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Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen

Titel: Black Dagger 06 - Dunkles Erwachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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So mussten sie im Bauch ihrer Mutter gelegen haben, zusammen ruhend, noch frei von all dem Schrecken, der in der Welt auf sie wartete.
    Seltsam, die Vorstellung, dass ihr Blut in beiden floss. Es war ihr einziges Vermächtnis an das Zwillingspaar, das Einzige, was sie zurückließ.
    Ohne Vorwarnung klappten Zsadists Augenlider auf. Der gelbgoldene Schimmer in seinem Blick war überraschend, und sie zuckte zusammen.
    »Bella …« Er streckte den Arm nach ihr aus. »Bella …«
    Sie machte einen Schritt rückwärts. »Ich bin hier, um mich zu verabschieden.«
    Als er die Hand sinken ließ, musste sie wegsehen.
    »Wohin gehst du? Ist es dort sicher?«
    »Ja.« Sie fuhr nach Süden, nach Charleston in South Carolina, zu entfernten Verwandten, die sie sehr gern bei sich aufnahmen. »Es wird ein Neuanfang für mich sein. Ein neues Leben.«

    »Gut. Das ist gut.«
    Sie schloss die Augen. Nur einmal … nur einmal hätte sie gern Bedauern in seiner Stimme gehört, wenn sie fortging. Andererseits sollte dies ihr letzter Abschied voneinander sein, also würde sie wenigstens in Zukunft nicht mehr enttäuscht werden.
    »Du warst so tapfer«, sagte er. »Ich schulde dir mein Leben. Seines auch. Du warst so … tapfer.«
    Von wegen. Sie stand kurz vor einem totalen Zusammenbruch. »Ich hoffe, ihr zwei werdet schnell wieder gesund.«
    Lange Zeit sagte niemand etwas. Dann warf sie einen letzten Blick auf Zsadists Gesicht. In dem Augenblick wusste sie, dass kein Mann jemals seinen Platz einnehmen konnte, selbst wenn sie einmal einen anderen Partner haben sollte.
    Und so unromantisch das klingen mochte, das war einfach Mist. Klar, sie müsste eigentlich den Verlust überwinden und so weiter. Aber sie liebte ihn nun einmal, und sie würde nicht mit ihm zusammenbleiben, und sie wollte nichts weiter, als irgendwo ein Bett finden, sich hinlegen, das Licht ausmachen und einfach dort liegen bleiben. Ungefähr hundert Jahre lang.
    »Eines muss ich dir noch sagen«, begann sie. »Du hast mir gesagt, ich würde eines Tages aufwachen und bereuen, mit dir zusammen gewesen zu sein. Das stimmt. Aber nicht wegen dem, was die Glymera sagt.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Nachdem ich mir einmal die Finger verbrannt habe, habe ich keine Angst mehr vor der Aristokratie. Ich wäre stolz gewesen … an deiner Seite zu stehen. Aber ja, es tut mir leid, dass ich mit dir zusammen war.«
    Denn ihn zu verlassen, war niederschmetternd. Schlimmer als alles, was sie mit dem Lesser erlebt hatte.

    Alles in allem wäre es besser gewesen, nicht zu wissen, was ihr entging.
    Ohne ein weiteres Wort drehte sie sich um und verließ den Raum.
     
    Als die Dämmerung heraufzog, lief Butch zur Höhle, zog seinen Mantel aus und setzte sich auf das Ledersofa. Der Sportkanal war auf stumm geschaltet. Dazu lief Late Registration von Kanye West.
    V tauchte in der Küchentür auf, ganz offenbar gerade erst von einer kämpferischen Nacht zurückgekehrt: Er trug Lederhose und Stiefel, aber kein T-Shirt, und er hatte ein Veilchen.
    »Wie geht’s dir?«, fragte Butch und musterte einen weiteren blauen Fleck auf der Schulter seines Mitbewohners.
    »Nicht besser als dir. Du siehst fertig aus, Bulle.«
    »Und wie.« Er ließ den Kopf zurückfallen. Auf Z aufzupassen, war ihm vernünftig vorgekommen, während die Brüder draußen ihre Arbeit machten. Aber jetzt war er erschöpft, obwohl er nichts getan hatte, als drei Tage am Stück auf einem Stuhl zu hocken.
    »Ich hab was, das dich auf die Beine bringen wird. Hier.«
    Butch schüttelte den Kopf, als ein Weinglas vor seinem Gesicht erschien. »Du weißt doch, dass ich keinen Roten trinke.«
    »Versuch ihn mal.«
    »Nö, danke, ich brauche eine Dusche und dann was mit ein bisschen mehr Biss.« Butch pflanzte die Hände auf die Knie und wollte aufstehen.
    Doch Vishous vertrat ihm den Weg. »Du brauchst das. Vertrau mir.«
    Also ließ Butch seinen Hintern wieder auf den Sitz fallen
und nahm das Glas entgegen. Er schnüffelte an dem Wein. Trank einen Schluck. »Nicht übel. Bisschen dick, aber nicht übel. Ist das ein Merlot?«
    »Nicht ganz.«
    Er legte den Kopf in den Nacken und schluckte konzentriert. Der Wein war stark, er brannte sich seinen Weg zum Magen hinunter und machte ihn etwas schwindlig. Weshalb er überlegte, wann er eigentlich zuletzt etwas gegessen hatte.
    Als er den letzten Schluck trank, runzelte er die Stirn. Vishous beobachtete ihn viel zu eindringlich.
    »V? Stimmt was nicht?« Er stellte das Glas auf

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