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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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worden war, falls sie denn frei sein sollte. Doch sie hatte nur noch das Bild vor Augen, wie der Lesser, der sie liebte, durch die Tür getreten war, triefend vor schwarzem Blut. Der Rest lag im Nebel.
    Ihre Hand tastete vorsichtig herum und fand etwas
über ihren Schultern. Sie zog es enger um sich. Leder. Und es roch … ganz und gar nicht nach der klebrigen Süße ihres Peinigers. Es war der Duft eines Mannes ihrer Rasse. Sie atmete tief durch die Nase ein. Als sie überdies den Talkumgeruch der Vampirjäger aufschnappte, war sie verwirrt, bis sie die Nase in die Polster drückte. Genau, der Sitz. Das war das Auto eines Lesser. Doch warum hing dann der Schweiß eines männlichen Vampirs in dem Kleidungsstück, das über sie gebreitet war? Und da war noch etwas anderes, ein anderer Duft … dunkel, mit einem starken Gewürz vermischt.
    Bella begann zu zittern. An diesen Geruch erinnerte sie sich gut, erinnerte sich von ihrem ersten Besuch im Trainingszentrum der Bruderschaft daran, erinnerte sich auch, ihn bei einem späteren Besuch im Wohnhaus der Brüder wieder aufgeschnappt zu haben.
    Zsadist. Zsadist war hier im Auto bei ihr.
    Ihr Herz hämmerte. Mühsam öffnete sie die Augen, doch entweder verweigerten ihr die Lider den Gehorsam, oder sie waren längst offen, und es war einfach zu dunkel, um etwas zu erkennen.
    Wurde ich gerettet?, fragte sie. Bist du zu mir gekommen, Zsadist?
    Doch kein Laut drang über ihre Lippen, obwohl sie ihre Lippen bewegte. Wieder formte sie die Worte, zwang Luft durch ihren Kehlkopf. Ein heiseres Stöhnen erklang, sonst nichts.
    Warum funktionierten ihre Augen nicht?
    Sie begann, sich herumzuwerfen, und dann hörte sie das süßeste Geräusch, das je an ihre Ohren gedrungen war.
    »Ich hab dich geholt, Bella.« Zsadists Stimme. Tief. Voller Kraft. »Du bist in Sicherheit. Du bist draußen. Und du musst nie wieder dorthin zurück.«

    Er hatte sie geholt. Er hatte sie geholt …
    Da fing sie an zu schluchzen. Das Auto schien langsamer zu werden, doch dann beschleunigte es abrupt.
    Sie war so erleichtert, dass sie dankbar wieder in die Schwärze glitt.
     
    Zsadist trat die Tür zu seinem Zimmer ein und riss dabei den Schließmechanismus aus der Verankerung. Es krachte laut, und Bella regte sich in seinen Armen, stöhnte auf. Er erstarrte, als ihr Kopf sich in seiner Armbeuge hin und her warf.
    Das war gut, dachte er. Das war sehr gut.
    »Komm Bella, komm zu mir zurück. Wach auf.« Doch sie kam nicht wieder zu Bewusstsein.
    Er ging zu seinem Lager und legte sie dort ab, wo er sonst schlief. Als er wieder aufblickte, standen Wrath und Phury im Türrahmen. Die beiden riesenhaften Männer ließen kaum noch Licht aus dem Flur durch.
    »Sie muss zu Havers gebracht werden«, sagte Wrath. »Sie braucht medizinische Hilfe.«
    »Havers kann sie auch hier behandeln. Sie wird diesen Raum nicht verlassen.«
    Die anschließende lange Stille bemerkte Z gar nicht, so gebannt betrachtete er Bellas Atmung. Ihre Brust hob und senkte sich in regelmäßigem Rhythmus, doch ihr Atem schien flach zu bleiben.
    Phurys Seufzen hätte er überall herausgehört. »Zsadist …«
    »Vergiss es. Er wird hierherkommen. Und niemand fasst sie ohne meine Erlaubnis oder in meiner Abwesenheit an.« Als er seine Brüder anfunkelte, waren Wrath und Phury sprachlos. »Herrgott noch mal, müsst ihr es noch in der Alten Sprache hören, weil ihr euer Englisch verlernt habt? Sie geht nirgendwohin.«

    Fluchend klappte Wrath sein Handy auf und sprach schnell und herrisch hinein.
    Als er das Gerät wieder zuklappte, sagte er: »Fritz ist schon in der Stadt und holt den Arzt ab. Sie sind in zwanzig Minuten hier.«
    Z nickte und betrachtete Bellas Augenlider. Er wünschte, er selbst könnte sich um das kümmern, was man ihr angetan hatte. Er wollte sie von ihren Schmerzen befreien. Gnädige Jungfrau … Wie sehr sie gelitten haben musste.
    Ihm wurde bewusst, dass Phury zu ihnen getreten war, und es gefiel ihm überhaupt nicht, dass sein Bruder sich hinkniete. Instinktiv wollte er Bellas Körper mit seinem eigenen abschirmen, wollte seinen Zwillingsbruder, Wrath, den Arzt, jeden Mann von ihr fernhalten. Er verstand diesen Impuls nicht, kannte seinen Ursprung nicht, doch er war so stark, dass er sich beinahe auf Phurys Hals gestürzt hätte.
    Und dann streckte sein Zwilling die Hand aus, als wollte er ihren Knöchel berühren. Zs Lippen teilten sich und gaben seine Fänge frei, ein Knurren löste sich aus seiner Kehle.
    Phurys Kopf

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