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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dunklen Teil der Tenth Street lenkte O seinen Pick-up an den Bordstein. »Ich hab immer noch nicht kapiert, warum Sie gelogen haben.«
    »Wenn Sie heim zu Omega geschickt würden, was wird dann aus uns? Sie sind einer der stärksten Jäger, die wir haben.«
    Widerwillig blickte O ihn an. »Und Sie sind so ein treues Mitglied der Gesellschaft?«
    »Ich bin stolz auf unsere Arbeit.«
    »Typisch Fünfzigerjahre. Wie hochanständig von Ihnen. «
    »Genau, und Ihnen hat es den Arsch gerettet, also seien Sie lieber dankbar.«
    Von mir aus. Er hatte Wichtigeres im Kopf als Us blödes Gequatsche von Solidarität.
    Beide stiegen aus dem Wagen aus. Das Zero Sum und das Screamer’s und das Snuff’d lagen ein paar Blocks die Straße hinunter, und obwohl es kalt war, standen lange Schlangen am Einlass der Clubs. Einige unter den bibbernden Menschen waren zweifellos Vampire, und selbst wenn nicht, würde das eine hektische Nacht werden. Es standen immer Kämpfe mit den Brüdern aus.
    O aktivierte die Alarmanlage, stopfte sich den Schlüssel in die Hosentasche … und blieb wie angewurzelt mitten auf der Straße stehen. Er konnte sich buchstäblich nicht rühren.
    Seine Frau … Jesus, seine Frau hatte wirklich nicht gut ausgesehen, als er und U abgefahren waren.
    O griff sich an den Kragen, er bekam keine Luft mehr. Der Schmerz, den sie ertragen musste, war ihm egal; den hatte sie sich selbst zuzuschreiben. Doch er könnte es nicht ertragen, wenn sie sterben würde, wenn sie ihn verließe … Was, wenn sie jetzt in diesem Augenblick starb?

    »Was ist denn los?«, wollte U wissen.
    Nervös suchte O in seiner Tasche nach dem Autoschlüssel. »Ich muss weg.«
    »Sie verschwinden? Wir haben schon letzte Nacht die Quote nicht erfüllt …«
    »Ich muss nur für eine Minute zurück ins Zentrum. L jagt drüben an der Fifth Street. Ziehen Sie mit ihm los. Ich komme in einer halben Stunde nach.«
    O wartete nicht auf eine Antwort. Er sprang in den Pick-up und raste aus der Stadt heraus über die Route 22 durch Caldwells ländliche Randgebiete. Etwa fünfzehn Minuten vom Überzeugungszentrum entfernt sah er das emsige Blitzen von Scheinwerfern. Eine Versammlung von Bullenautos. Er fluchte und trat auf die Bremse. Hoffentlich nur ein Unfall.
    Doch nein, in der Zwischenzeit hatte die verfluchte Polizei eine ihrer Alkoholkontrollen aufgebaut. Zwei Streifenwagen parkten auf beiden Seiten der Route 22, orangefarbene Leitkegel und Leuchtsignale standen mitten auf der Straße. Am rechten Straßenrand verkündete ein reflektierendes Schild, dass die Polizei von Caldwell hier Sicherheitsmaßnahmen durchführte.
    Verdammt, mussten sie das ausgerechnet hier machen? Mitten in der Prärie? Warum standen sie nicht in der Innenstadt in der Nähe der Bars und Kneipen? Andererseits mussten die Leute aus den Trabantenstädten um Caldwell ja nach der Disco aus der großen Stadt wieder nach Hause fahren.
    Vor ihm wartete ein Minivan, und O trommelte mit den Fingern auf dem Lenkrad herum. Zu gern hätte er einfach seine Smith & Wesson gezückt und sowohl den Bullen als auch den Fahrer vor sich ins Nirwana geblasen, einfach nur, weil sie ihm die Zeit stahlen.
    Aus der Gegenrichtung näherte sich ein Auto, und
O blickte aus dem Seitenfenster über die Straße. Der unauffällige Ford Taurus blieb mit leise quietschenden Reifen stehen, die Scheinwerfer milchig und trüb.
    Mann o Mann, diese lahmarschigen Autos sahen alle gleich aus. U fuhr so eine Karre, weil er glaubte, dass es besser für einen Jäger war, möglichst unauffällig zu sein.
    Als der Polizist auf die Schrottkiste zuging, dachte O noch, wie seltsam es war, dass das Fenster auf der Fahrerseite bei diesen eisigen Temperaturen schon heruntergekurbelt war. Dann erhaschte er einen Blick auf den Kerl, der am Steuer saß. Meine Fresse. Der Bursche hatte eine fingerdicke Narbe im Gesicht. Und einen Pflock im Ohr. Vielleicht war das Auto gestohlen.
    Der Polizist hatte offenbar denselben Gedanken, denn seine Hand lag auf dem Pistolenknauf, als er den Fahrer ansprach. Und richtig wild wurde es, als der Uniformierte mit der Taschenlampe auf den Rücksitz leuchtete. Unvermittelt lief ein Ruck durch seinen Körper, als hätte man dem Cop eins zwischen die Augen verpasst, und er tastete nach seiner Schulter, offenbar auf der Suche nach seinem Mikro. Nur, dass in diesem Augenblick der Fahrer den Kopf aus dem Fenster steckte und den Beamten unverwandt ansah. Einen Moment schien sogar die Luft zwischen den beiden

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