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Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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stärker befestigt, bis hin zum letzten. Das war das größte von allen, ein glänzendes Stahlungetüm, auf dem genau in der Mitte ein Schild mit der Aufschrift HOCHSPANNUNG prangte. Tohr blickte in eine Überwachungskamera, dann ertönte ein Klicken. Die Flügeltüren glitten zur Seite.
    Bevor sie weiterfuhren, tippte John Tohr auf den Unterarm, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. Wohnen hier die Brüder?, fragten seine Hände langsam.
    »Nicht ganz. Wir nehmen den Weg durch das Trainingszentrum und gelangen von da aus ins Wohnhaus.« Tohr trat aufs Gas. »Wenn drin Unterricht anfängt, wirst du hier von Montag bis Freitag herkommen. Ein Bus wird dich um vier Uhr vor unserem Haus abholen. Mein Bruder Phury ist vor Ort, deshalb übernimmt er die frühen Unterrichtsstunden.« Auf Johns fragenden Blick hin erklärte Tohr: »Die gesamte Anlage ist durch unterirdische Gänge verbunden. Ich werde dir den Zugang
zu dem Tunnelsystem zeigen, das die Gebäude vernetzt, aber das behältst du für dich. Jeder, der uneingeladen irgendwo auftaucht, kriegt ernsthafte Schwierigkeiten. Deine Klassenkameraden sind nicht willkommen, verstehst du mich?«
    John nickte bestätigend, und sie bogen in den Parkplatz ein, an den er sich noch aus einer Nacht vor langer Zeit erinnerte. Gott, es kam ihm vor als ob es hundert Jahre her sei, seit er mit Mary und Bella hier gewesen war.
    Sie stiegen aus dem Range Rover aus. Wer wird außer mir hier trainieren?
    »Ein Dutzend junge Männer in deinem Alter. Sie alle haben Kriegerblut in den Adern, weshalb wir sie auch ausgewählt haben. Das Training wird über eure Transition hinaus noch ein ganzes Weilchen andauern; bis wir glauben, dass ihr bereit für den Kampf seid.«
    Sie gingen auf eine Metalltür zu, die Tohr weit aufstieß. Dahinter schloss sich ein Korridor an, der kein Ende zu nehmen schien. Im Vorbeigehen zeigte ihm Tohr ein Klassenzimmer, die Turnhalle, einen Kraftraum und die Umkleiden. Vor einer Milchglastür blieb er stehen.
    »Hier treibe ich mich rum, wenn ich nicht zu Hause oder draußen auf der Jagd bin.« John trat ein. Der Raum war ziemlich kahl und sehr unscheinbar. Auf einem Metallschreibtisch stapelten sich Computerzubehör, Telefone und Papiere. An der hinteren Wand standen Aktenschränke in Reih und Glied. Es gab nur zwei Sitzplätze, wenn man das Umdrehen eines Papierkorbs nicht in Betracht zog. Einer der Stühle war ein Standardbürodrehstuhl hinten in der Ecke. Der andere stand hinter dem Schreibtisch und war unglaublich hässlich: ein zerfetztes schlammgrünes Ledermonstrum mit abgewetzten
Kanten, einer durchhängenden Sitzfläche und Füßen, die dem Wort stämmig eine ganz neue Bedeutung verliehen.
    Tohr legte die Hand auf die Lehne dieses Möbels. »Kannst du es fassen, dass Wellsie dieses Ding unbedingt loswerden wollte?«
    John nickte. Ja, das kann ich.
    Tohr lächelte und trat zu einem Schrank, der vom Boden bis zur Decke reichte. Als er die Tür aufzog und eine Zahlenreihe in ein Tastenfeld eintippte, öffnete sich die Rückwand und man sah einen schwach beleuchteten Gang dahinter.
    »Hier entlang.«
    Obwohl er nicht viel erkennen konnte, ging John hindurch.
    Ein Metalltunnel. Breit genug, um drei Leuten nebeneinander Raum zu bieten, und so hoch, dass selbst über Tohrs Kopf noch Platz blieb. Alle drei Meter etwa waren Lampen in die Decke montiert, doch ihr Licht drang nicht weit durch die Dunkelheit.
    Das ist das Coolste, was ich je gesehen habe, dachte John.
    Das Geräusch von Tohrs schweren Stiefeln hallte von den glatten Stahlwänden wider, genau wie seine tiefe Stimme.
    »Hör mal, was das Treffen mit Wrath betrifft: Du brauchst dir wirklich keine Sorgen zu machen. Er ist ein beeindruckender Mann, aber du musst ihn nicht fürchten. Und lass dich von der Sonnenbrille nicht einschüchtern. Er ist fast blind und reagiert überempfindlich auf Licht, deshalb muss er sie tragen. Aber obwohl er dich nicht sehen kann, wird er in dir lesen wie in einem Buch. Er wird ganz genau wissen, was du fühlst.«
    Ein wenig später tauchte links eine kurze Treppe auf, die zu einer Tür und einem weiteren Tastenfeld führte.
Tohr blieb stehen und deutete auf den Tunnel, der endlos weiterging, soweit John das beurteilen konnte.
    »Wenn du hier geradeaus weitergehst, kommst du nach circa hundertfünfzig Metern zum Pförtnerhäuschen. «
    Dann stieg Tohr die Treppe hinauf, tippte ein paar Zahlen ein und öffnete die Tür. Helles Licht strömte herein wie Wasser durch einen

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