihre Zunge, dieser besondere Duft verdichtete sich in ihrem Mund.
»Doch, ich kenne dich.« Er zog sich zurück und blickte ihr mit der Entschlossenheit und Klarheit eines Raubtiers vor dem Sprung in die Augen. »Ich weiß, dass du mich beschützt hast, als die Sonne schien, und ich wehrlos war. Ich weiß, du hast dich um mich gekümmert, obwohl du Angst hattest. Ich weiß, dass du mir Essen aus deiner Küche gegeben hast. Ich weiß, dass du eine Kriegerin bist, eine Überlebende,
eine Wanderin. Und ich weiß, dass deine Stimme der schönste Klang ist, den meine Ohren je vernommen haben.« Er küsste sie sanft. »Ich weiß alles über dich, und alles, was ich sehe, ist wunderschön. Alles, was ich sehe, gehört mir.«
»Ich gehöre dir nicht«, flüsterte sie.
Die Ablehnung entmutigte ihn nicht. »Auch gut. Wenn ich dich nicht haben kann, musst eben du mich nehmen. Nimm mich ganz oder nur einen Teil, ein kleines Stück, was auch immer du willst. Aber bitte, bitte, nimm dir etwas. «
Sie strich über die vollkommenen Konturen seines Gesichts.
»Hast du keine Angst vor Schmerzen?«, fragte sie.
»Nein. Aber ich will dir sagen, was mich zu Tode ängstigt: dich zu verlieren.« Er betrachtete ihre Lippen. »Also, soll ich jetzt aufhören? Ich würde es tun.«
»Nein. Bleib in mir.« Mary ließ die Augen geöffnet und zog ihn zu sich heran. Dann schob sie ihre Zunge in seinen Mund.
Er erbebte und begann wieder mit seinen rhythmischen Bewegungen, drang ein und zog sich zurück. Jedes Mal stand seine pochende Spitze kurz davor, die Verbindung zu ihr zu unterbrechen.
»Du fühlst dich … einfach vollkommen an«, sagte er, den Worten mit seinen Stößen Nachdruck verleihend. »Mein Körper ist wie geschaffen dafür, in dir zu sein.«
Der köstliche Duft wurde stärker, wie auch seine Bewegungen, bis sie nur noch ihn fühlte, nur noch ihn roch, nur noch ihn schmeckte.
Als sie zum Höhepunkt kam, rief sie laut seinen Namen, und sie spürte, wie er mit ihr gemeinsam kam. Sein Körper erschauerte in ihrem, der Ausbruch war so mächtig, wie es seine Stöße gewesen waren.
Sein Orgasmus ergoss sich in sie.
Danach drehte er sie beide auf die Seite. Er presste sie nah an sich, so nah, dass sie das kräftige Schlagen seines Herzens hören konnte.
Mary schloss die Augen und fiel in einen totengleichen Schlaf der Erschöpfung.
6
Am Abend, als die Sonne unterging und sich die Jalousien automatisch öffneten, befand Mary, dass sie sich durchaus daran gewöhnen könnte, sich von Rhage verwöhnen zu lassen. Was allerdings auf keinen Fall in Frage kam, war noch mehr Essen. Sie legte ihre Finger auf sein Handgelenk und hielt die Gabel voller Kartoffelbrei auf, die auf ihren Mund zukam.
»Nein, ich bin pappsatt.« Sie lehnte sich an die Kissen in ihrem Rücken. »Ich platze gleich.«
Mit einem Lächeln hob er das Tablett auf und stellte es auf den Nachttisch, dann setzte er sich wieder neben sie. Den Großteil des Tages war er weg gewesen, bei seiner Arbeit, vermutete sie. Dankbar hatte sie den fehlenden Schlaf nachgeholt. Ihre Erschöpfung nahm von Tag zu Tag zu, und sie konnte spüren, wie sie immer mehr in die Krankheit abglitt. Ihr Körper fühlte sich an, als kämpfe er darum, die regulären Abläufe aufrechtzuerhalten, kleinere Wehwehchen und Beschwerden waren allgegenwärtig.
Und die Blutergüsse waren wieder da: Schwarze und blaue Flecken bildeten sich mit alarmierendem Tempo unter ihrer Haut. Rhage war zu Tode erschrocken gewesen, als er sie entdeckt hatte; er war überzeugt davon, sie ihr beim Sex zugefügt zu
Weitere Kostenlose Bücher