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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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denken.
    Gnädige Jungfrau, der Schlüsselbund hing an einem Haken neben der Tür. Sie nahm ihn, lief zum Wagen, startete ihn und fuhr zu dem Schuppen. Eine schlitternde Drehung, und sie fuhr ihn rückwärts vor die Tür.
    Sie stieg gerade aus, als sie Zsadist, schwankend wie ein Betrunkener, zwischen den Türpfosten sah. Phury lag in seinen Armen, und Zsadist würde mit diesem Gewicht nicht lange stehen können. Rasch klappte sie die Rückwand herunter, und beide taumelten in einem Gewirr aus Gliedmaßen und Blut auf die Ladefläche. Mit aller Kraft schob sie die Brüder ein Stück weiter vor, dann sprang sie hoch und zerrte sie an ihren Gürteln noch weiter auf den Wagen.
    Als die beiden weit genug auf der Ladefläche waren, kletterte sie über die Seitenwand vom Pick-up herunter und hüpfte auf den Boden. Sie schlug die Rückwand hoch und blickte Zsadist an.
    »Bella.« Seine Stimme war nur ein Flüstern, eine kaum merkliche Bewegung seiner Lippen, untermalt von einem traurigen Seufzen. »Ich will das nicht für dich. All diese … scheußlichen Dinge.«
    Sie wandte sich ab. Einen Augenblick später trat sie aufs Gas.
    Die einspurige Straße, die von der Hütte wegführte, war ihre einzige Option, sie betete darum, unterwegs niemandem zu begegnen. Als sie auf die Route 22 stieß, sandte sie ein Stoßgebet an die Jungfrau der Schrift und raste mit mörderischer Geschwindigkeit zu Havers’ Klinik.
    Sie kippte den Rückspiegel so, dass sie die Ladefläche des Pick-ups im Auge behalten konnte. Durch den Fahrtwind musste es eisig dort hinten sein, aber sie wagte es nicht, langsamer zu fahren.

    Vielleicht würde die Kälte den Blutverlust der beiden verlangsamen.
    O mein Gott.
     
    Phury nahm einen eiskalten Wind auf seiner nackten Haut und seinem kahlen Schädel wahr. Er stöhnte auf und rollte sich zusammen. Mein Gott, war ihm kalt. Musste man das durchstehen, um in den Schleier zu kommen? Dann dankte er der Jungfrau der Schrift, dass man es nur einmal erlebte.
    Etwas rührte sich neben ihm. Arme … da waren Arme, die sich um ihn schlangen, Arme, die ihn näher an eine Wärmequelle zogen. Zitternd lieferte er sich demjenigen aus, der ihn so sanft umarmte.
    Und was war das für ein Geräusch? Ganz nah an seinem Ohr … das war nicht nur der Wind.
    Singen. Jemand sang für ihn.
    Phury lächelte schwach. Einfach vollkommen. Die Engel, die ihn in den Schleier brachten, hatten wahrlich wunderschöne Stimmen.
    Er dachte an Zsadist und verglich die wunderschöne Melodie, die er jetzt hörte, mit denen, die er in seinem irdischen Leben gehört hatte.
    Ja, Zsadist hatte eine Stimme wie ein Engel, wie sich herausstellte. Das hatte er wirklich.

23
    Als Zsadist aufwachte, war sein erster Impuls, sich hinzusetzen. Ganz miese Idee. Seine Schulter verpasste ihm einen derart heftigen Schmerzensstich, dass er wieder ohnmächtig wurde.
    Zweite Runde.
    Dieses Mal erinnerte er sich beim Aufwachen wenigstens daran, was er nicht tun durfte. Also drehte er langsam den Kopf, statt in die Vertikale zu gehen. Wo zum Teufel war er? Es sah aus wie eine Mischung aus Gästezimmer und Krankenhaus – Havers. Er war bei Havers in der Klinik.
    Und jemand saß im Schatten weiter hinten in dem fremden Zimmer.
    »Bella?«, krächzte er.
    »Tut mir leid.« Butch beugte sich ins Licht vor. »Bin nur ich.«
    »Wo ist sie?« Mann, war er heiser. »Geht es ihr gut?«
    »Alles in Ordnung.«

    »Wo … wo ist sie?«
    »Sie … äh, sie wird die Stadt verlassen, Z. Ich glaube, sie ist sogar schon weg.«
    Zsadist schloss die Augen. Er wog kurz die Vorteile einer weiteren Ohnmacht.
    Er konnte ihr keinen Vorwurf machen. In was für Situationen er sie gebracht hatte. Sie hatte den Lesser töten müssen. Es war besser für sie, weit weg von Caldwell zu sein.
    Wenn ihn auch ihr Verlust am ganzen Körper schmerzte.
    Er räusperte sich. »Phury? Ist er …«
    »Direkt nebenan. Ziemlich verbeult, aber so weit in Ordnung. Ihr beide wart ein paar Tage lang ausgeknockt. «
    »Tohr?«
    »Niemand weiß, wo er ist. Als hätte er sich in Luft aufgelöst. « Der Polizist atmete hörbar aus. »John sollte eigentlich im Haus bleiben, aber wir kriegen ihn nicht aus dem Trainingszentrum heraus. Geschlafen hat er in Tohrs Büro. Was willst du sonst noch wissen?« Als Z den Kopf schüttelte, stand Butch auf. »Ich lasse dich jetzt allein. Ich dachte mir nur, du würdest dich besser fühlen, wenn du weißt, wie die Dinge stehen.«
    »Danke … Butch.«
    Die Augen des Polizisten

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