Black Dagger 05 - Mondspur
versuchte er es noch einmal, dann machte er die Tür auf. Das Bett war zerwühlt, aber leer, und im Badezimmer war sie auch nicht.
Als er zurück in den Flur trat, klingelten all seine inneren Alarmglocken. Unvermittelt begann er zu joggen, dann zu sprinten. Er raste am Treppenabsatz vorbei und donnerte den Flur mit den Statuen herunter. Vor Zs Zimmer hielt er sich nicht lange mit Klopfen auf, sondern riss einfach die Tür auf.
Wie angewurzelt blieb Phury stehen.
Sein erster Gedanke war, dass Zsadist gleich aus dem Bett fallen würde. Der Bruder lag auf der Decke und so weit wie irgend möglich an die Bettkante gerückt. Himmel … Diese Haltung sah wahnsinnig unbequem aus. Die Arme hatte Z sich um die bloße Brust geschlungen, als müsste er sich so zusammenhalten, und seine Beine
waren seitlich verdreht und verbogen, die Knie hingen in der Luft.
Doch sein Kopf war in die andere Richtung gewandt. Zu Bella. Und die verzerrten Lippen waren ganz leicht geöffnet statt wie sonst zu einem höhnischen Grinsen verzogen. Die Augenbrauen, die normalerweise aggressiv zusammengezogen war, sahen glatt und entspannt aus.
Seine ganze Miene drückte eine schläfrige Ehrfurcht aus.
Bellas Gesicht war dem Mann neben sich zugewandt, der Ausdruck darauf so friedlich wie die Dämmerung. Und ihr Körper war so dicht an Zs gekuschelt, wie all die Decken und Kissen, in die sie eingewickelt war, es gerade eben zuließen. Meine Güte, es war ganz offensichtlich, dass sie sich um ihn gewickelt hätte, wenn das ginge. Und genauso offensichtlich war, dass Z versucht hatte, von ihr wegzukommen, bis es nicht mehr ging.
Phury fluchte leise. Was auch immer letzte Nacht vorgefallen war, es hatte nichts damit zu tun gehabt, dass Z Übles im Sinn gehabt hatte. Völlig ausgeschlossen. Nicht nach dem Anblick, den die beiden jetzt boten.
Er schloss die Augen und zog leise die Tür hinter sich zu.
In einem Anfall von Irrsinn dachte er kurz darüber nach, zurückzugehen und mit Zsadist um das Recht zu kämpfen, neben ihr liegen zu dürfen. Er konnte sich beinahe im Nahkampf mit seinem Zwilling sehen, wie sie einen altmodischen Zwiestreit darüber austrugen, wer sie haben durfte.
Doch dies hier war nicht das Alte Land. Und Frauen hatten das Recht, sich Ihren Partner selbst auszuwählen. Neben wem sie schliefen. An wen sie sich banden.
Und sie hatte gewusst, wo Phury war. Er hatte ihr gesagt, dass er nebenan schlief. Hätte sie nur gewollt, sie hätte sich an ihn wenden können.
Als er aus dem Schlaf erwachte, hatte Z eine sehr merkwürdige Empfindung: Ihm war warm. Nicht zu heiß, einfach nur … warm. Hatte er vergessen, die Heizung wieder abzustellen, nachdem Bella gegangen war? So musste es wohl sein. Allerdings fiel ihm noch etwas anderes auf. Er lag nicht auf seinem Deckenlager. Und er hatte eine Hose an. Er bewegte die Beine, versuchte sich zu orientieren, normalerweise schlief er doch immer nackt. Dann spürte er etwas und stellte fest, dass Es hart war. Hart und schwer. Was zum …
Seine Augen klappten auf. Bella. Er lag auf dem Bett mit Bella.
Hektisch zuckte er zurück …
Und fiel mit demHintern voran von der Matratze.
Sofort krabbelte sie ihm hinterher. »Zsadist?«
Als sie sich über die Bettkante beugte, klappte der Morgenmantel vorne auf, und sein Blick heftete sich auf die Brust, die entblößt wurde. Sie war genauso vollkommen, wie sie in der Wanne ausgesehen hatte, die blasse Haut so glatt, und ihre kleine Brustwarze so rosig … , Hölle, er wusste, dass die andere genauso aussah, aber aus irgendeinem Grund musste er sie trotzdem ansehen.
»Zsadist?« Sie lehnte sich noch weiter aus dem Bett, das Haar fiel ihr über die Schulter und ergoss sich auf den Boden, eine wunderschöne Mahagoni-Kaskade.
Zwischen seinen Oberschenkeln zuckte Es. Pochte mit seinem Herzschlag.
Er zog die Knie an und presste die Schenkel fest zusammen, damit sie es nicht sehen konnte.
»Dein Morgenmantel«, sagte er barsch. »Mach ihn zu. Bitte.«
Sie blickte an sich hinab und zog dann errötend den Kragen zusammen. Na super … Jetzt waren ihre Wangen so rosig wie ihre Brustwarze.
»Kommst du zurück ins Bett?«, fragte sie.
Der sehr tief vergrabene, anständige Teil von ihm wies darauf hin, dass das keine gute Idee war.
»Bitte«, flüsterte sie und klemmte sich das Haar hinters Ohr.
Er musterte die Wölbung ihres Körpers und das schwarze Satin, das ihre Haut vor seinem Blick schützte, und die großen saphirblauen Augen und den
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