Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 05 - Mondspur

Black Dagger 05 - Mondspur

Titel: Black Dagger 05 - Mondspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
doch meinen, dass so etwas eine irgendwie geartete emotionale Reaktion hervorrief. Doch es war, als hätten sie erst gestern miteinander gesprochen, und die vergangenen sechs Wochen hätten nie stattgefunden.
    Wieder blickte Bella auf das Telefon vor sich. Schlang die Arme um ihren Körper.
    Ohne jede Vorwarnung klappte sie zusammen. Die Schluchzer brachen aus ihre hervor wie Niesen: schnell, heftig, schockierend in ihrer Wucht.
    Die Matratze senkte sich ab, starke Arme legten sich um sie. Sie wehrte sich dagegen, dachte, ein Krieger wollte bestimmt mit solch sentimentaler Schwäche nichts zu tun haben.

    »Verzeih …«
    »Es ist gut, Bella. Komm her.«
    Ach, egal … Sie ließ sich gegen Phury fallen, schlang die Arme um seine schlanke Taille. Sein langes, wunderschönes Haar kitzelte ihr in der Nase, und es roch so gut und fühlte sich auf ihrer Wange wunderbar an. Sie vergrub ihr Gesicht darin und atmete tief ein.
    Als sie sich endlich etwas beruhigte, fühlte sie sich leichter, aber nicht auf eine gute Art. Die Wut hatte sie von innen ausgefüllt, hatte ihr einen Umriss, ein Gewicht gegeben. Nun, da ihre Haut nur mehr ein Sieb war, wurde sie zu Luft … wurde zu nichts.
    Sie wollte nicht verschwinden.
    Heftig atmete sie ein und löste sich aus Phurys Umarmung. Sie blinzelte hektisch, versuchte einen klaren Blick zu bekommen, doch die verschwommene Sicht von der Salbe wollte nicht vergehen. Himmel, was hatte der Lesser ihr angetan? Ihr war so, als wäre es schlimm gewesen …
    Sie fasste sich an die Augenlider. »Was hat er mit mir gemacht?«
    Phury schüttelte nur den Kopf.
    »War es so furchtbar?«
    »Es ist vorbei. Du bist in Sicherheit. Alles andere ist unwichtig.«
    Für mich fühlt es sich aber nicht an, als wäre es vorbei, dachte sie.
    Doch dann lächelte Phury, der gelbe Blick unfassbar zärtlich, Balsam für ihre Seele. »Wäre es leichter für dich, wenn du zu Hause wärst? Denn wenn du das möchtest, finden wir einen Weg, um dich dorthin zu bringen, auch wenn die Sonne bald aufgeht.«
    Bella stellte sich ihre Mutter vor. Sie konnte jetzt nicht mit ihr im selben Haus sein. Noch nicht. Und noch entscheidender:
Da war Rehvenge. Wenn ihr Bruder ihre Verletzungen sähe, würde er durchdrehen, und das Letzte, was sie jetzt gebrauchen konnte, war R auf dem Kriegspfad gegen die Lesser. Sie wollte, dass die Gewalt aufhörte. Von ihr aus konnte David auf der Stelle zur Hölle fahren; sie wollte nur nicht, dass jemand, den sie liebte, sein Leben riskierte, um ihn dorthin zu befördern.
    »Nein, ich will nicht nach Hause. Nicht bis ich vollständig genesen bin. Und ich bin so wahnsinnig müde …« Ihre Stimme verklang, als ihr Blick auf die Kissen fiel.
    Phury stand auf. »Ich bin nebenan, wenn du mich brauchst.«
    »Willst du deine Jacke zurück?«
    »Ach ja, lass mich mal nachsehen, ob es hier einen Morgenmantel gibt.« Er verschwand in einem Schrank und kehrte mit schwarzem Satin über dem Arm zurück. »Fritz stattet diese Räume für Männer aus, daher wird er dir vermutlich zu groß sein.«
    Sie nahm den Morgenmantel, und er drehte sich wieder um. Die Luft fühlte sich auf ihrer Haut kalt an, als sie sich aus dem Leder schälte, also wickelte sie sich rasch in den seidigen Stoff.
    »Fertig«, sagte sie, dankbar für seine Rücksicht.
    Er wandte sich ihr wieder zu, und sie drückte ihm das Leder in die Hand.
    »Immer bedanke ich mich bei dir, stimmt’s?«, murmelte sie.
    Lange Zeit sah er sie nur an. Dann, wie in Zeitlupe, hob er die Jacke an sein Gesicht und atmete tief ein.
    »Du bist …« Seine Stimme erstarb. Er ließ die Jacke sinken, und ein merkwürdiger Ausdruck zeigte sich auf seinem Gesicht.
    Besser gesagt, das war kein Ausdruck. Es war eine Maske. Er hatte sich versteckt.

    »Phury?«
    »Ich bin froh, dass du bei uns bist. Versuch etwas zu schlafen. Und iss etwas, wenn du kannst.«
    Ohne ein Geräusch schloss sich die Tür hinter ihm.
     
    Die Heimfahrt verlief schweigend, und John starrte die ganze Zeit aus dem Fenster. Zweimal klingelte Tohrs Handy. Beide Gespräche fanden in der Alten Sprache statt, und immer wieder fiel der Name Zsadist.
    Als sie in die Auffahrt einbogen, stand dort ein fremdes Auto. Ein roter VW Jetta. Doch Tohr wirkte nicht überrascht, als er den Range Rover daran vorbei in die Garage lenkte.
    Er stellte den Motor ab und machte die Tür auf. »Übrigens, der Unterricht fängt übermorgen an.«
    John blickte von seinem Sicherheitsgurt auf. So bald?, bedeutete er.
    »Heute

Weitere Kostenlose Bücher