Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
durch die Lederjacke. Der Jäger jaulte vor Schmerz auf.
    Rhage raste mit Mary um das Haus herum, nur um dort zwei weiteren Lessern in die Arme zu laufen. Er schob seine Frau mit Gewalt hinter sich, um sie mit seinem Körper abzuschirmen, während er nach seiner Waffe tastete. Gerade als er sich in Schießposition gebracht hatte, ertönten knallende
Geräusche rechts von ihm. Kugeln schwirrten ihm am Ohr vorbei, schlugen im Haus ein und trafen ihn in den Arm und den Oberschenkel und …
    Noch nie war er so froh gewesen, dass die Bestie zum Vorschein kam. Mit einem Brüllen warf er sich in den Strudel, begrüßte die Verwandlung, genoss den heißen Blitz und die Explosion seiner Muskeln und Knochen.
     
    Als eine Hitzewelle aus Rhage hervorbrach, wurde Mary gegen die Hauswand geschleudert. Ihr Kopf fiel nach hinten und knallte gegen die Schindeln. Dann glitt sie zu Boden. Nur vage nahm sie wahr, wie eine riesenhafte Gestalt Rhages Platz einnahm.
    Sie hörte noch mehr Schüsse, Schreie, ein ohrenbetäubendes Gebrüll. Mühsam kroch sie weg und versteckte sich hinter einem Wacholderbusch. Da schaltete jemand das Außenlicht an.
    Oh Gott.
    Die Tätowierung war zum Leben erwacht: eine drachenartige Kreatur, von Kopf bis Fuß von schillernden, lilafarbenen und hellgrünen Schuppen bedeckt. Das Wesen hatte einen mit Stacheln bewehrten, mächtigen Schwanz, lange gelbe Klauen und eine wilde schwarze Mähne. Das Gesicht konnte sie nicht sehen, doch die Geräusche, die es von sich gab, ließen ihr das Blut in den Adern gefrieren.
    Und die Bestie war tödlich; sie machte kurzen Prozess mit den Lessern.
    Sie hielt sich die Arme vor die Augen, das konnte sie nicht mit ansehen. Inständig flehte sie, dass die Bestie sie nicht bemerken würde, und wenn doch, dass sie sie erkennen würde.
    Mehr Gebrüll ertönte. Noch ein Schrei. Dann ein furchtbares knirschendes Knacken.
    Hinter dem Haus prasselten Schüsse.

    Jemand schrie: »Zsadist! Hör auf! Wir brauchen sie lebendig! «
    Der Kampf ging weiter und weiter und dauerte doch wahrscheinlich nur fünf oder zehn Minuten. Dann hörte Mary nur noch Atmen. Zweimal kurz ein, einmal lang aus.
    Sie blickte auf. Das Ungeheuer beugte sich über den Busch, hinter dem sie kauerte, den reglosen weißen Blick auf sie gerichtet. Das Gesicht war riesig, die Kiefer präsentierten ein Gebiss wie das eines Hais, die Mähe fiel ihm über die breite Stirn. Schwarzes Blut rann ihm über die Brust.
    »Wo ist sie? Wo ist Mary?« Vs Stimme kam um die Ecke. »Mary? Ach du Scheiße.«
    Der Kopf der Bestie schwang herum, als Vishous und Zsadist abrupt stehen blieben.
    »Ich lenke ihn ab«, sagte Zsadist. »Und du bringst sie in Sicherheit.
    Die Bestie drehte sich zu den Brüdern um und ging in Angriffsstellung, Klauen erhoben, Kopf nach vorn gebeugt, Schwanz hin und her peitschend. Seine Muskeln bebten.
    Zsadist kam immer näher, während V sich vorsichtig zu der Kreatur hin schob.
    Die Bestie knurrte und klappte die Kiefer aufeinander.
    Fluchend sprach Z sie an. »Ach ja? Was wirst du mir wohl antun, was nicht schon ein anderer gemacht hat?«
    Mary sprang auf die Füße. »Zsadist! Nicht!«
    Ihre Stimme ließ unvermittelt die ganze Szenerie erstarren: Zsadist in Vorwärtsbewegung, die Bestie sprungbereit, V gebückt zu ihr schleichend. Alle drei sahen Mary den Bruchteil einer Sekunde lang an.
    »Haut ab, ihr zwei!«, zischte sie. »Sonst wird noch jemand verletzt. Ihr macht ihn wütend.«
    »Mary, wir müssen dich vor ihm in Sicherheit bringen.«
V versuchte es mit Vernunft, die geradezu lächerlich deplatziert wirkte.
    »Mir wird er nichts tun, aber er reißt gleich einen von euch beiden in Stücke. Weg da!«
    Niemand hörte auf sie.
    »Lieber Gott, verschone mich mit Helden«, murmelte sie. »Haut gefälligst ab, verflucht noch mal!«
    Das kam an. Die beiden Brüder blieben stocksteif stehen. Und das Untier blickte über die Schulter.
    »Hey.« Sie trat hinter dem Busch hervor. »Ich bin’s. Mary.«
    Der große Drachenkopf schwang auf und ab, die Mähne flog umher. Der massige Körper wendete sich halb zu ihr.
    Die Bestie war wunderschön, dachte sie. Schön in der Art, wie eine Kobra schön war; die Hässlichkeit wurde von den anmutigen, geschmeidigen Bewegungen und einer raubtierhaften Intelligenz überschattet, die man bewundern musste.
    »Du bist wirklich riesig, weißt du das?« Sie sprach absichtlich leise, während sie sich langsam näherte. Sie versuchte sich zu erinnern, was Rhage gerne von ihr

Weitere Kostenlose Bücher