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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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hörte. »Und du hast das wirklich großartig gemacht, wie du mir diese Lesser vom Hals gehalten hast. Danke.«
    Als sie direkt neben der Bestie stand, öffnete sie das Maul und brüllte laut in den Himmel, ohne die Augen von ihr abzuwenden. Ganz plötzlich senkte sich der große Kopf, als wollte er angefasst werden. Sie strich mit der Hand über die glatten Schuppen, spürte Spannkraft in dem starken Hals und den Schultern.
    »Aus der Nähe bist du wirklich irrsinnig Furcht einflößend. Aber du fühlst dich gut an. Ich hätte nicht gedacht, dass deine Haut so warm ist.«
    Die weißen Augen flackerten und verengten sich, die Lippen verzogen sich zu einem Fletschen.

    »Sag bloß nicht, dass jemand näher kommt«, sprach sie weiter, ohne den Tonfall zu ändern oder zur Seite zu blicken. Ihr Blick blieb weiter auf das riesige Gesicht geheftet.
    »Butch, blieb hier, Mann«, murmelte V. »Sie beruhigt ihn gerade.«
    Die Bestie knurrte tief im Rachen.
    »Ach komm, kümmere dich nicht um sie«, sagte Mary. »Die werden weder dir noch mir was tun. Außerdem hast du doch heute schon genug gehabt, oder?«
    Die Bestie stieß einen tiefen Seufzer aus.
    »Ja, du bist hier fertig«, murmelte sie und kraulte ihn unter der Mähne. Harte Muskelstränge verliefen in dicken Strängen unter der Haut. Die Bestie bestand aus keinem Gramm Fett, nur aus purer Kraft.
    Wieder beäugte die Kreatur die Vampire.
    »Ehrlich, über die müssen wir uns keine Sorgen machen. Du kannst hier einfach bei mir stehen bleiben und –«
    Ohne jede Vorwarnung wirbelte die Bestie herum und warf sie dabei mit dem Schwanz zu Boden. Sie machte einen hohen Satz auf das Haus zu und krachte mit dem Oberkörper durch ein Fenster.
    Ein Lesser wurde in die Nacht herausgezerrt. Das empörte Brüllen erstarb, als die Kreatur sich den bleichen Mann zwischen die Kiefer steckte.
    Mary krümmte sich zu einer Kugel zusammen, um sich vor den Stacheln auf dem Schwanz zu schützen. Sie hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen, um die schmatzenden Geräusche und den furchtbaren Anblick zu vermeiden.
    Einen Augenblick später spürte sie ein Stupsen. Die Bestie stieß sie mit der Nase an.
    Sie richtete sich auf und sah in die weißen Augen. »Mir geht es gut. Aber an deinen Tischmanieren müssen wir noch arbeiten.«

    Die Kreatur schnurrte und legte sich flach auf den Boden, den Kopf auf ihre Schienbeine gebettet. Dann gab es einen hellen Lichtblitz, und Rhage erschien in derselben Position. Über und über mit schwarzem Blut verschmiert, zitternd vor Kälte.
    Sie zog ihre Jacke aus, als die Brüder angerannt kamen. Jeder der Männer zog ebenfalls seine Jacke aus und deckte Rhage damit zu.
    »Mary?«, krächzte er.
    »Ich bin ja hier. Allen geht es gut. Ihr beide habt mich gerettet.«

24
    Wenn er es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte – Butch hätte es nicht geglaubt. Mary hatte die wütende Bestie in ein Schoßhündchen verwandelt.
    Diese Frau war wirklich etwas Besonderes. Und Mut hatte sie auch. Nachdem die hässliche Kreatur vor ihren Augen die ganzen Vampirjäger aufgefressen hatte, spazierte sie einfach zu ihr und streichelte das Vieh. Den Mumm hätte er mit Sicherheit nicht gehabt.
    Mary blickte von Rhage auf. »Helft ihr mir, ihn ins Auto zu schaffen?«
    Sofort kam Butch zu ihr und nahm Rhages Beine, V und Zsadist hoben jeder einen Arm hoch. Dann trugen sie ihn zum Mercedes und hievten ihn auf den Rücksitz.
    »Ich kann ihn nicht nach Hause fahren«, sagte Mary. »Ich kenne den Weg nicht.«
    V ging zur Fahrertür. »Ich fahre euch. Bulle, ich bin in zwanzig Minuten zurück.«
    »Seid vorsichtig mit ihm«, murmelte Butch. Als er sich
umdrehte, starrten Phury und Tohr, die inzwischen eingetroffen waren, ihn genauso erwartungsvoll an, wie er es von früher gewohnt war. Ohne es überhaupt bemerkt zu haben, war er zurück im Reich der Mordkommission, mitten in seinem Element, und er übernahm willig das Kommando.
    »Was wir bisher haben, ist Folgendes.« Er führte die beiden hinter Marys Haus und deutete auf einige schwarze Flecken auf dem Boden. »Seht ihr diese verbrannten Stellen auf der Erde? Bella wurde von dem Lesser mitgenommen und über das Feld von ihrem Haus hierher getragen. Sie hat geblutet, und als die Sonne herauskam, verbrannte die Blutspur und hinterließ diese Flecken. Und warum musste er sie über die Wiese schaffen? Ich glaube, der Jäger war eigentlich wegen Mary hier und ist nur zufällig auf Bella gestoßen. Vermutlich ist sie vor ihm

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