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Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Black Dagger 04 - Bruderkrieg

Titel: Black Dagger 04 - Bruderkrieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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möchte mit dir kommen.«
    Sie kam zum Bett herüber, auf dem Gesicht diesen verkniffenen
Ausdruck, den sie immer hatte, wenn sie widersprechen wollte.
    Das nahe liegendste Argument entkräftete er sofort. »Verschieb den Termin einfach auf später. Die Sonne geht jetzt schon um halb sechs unter.«
    »Rhage?«
    Die Anspannung ließ seine Stimme hart klingen. »Mach es einfach.«
    Sie stützte die Hände in die Hüften. »Ich lasse mich nicht gern von dir herumkommandieren.«
    »Dann will ich es mal anders formulieren: Bitte verschieb den Termin.« Aber der Tonfall wurde keine Spur weicher. Wenn sie erfuhr, was los war, würde er an ihrer Seite sein.
    Leise fluchend griff sie nach dem Telefon. Als sie wieder auflegte, schien sie überrascht. »Äh, ich … also wir können uns heute um sechs mit Dr. Della Croce treffen.«
    »Sehr gut. Und es tut mir leid, wenn ich unhöflich war. Aber ich muss einfach bei dem Termin dabei sein. Ich möchte ein Teil deines Lebens sein, so gut es geht.«
    Sie schüttelte den Kopf und bückte sich, um ein Hemd aufzuheben. »Du bist wirklich der süßeste Raufbold, den ich jemals getroffen habe.«
    Als er ihr beim Aufräumen zusah, fühlte er, wie er hart wurde.
    Die Bestie in ihm regte sich auch, aber die Empfindung strahlte eine merkwürdige Ruhe aus. Kein Energieschub, einfach nur ein stilles Brennen, als sei die Kreatur zufrieden, seinen Körper mit ihm zu teilen, statt ihn zu übernehmen. Ein Miteinander statt einer Unterwerfung.
    Vermutlich weil das Vieh wusste, dass der einzige Weg, mit Mary zusammen zu sein, durch Rhages Leib führte.
    Doch sie lief weiter im Zimmer herum und hob Dinge vom Boden auf. »Was ist denn los?«

    »Ich sehe dich an.«
    Sie lachte und strich sich die Haare zurück. »Dann geht es deinen Augen wohl wieder besser.«
    »Unter anderem. Komm her, Mary. Ich will dich küssen. «
    »Na klar. Du glaubst wohl, du kannst dein schlechtes Benehmen mit Körpereinsatz wieder gutmachen.«
    »Mir ist jedes Mittel recht.«
    Er warf die Decke von sich und fuhr sich mit der Hand langsam über die Brust bis hinunter zum Bauch. Tiefer. Ihre Augen weiteten sich, als er seine schwere Erektion umfasste. Kaum begann er, sich selbst zu streicheln, da erblühte der Duft ihrer Erregung im Raum wie eine Blumenwiese.
    »Komm zu mir, Mary.« Er bewegte seine Hüften. »Ich weiß nicht genau, ob ich das hier richtig mache. Es fühlt sich so viel besser an, wenn du mich berührst,« sagte er mit einem trägen Grinsen.
    »Du bist einfach unverbesserlich.«
    »Ich möchte nur ein bisschen fachkundige Unterweisung. «
    »Als ob du die bräuchtest«, murmelte sie und zog ihren Pulli aus.
    Sie liebten sich bedächtig und sanft. Doch als er sie hinterher im Arm hielt, konnte er nicht einschlafen. Und sie auch nicht.
     
    Später an jenem Tag versuchte Mary, gleichmäßig zu atmen, als sie mit dem Aufzug in den sechsten Stock des Saint Francis fuhren. Abends war es im Ärztehaus ruhiger, aber es waren immer noch einige Patienten unterwegs.
    Die Frau am Empfang ließ sie hinein; dann zog sie sich einen kirschroten Mantel an und ging nach Hause. Sie verschloss
die Tür hinter sich. Fünf Minuten später kam Dr. Della Croce ins Wartezimmer.
    Beinahe gelang es ihr, das Erstaunen über Rhages Anblick zu verbergen. Obwohl er eine ganz normale Stoffhose und einen schwarzen Strickpulli trug, war der Ledertrenchcoat über den breiten Schultern doch Aufsehen erregend.
    Und Rhage war eben … Rhage. Überwältigend schön. Die Ärztin lächelte. »Hallo, Mary, kommen Sie in mein Sprechzimmer? Oder gehören sie beide zusammen?«
    »Ja. Das ist Rhage. Mein –«
    »Partner«, sagte er laut und deutlich.
    Dr. Della Croces Augenbrauen hoben sich, und Mary musste trotz ihrer Nervosität lächeln.
    Zu dritt gingen sie den Flur hinunter, an den Behandlungsräumen und den Waagen in den kleinen Nischen und den Computertischen vorbei. Es gab keinen Smalltalk. Kein Geplauder über das Wetter, oder wie bald doch Weihnachten vor der Tür stand. Die Ärztin wusste, dass Mary diese Art von Konversation hasste.
    Und auch Rhage hatte das gleich bei ihrem allerersten Treffen im Restaurant bemerkt. Wer hätte damals gedacht, dass sie eines Tages zusammen hier sitzen würden?
    Das Sprechzimmer war übersät mit Papierstapeln, Akten und Büchern. Zeugnisse aus Harvard und Stanford hingen an der Wand, doch was Mary immer als besonders beruhigend empfunden hatte, waren die üppig blühenden Usambaraveilchen auf der

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