Black Dagger 05 - Mondspur
über die Lider. »Wie ist das?«
Sie blinzelte. Lächelte. Legte ihre Hand auf sein Gesicht.
»Jetzt kann ich dich besser sehen.« Doch dann runzelte sie die Stirn. »Wie bin ich da rausgekommen? Ich kann mich an nichts erinnern, außer … Ich habe den anderen Vampir befreit, und dann kam David zurück. Und dann gab es eine Autofahrt. Oder habe ich das geträumt? Ich habe geträumt, dass Zsadist mich gerettet hat. Stimmt das?«
Phury war nicht in der Stimmung, über seinen Zwilling zu sprechen, noch nicht einmal als Randbemerkung. Er stand auf und legte den Waschlappen auf den Nachttisch. »Komm, wir bringen dich in dein Zimmer.«
»Wo bin ich hier?« Sie sah sich um, dann öffnete sich ihr Mund. »Das ist Zsadists Zimmer.«
Woher zum Henker wusste sie das? »Komm, wir gehen. «
»Wo ist er? Wo ist Zsadist?« Ein Drängen lag in ihrer Stimme. »Ich muss ihn sehen. Ich muss …«
»Ich bringe dich in dein Zimmer.«
»Nein! Ich will hierbleiben …«
Jetzt war sie so aufgewühlt, dass es in seinen Augen keinen Sinn mehr hatte, ihr zu widersprechen. Er zog die Decke zurück, um ihr aufzuhelfen …
Scheiße, sie war nackt. Hektisch deckte er sie wieder zu.
»Ähm … entschuldige …« Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Gütige Jungfrau der Schrift … Die eleganten Kurven ihres Körpers würde er im Leben nicht mehr vergessen. »Lass mich … äh, ich hole dir was zum Anziehen. «
Er ging zu Zs Schrank und war verblüfft, wie leer er war. Es gab nicht einmal einen Bademantel, um sie zu bedecken, und er würde ihr ganz bestimmt nicht eines von Zsadists Kampfshirts überziehen. Also zog er seine eigene Lederjacke aus und trat zurück ans Bett.
»Ich werde mich umdrehen, während du das hier anziehst. Danach suchen wir dir einen Bademantel …«
»Bring mich nicht von ihm weg.« Ihre Stimme war ein heiseres Flehen. »Bitte. Das muss er gewesen sein, der über dem Bett stand. Ich wusste es nicht, ich konnte nichts sehen. Aber das muss er gewesen sein.«
Und wie er das gewesen war. Und der Dreckskerl war nackt wie die Sünde gewesen und wollte sie gerade bespringen. Nach allem, was sie durchgemacht hatte, war das eine ziemlich gruselige Vorstellung. Mann … Vor Jahren hatte Phury Z in einer dunklen Gasse erwischt, als er Sex mit einer Hure hatte. Es war kein schöner Anblick gewesen. Es machte ihn krank, sich auszumalen, wie er das Gleiche mit Bella tat.
»Zieh die Jacke an.« Phury drehte sich um. »Hier bleibst du nicht.« Als er endlich Bewegung vom Bett her und das Knarren von Leder hörte, holte er tief Luft. »Bist du bedeckt?«
»Ja. Aber ich will hier nicht weg.«
Er blickte über die Schulter. In der Jacke, die er immer trug, wirkte sie winzig und zerbrechlich. Ihr langes, mahagonifarbenes Haar fiel ihr über die Schultern, die Spitzen lockten sich, als wären sie nass geworden und
getrocknet, ohne gebürstet zu werden. Er stellte sie sich in einer Wanne vor, wie das klare Wasser über ihre blasse Haut rann.
Und dann sah er Zsadist über sie gebeugt und sie mit seinen seelenlosen schwarzen Augen beobachten. Er wollte sie vögeln, wahrscheinlich nur, weil sie Angst hatte. Genau, ihre Furcht würde ihn anmachen. Es war allgemein bekannt, dass Entsetzen bei einer Frau ihn schneller scharf machte als alles Schöne oder Warme oder Wertvolle.
Bring sie hier weg, dachte Phury. Sofort.
Seine Stimme wurde unsicher. »Kannst du gehen?«
»Ich fühle mich ein bisschen benommen.«
»Dann trage ich dich.« Er ging auf sie zu, ein Teil seines Verstandes konnte nicht fassen, dass er seine Arme um ihren Körper legen würde. Doch dann geschah es … Er schlang eine Hand um ihre Hüfte und bückte sich dann, um ihre Beine hochzuheben. Sie war so leicht, dass seine Muskeln sich kaum anstrengen mussten.
Als er auf die Tür zuging, schmiegte sie sich an ihn, legte den Kopf an seine Schulter, ergriff den Stoff seines Hemds.
O … gütige Jungfrau. Das fühlte sich so richtig an.
Phury trug sie über den Flur auf die andere Seite des Hauses, in das Zimmer neben seinem.
John bewegte sich wie auf Autopilot, als er und Tohr das Trainingszentrum verließen und durch die Garage zum Range Rover liefen. Ihre Schritte hallten von der niedrigen Betondecke wider, tönten durch den leeren Raum.
Als sie einstiegen, sagte Tohr: »Wenn du dir die Ergebnisse abholst, begleite ich dich selbst, egal, was passiert. «
Um ehrlich zu sein, wäre John am liebsten allein gegangen.
»Was ist los, Sohn? Bist du sauer,
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