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Black Dagger 07 - Menschenkind

Black Dagger 07 - Menschenkind

Titel: Black Dagger 07 - Menschenkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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in die Tasche steckte, sagte er: »Aber es kommt immer noch nichts bei mir an. Scheiße … ich brauche was zu trinken.«
    »Ich auch. ZeroSum?«
    »Bist du sicher, dass du dazu schon wieder fit genug bist?«
    »Nicht im Geringsten.«
    »Alles klar, dann also ab ins ZeroSum.«

    Sie liefen zum Escalade und stiegen ein, Butch auf der Beifahrerseite. Nachdem er sich angeschnallt hatte, legte er die Hand auf seinen Bauch. Er tat höllisch weh, weil er sich so viel bewegt hatte, aber der Schmerz spielte keine Rolle. Eigentlich spielte nichts mehr wirklich eine Rolle.
    Sie bogen gerade aus Havers’ Auffahrt auf die Straße, als V sagte: »Ach, übrigens, für dich kam gestern ein Anruf. Spätabends. Ein Mikey Rafferty.«
    Butch runzelte die Stirn. Warum sollte einer seiner Schwäger anrufen, vor allem dieser? Von all seinen Schwestern und Brüdern mochte Joyce ihn am allerwenigsten – was wirklich etwas heißen wollte. Hatte sein Vater endlich den Herzinfarkt gehabt, der sich schon lange ankündigte?
    »Was hat er denn gesagt?«
    »Es gibt eine Kindstaufe. Wollte dir Bescheid geben, damit du vorbeikommen kannst, wenn du Lust hast. Findet diesen Sonntag statt.«
    Butch blickte aus dem Seitenfenster. Noch ein Baby. Okay, für Joyce war es das erste, aber insgesamt war es Neffe oder Nichte Numero … wie viel? Sieben? Nein, acht.
    Wortlos fuhren sie ins Stadtzentrum, die Lichter der entgegenkommenden Autos flackerten auf und verblassten wieder. Häuser zogen vorbei. Dann Geschäfte. Dann Bürogebäude aus der Jahrhundertwende. Butch dachte an all die Leute, die in Caldwell lebten.
    »Wolltest du je Kinder haben, V?«
    »Nein. Kein Interesse.«
    »Ich früher schon.«
    »Und jetzt nicht mehr?«
    »Bei mir wird das nie was werden, aber das ist egal. Es gibt schon ausreichend O’Neals auf der Welt. Mehr als ausreichend. «
    Fünfzehn Minuten später parkten sie hinter dem ZeroSum, doch es fiel Butch schwer, aus dem Auto auszusteigen.
Die Vertrautheit der ganzen Szenerie – das Auto, sein Mitbewohner, der Klub – machten ihn unruhig. Denn auch wenn alles gleich geblieben war, hatte er sich doch verändert.
    Frustriert und in sich gekehrt holte er eine Red-Sox-Kappe aus dem Handschuhfach. Er zog sie an, drückte die Tür auf und sagte sich, dass er melodramatisch war und das hier alles völlig normal.
    Im selben Moment, als sein Fuß aufs Pflaster traf, erstarrte er.
    »Butch? Was ist los, Mann?«
    Das war doch mal die Eine-Million-Dollar-Frage. Sein Körper schien sich in eine Art Stimmgabel verwandelt zu haben. Energie durchströmte ihn … zog ihn unwiderstehlich …
    Er drehte sich um und begann, die Tenth Street entlangzulaufen. Schnell. Er musste herausfinden, was das war, dieser Magnet, dieses Signal, das ihn zu rufen schien.
    »Butch? Wo willst du hin, Bulle?«
    Als V ihn am Arm festhielt, machte Butch sich heftig frei und fiel in einen rascheren Laufschritt. Es war, als hinge er an einem Seil, und jemand zöge ihn.
    Undeutlich nahm er wahr, dass V neben ihm hertrabte und gleichzeitig sprach, offenbar telefonierte er auf dem Handy. »Rhage? Ich hab hier ein Problem. Tenth Street. Nein, es ist Butch.«
    Jetzt fing Butch an zu rennen. Der Kaschmirmantel flatterte hinter ihm her. Als Rhages baumlanger Körper sich urplötzlich vor ihm materialisierte, schlug er einen Haken um ihn herum.
    Rhage sprang ihm direkt in den Weg. »Butch, wo willst du hin?«
    Doch als der Bruder ihn festhalten wollte, schubste Butch den Vampir so heftig von sich, dass Rhage gegen eine Ziegelwand knallte. »Fass mich nicht an!«

    Zweihundert Meter weiter fand er endlich, was ihn rief: Drei Lesser kamen aus einer Seitenstraße.
    Butch blieb stehen. Die Vampirjäger blieben stehen. Und dann gab es einen scheußlichen Moment der Gemeinschaft, der Butch die Tränen in die Augen trieb, da er in ihnen erkannte, was auch in ihm war.
    »Bist du ein neuer Rekrut?«, fragte einer der drei.
    »Natürlich ist er das«, sagte ein anderer. »Und du hast heute Nacht den Appell verpasst, du Idiot.«
    Nein … nein … o Gott, nein …
    Völlig synchron blickten die drei Jäger ihm über die Schulter. V und Rhage mussten um die Ecke gekommen sein. Die Lesser machten sich zum Kampf bereit, gingen in die Hocke und hoben die Hände.
    Butch machte einen Schritt auf das Trio zu. Dann noch einen.
    »Butch …« Die schmerzvolle Stimme hinter ihm gehörte Vishous. »Nein … bitte nicht.«

13
    Müde verlagerte John seinen mageren Körper und schloss wieder die

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