Black Dagger 04 - Bruderkrieg
Zeit haben wir sie dafür nicht mehr benutzt, aber ich werde sie ansprechen und versuchen, etwas zu arrangieren. «
»Wann?«
»So bald wie möglich. Vielleicht morgen Nacht.«
»Dann bin ich nicht mehr da.« Seine Miene verfinsterte sich, doch sie ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Es wird Zeit für mich, zu gehen.«
»Das kommt nicht in Frage.«
»Rhage, sei doch realistisch. Glaubst du ernsthaft, dass ich einfach für immer hier bei dir bleibe?«
»Das wünsche ich mir. Also: ja.«
»Ist dir schon mal der Gedanke gekommen, dass ich mein Haus vermissen könnte, meine Sachen, meine –«
»Ich lasse alles hierher bringen. Alles.«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich muss nach Hause.«
»Dort ist es nicht sicher.«
»Dann müssen wir es eben sicher machen. Ich lasse eine Alarmanlage installieren, lerne schießen, was weiß ich. Aber ich muss zurück zu meinem Leben.«
Er schloss die Augen.
»Rhage, sieh mich an. Sieh mich an.« Sie drückte seine Hand. »Ich habe Dinge zu erledigen. In meiner Welt.«
Seine Lippen verzogen sich zu einem dünnen Strich. »Darf Vishous dir ein Sicherheitssystem einbauen?«
»Ja.«
»Und an manchen Tagen kommst du hierher zu mir.«
Sie holte tief Luft. »Was, wenn ich nein sage?«
»Dann komme ich zu dir.«
»Ich denke nicht –«
»Ich hab es dir schon mal gesagt: Nicht denken.«
Seine Lippen fanden ihre, doch bevor seine Zunge hindurchschlüpfen und ihr die Fähigkeit zum logischen Denken rauben konnte, schob sie ihn von sich weg.
»Rhage, du weißt doch, dass das nirgendwohin führt. Dieses … was auch immer es ist, was zwischen uns besteht. Es geht nicht. Es kann nicht gehen.«
Er drehte sich auf den Rücken und legte den Arm hinter
den Kopf. Als er die Kiefer zusammenbiss, traten die Sehnen am Hals hervor.
Sie hasste das; hasste es wirklich. Aber es war besser, es offen auszusprechen. »Ich bin dir dankbar für alles, was du für mich getan hast. Das Opfer, das du gebracht hast, um mich in Sicherheit zu bringen –«
»Warum warst du in jener Nacht so aufgebracht, als ich ausgegangen bin?«
»Wie bitte?«
»Warum hat es dir etwas ausgemacht, dass ich bei einer anderen war? Oder war dir einfach nur nach ein bisschen derbem Sex, und du brauchtest eine Entschuldigung dafür? « Sein Blick begegnete ihrem. Das Blau seiner Augen leuchtete jetzt wie Neon, es blendete sie fast. »Weißt du was, wenn du es das nächste Mal ein bisschen härter willst, sag einfach nur Bescheid. Ich spiele gerne mit.«
O Gott. Sie hatte ihn nicht so wütend machen wollen. »Rhage –«
»Weißt du, ich hab richtig Gefallen daran gefunden. An dieser Domina-Nummer, die du da abgezogen hast. Mein Blut auf deinen Lippen zu schmecken, nachdem du mir in den Mund gebissen hattest, das hat mich total angeturnt. «
Der kalte Ton in seiner Stimme war furchtbar. Und seine ausdruckslosen, leuchtenden Augen nicht minder.
»Es tut mir leid«, sagte sie. »Aber –«
»Um ehrlich zu sein, kriege ich gerade schon wieder einen Ständer. Was erstaunlich ist, wenn man bedenkt, womit ich die letzten zwanzig Minuten verbracht habe.«
»Was genau soll denn deiner Meinung nach die Zukunft für uns bereithalten?«
»Das werden wir nie erfahren, oder? Aber bis zum Abend bleibst du doch noch? Und wenn nur, weil du mich brauchst, um dich nach Hause zu fahren. Dann wollen wir
doch mal sehen, ob ich mich noch mal in Schwung bringen kann. Ich möchte ja nicht deine Zeit verschwenden.« Er griff unter die Bettdecke. »Mann, du bist echt gut. Ich bin schon wieder so hart wie ein Baseballschläger.«
»Hast du eine Ahnung, wie die nächsten sechs Monate für mich sein werden?«
»Nein, und ich werde es auch nie erfahren, oder? Wie wär’s also mit ein bisschen Sex. Denn mehr willst du ja nicht von mir. Und da ich so ein erbärmlicher Penner bin, dass ich alles von dir nehme, was ich kriegen kann, sollte ich besser zugreifen.«
»Rhage!«, schrie sie, um zu ihm durchzudringen.
»Mary!«, äffte er sie nach. »Tut mir leid, rede ich zuviel? Dir wäre es lieber, wenn mein Mund etwas anderes täte, stimmt doch? Soll er auf deinen Mund? Nein, auf deine Brüste. Warte mal, noch tiefer. Genau, am liebsten hast du meine Zunge noch tiefer. Und ich weiß genau, wie man es dir richtig besorgt.«
Sie stützte den Kopf in die Hände. »So will ich nicht gehen. Nicht im Streit.«
»Aber davon lässt du dich nicht aufhalten, richtig? Nicht du, nicht die starke Mary. Nein, du gehst einfach in die Welt hinaus –«
»Um
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