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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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verrückter Psychopath.
    Phury hob das zerschlagene Gesicht, Blut glitzerte auf seiner geschwollenen Lippe und der gebrochenen Nase. Der Lesser mit dem Messingschlagring wirbelte herum und wirkte vorübergehend verwirrt.
    Zsadist zielte mit der Waffe auf den Drecksack, doch er stand direkt vor Phury: Die kleinste Abweichung, und die Kugel würde sich in seinen Zwilling bohren. Also senkte Z den Lauf, drückte den Abzug und zerschmetterte dem Lesser die Kniescheibe. Der schrie auf und fiel zu Boden.
    Sofort stürmte Z zu ihm, doch genau als er den Untoten zu fassen bekam, hörte man einen weiteren Knall.
    Ein brennender Schmerz schoss durch Zs Schulter. Das war ein heftiger Treffer, doch darüber konnte er jetzt nicht nachdenken. Er konzentrierte sich darauf, dem Lesser die Waffe abzunehmen, was der Kerl gleichzeitig auch mit der von Z versuchte. Verbissen rangen sie auf dem Boden miteinander, jeder versuchte, den anderen zu überwältigen, keiner scherte sich um das viele Blut. Schläge
wurden ausgeteilt, Hände zerrten und Beine traten. In dem Gemenge gingen beide Waffen verloren.
    Nach etwa vier Minuten begann Zs Kraft mit beunruhigender Geschwindigkeit nachzulassen. Dann lag er unten, und der Lesser saß ihm auf der Brust. Z drückte sich ab, wollte das Gewicht von seinem Körper abschütteln. Doch obwohl sein Kopf den Befehl gab, wollten die Gliedmaßen dieses eine Mal nicht gehorchen. Er drehte den Kopf. Seine Schulter blutete stark, ganz offensichtlich hatte die Kugel eine Arterie durchschlagen. Und die Nachwirkungen der Morphiumspritze halfen ihm auch nicht gerade.
    In der kurzen Kampfpause keuchte der Lesser und krümmte sich, als hätte er starke Schmerzen im Bein. »Wer … zum Henker … bist du?«
    »Der … den du suchst«, fauchte Z zurück, sein Atem ging ebenso heftig. Scheiße … Er hatte Mühe, nicht ohnmächtig zu werden. »Ich bin der … der sie dir … weggenommen hat.«
    »Woher soll ich wissen, dass das stimmt?«
    »Ich habe die Narben … auf ihrem Bauch gesehen. Ich habe sie heilen gesehen. Bis dein Zeichen … auf ihr verschwunden war.«
    Der Lesser erstarrte.
    Jetzt wäre ein ausgezeichneter Augenblick gewesen, die Oberhand zu gewinnen, aber Z war einfach zu kraftlos.
    »Sie ist tot«, flüsterte der Jäger.
    »Nein.«
    »Ihr Porträt …«
    »Sie lebt. Atmet. Und du wirst sie niemals finden.«
    Der Mund des Lesser öffnete sich, und ein Urschrei der Wut strömte heraus wie ein Windstoß.
    Mitten in diesem Lärm wurde Z völlig ruhig. Plötzlich
ging das Atmen wieder ganz leicht. Oder vielleicht hatte es auch ganz aufgehört. Er sah zu, wie der Jäger in Zeitlupe einen von Zs eigenen schwarzen Dolchen aus dem Halfter zog und ihn mit beiden Händen hoch über den Kopf hob.
    Sorgfältig konzentrierte sich Z auf seine eigenen Gedanken, er wollte genau wissen, welches sein letzter sein würde. Er dachte an Phury und wollte weinen, weil sein Zwilling sicher nicht mehr lange durchhalten würde. Mein Gott. Sein ganzes Leben lang hatte er ihn immer nur enttäuscht.
    Und dann dachte er an Bella. Tränen stiegen ihm in die Augen, während Bilder von ihr durch seinen Kopf schwirrten … so lebhaft, so deutlich … bis über der Schulter des Lessers eine Vision von ihr auftauchte. Sie war so real, als stände sie tatsächlich im Türrahmen.
    »Ich liebe dich«, wisperte er, als seine eigene Klinge auf seine Brust zuflog.
    »David«, befahl ihre Stimme.
    Der gesamte Körper des Lessers machte einen Ruck, wodurch der Dolch abgelenkt wurde und in die Holzdielen neben Zs Oberarm einschlug.
    »David, komm her.«
    Gehorsam kam er auf die Füße, als Bella ihren Arm ausstreckte.
    »Du warst tot«, flüsterte der Lesser mit versagender Stimme.
    »Nein.«
    »Ich war in deinem Haus … ich habe das Porträt gesehen. O mein Gott …« Jetzt fing er an zu weinen und humpelte auf sie zu, näher und näher, eine Blutspur hinter sich herziehend. »Ich dachte, ich hätte dich getötet. «
    »Das hast du nicht. Komm her.«

    Verzweifelt versuchte Z zu sprechen, er hatte den furchtbaren Verdacht, dass dies keine Vision war. Er wollte schreien, doch heraus kam nur ein Stöhnen. Und dann lag der Lesser in Bellas Armen und schluchzte hemmungslos.
    Regungslos sah Z zu, wie ihre Hand sich um den Rücken des Jägers legte. Darin lag die kleine Pistole, die er ihr gegeben hatte, bevor sie damals zu ihrem Haus gegangen waren.
    Gütige Jungfrau … nein!
     
    Bella war eigenartig ruhig, als sie die Waffe ganz langsam immer

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