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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ab. »Keine Ahnung, warum du mir das alles erzählst.«

    »Was den roten Rauch angeht.« Die Stimme des Reverend klang messerscharf. »Der ist mir gerade ausgegangen. «
    Eine leichte Beunruhigung legte sich auf Phurys Brust. Er blickte über die Schulter. »Es gibt noch andere Dealer. «
    »Viel Spaß beim Suchen.«
    Phury legte die Hand auf den Türgriff. Als der sich nicht bewegen ließ, warf er einen Blick zurück. Der Reverend beobachtete ihn, regungslos wie eine Katze. Und hielt ihn mit seinem Willen hier im Büro gefangen.
    Also verstärkte Phury seinen Griff und zog das Messingstück einfach ab. Die Tür schwang auf, und er warf dem Reverend die Klinke auf den Schreibtisch.
    »Das wirst du wohl reparieren müssen.«
    Er kam zwei Schritte weit, bevor ihn eine Hand am Arm packte. Das Gesicht des Reverend war hart wie Stein, genau wie sein Griff. Mit einem violetten Augenblinzeln loderte etwas zwischen ihnen auf, eine Art Austausch … eine Strömung …
    Aus dem Nichts heraus empfand Phury eine überwältigende Woge von Schuldgefühlen, als hätte jemand den Deckel von all seinen tiefsten Sorgen und Ängsten, was die Zukunft der Rasse betraf, gezogen. Er musste reagieren, konnte den Druck nicht aushalten.
    Ohne so recht zu wissen, wie ihm geschah, sprudelte es aus ihm hervor: »Wir leben und sterben für unser Volk. Die Spezies ist unser oberstes und einziges Anliegen. Wir kämpfen jede Nacht und zählen die Kanopen der Lesser, die wir töten. Durch List beschützen wir die Unseren. Je weniger sie über uns wissen, desto sicherer sind sie. Deshalb leben wir im Verborgenen.«
    Sobald die Worte heraus waren, fluchte er.
    Verflucht noch mal, einem Symphathen konnte man nie
trauen, dachte er. Beziehungsweise den Gefühlen, die man in ihrer Gegenwart hatte.
    »Lass mich los, Sündenfresser«, presste er zwischen zusammengebissenen Zähnen durch. »Und halt dich gefälligst aus meinem Kopf raus.«
    Der harte Griff lockerte sich, und der Reverend deutete eine Verbeugung an, eine Geste des Respekts, die schockierend war. »Wer hätte das gedacht, Krieger. Gerade ist eine Schiffsladung roter Rauch eingetroffen.«
    Der Vampir schritt an ihm vorbei und verschwand langsam in der Menge, sein Irokesenschnitt, die massigen Schultern, die Aura verloren sich zwischen den Menschen, deren Süchte er fütterte.
     
    Bella nahm vor dem Haus ihrer Familie Gestalt an. Das Außenlicht brannte nicht, was seltsam war, aber sie weinte, also hätte sie sowieso nicht viel gesehen. Sie schloss auf, stellte die Alarmanlage ab und stand im Foyer.
    Wie konnte Zsadist ihr das antun? Er hätte ebenso gut vor ihren Augen Sex haben können, das hätte ihr keinen größeren Schmerz zugefügt. Sie hatte ja immer gewusst, dass er grausam sein konnte, aber das ging einfach zu weit, selbst für ihn …
    Allerdings konnte das keine Revanche für ihren Affront sein. Nein, das wäre zu kleinlich. Sie vermutete eher, dass es ein demonstrativer Bruch sein sollte. Er wollte ihr eine Botschaft zukommen lassen, eine unmissverständliche Erklärung, dass Bella in seinem Leben nicht erwünscht war.
    Das hatte funktioniert.
    Entmutigt, geschlagen sah sie sich in der Eingangshalle um. Alles war beim Alten. Die blaue Seidentapete, der schwarze Marmorfußboden, der glitzernde Kronleuchter über ihrem Kopf. Es war wie eine Zeitreise. In diesem
Haus war sie aufgewachsen, als letztes Kind, das ihre Mutter je gebären würde, als verhätschelte Schwester eines liebevollen Bruders, als Tochter eines Vaters, den sie nie gekannt hatte …
    Moment mal. Es war ruhig. Viel zu ruhig.
    »Mahmen? Lahni?« Stille. Sie wischte sich die Tränen ab. »Lahni?«
    Wo waren die Doggen? Und ihre Mutter? Sie wusste, dass Rehv unterwegs war und das tat, was auch immer er nachts tat. Aber die anderen waren sonst immer zu Hause.
    Bella ging zu der gewundenen Treppe und rief laut: »Mahmen?«
    Dann rannte sie hoch zum Schlafzimmer ihrer Mutter. Die Decke war zurückgeworfen, das Laken zerknüllt … so etwas würden die Doggen normalerweise niemals zulassen. Erschrocken ging sie weiter zu Rehvenges Zimmer. Sein Bett war ebenfalls nicht gemacht, das teure Leinen und die Pelzdecken, die er immer benutzte, zur Seite geschleudert. Die Unordnung war unerhört.
    Das Haus war nicht sicher. Deshalb hatte Rehv darauf bestanden, dass sie bei der Bruderschaft blieb.
    Hastig lief Bella aus dem Zimmer und die Treppe hinunter. Sie konnte sich nur draußen dematerialisieren, weil die Wände des Hauses mit

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