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Black Dagger 08 - Vampirherz

Black Dagger 08 - Vampirherz

Titel: Black Dagger 08 - Vampirherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Mund und begann zu schreien. Es kam kein Ton heraus, aber er machte weiter, bis er vom Weinen übermannt wurde. Sein Herz schmerzte, so sehr vermisste er den einzigen Vater, den er je gekannt hatte. Die Hände
vor den Augen, die Schultern nach vorn gebeugt, sank er in sich zusammen und schluchzte.
    Im selben Augenblick fiel alles von ihm ab: Sein Geist wurde ganz still. Die Vision verschwand.
    Starke Arme hoben ihn hoch.
    Ohne einen Fluchtweg klammerte er sich an Wraths kräftige Schultern. Er wollte doch nur, dass der Schmerz aufhörte … Er wollte von dem Kummer in sich, von allem, was er tief in sich begrub, befreit werden. Die Verluste in seinem Leben und die Tragödien hatten ihn zerschunden, in seinem Inneren war alles wund.
    »Ach …« Wrath wiegte ihn sanft hin und her. »Ist schon gut, mein Sohn. Gottverdammt.«

9
    Marissa stieg aus dem Mercedes aus und sofort wieder ein. »Würdest du bitte hier warten, Fritz? Ich möchte von hier aus direkt zu meinem Haus fahren.«
    »Natürlich, Herrin.«
    Sie betrachtete den Hintereingang der Klinik. Ob Havers sie überhaupt hereinlassen würde?
    »Marissa.«
    Rasch drehte sie sich um. »O, der Jungfrau sei Dank, Butch.« Sie rannte zum Escalade. »Ich bin ja so froh, dass du mich angerufen hast. Geht es dir gut? Und den beiden?«
    »Ja. Sie werden gerade untersucht.«
    »Und du?«
    »Alles bestens. Ich dachte mir nur, ich sollte lieber draußen warten, weil … du weißt schon.«
    Ja, Havers wäre nicht besonders begeistert davon, ihn zu sehen. Wahrscheinlich ebenso wenig wie von ihrem Anblick.
    Wieder beäugte Marissa den Klinikeingang. »Mutter und Kind … sie können wohl nicht wieder nach Hause, oder?«

    »Auf keinen Fall. Die Lesser wissen von dem Haus, deshalb ist es dort nicht mehr sicher. Abgesehen davon war sowieso nicht viel drin.«
    »Was ist mit dem Hellren der Frau?«
    »Er … kann keinen Schaden mehr anrichten.«
    Sie sollte eigentlich nicht erleichtert darüber sein, dass es einen Toten gegeben hatte, doch sie war es. Wodurch sie aber wieder an Butchs Kampf erinnert wurde.
    »Ich liebe dich«, platzte sie heraus. »Deshalb will ich nicht, dass du kämpfst. Wenn ich dich aus irgendeinem Grund verlieren würde, dann wäre mein Leben vorbei.«
    Seine Augen weiteten sich, was ihr bewusst machte, dass sie schon länger nicht mehr über Liebe gesprochen hatten. Aber sie folgte ihrer neuen obersten Regel. Es war furchtbar für sie, den Tag ohne ihn zu verbringen, furchtbar, die Distanz zwischen ihnen zu spüren. Und sie würde dem von ihrer Seite her ein Ende setzen.
    Butch trat ganz dicht vor sie hin und legte ihr die Hände aufs Gesicht. »Ach, Marissa, du weißt ja gar nicht, was es mir bedeutet, das von dir zu hören. Ich muss das hören. Muss es fühlen.«
    Sanft küsste er sie, flüsterte Zärtlichkeiten an ihren Lippen, und als sie erbebte, zog er sie liebevoll an sich. Zwischen ihnen gab es immer noch Dinge, die geklärt werden mussten, doch im Augenblick spielte das keine Rolle. Sie musste einfach nur wieder eine neue Verbindung zu ihm herstellen.
    Als er den Kopf leicht zurückzog, sagte sie: »Ich gehe jetzt rein, aber würdest du hier auf mich warten? Ich möchte dir mein neues Haus zeigen.«
    Zart fuhr er ihr mit der Fingerspitze über die Wange. Zwar bekamen seine Augen einen traurigen Ausdruck, aber er antwortete: »Ja, ich warte. Und ich würde sehr gern sehen, wo du wohnen wirst.«

    »Es dauert nicht lange.«
    Sie küsste ihn noch einmal und ging dann zum Eingang. Da sie sich wie ein Eindringling vorkam, war sie überrascht, gleich eingelassen zu werden. Was aber noch lange nicht bedeuten musste, dass alles glattgehen würde, das war ihr wohl bewusst. Im Aufzug nestelte sie an ihrem Haar herum. Sie war nervös, Havers gegenüberzutreten. Würde es eine Szene geben?
    Als sie in den Wartebereich kam, wussten die Schwestern sofort, weshalb sie hier war und brachten sie in ein Krankenzimmer. Sie klopfte an die Tür.
    Havers, der gerade mit dem Mädchen sprach, blickte auf, und seine Miene erstarrte. Ihm schienen die Worte zu entgleiten, er schob seine Brille hoch, dann räusperte er sich.
    »Da bist du ja!«, rief die Kleine, als sie Marissa sah.
    »Hallo.« Sie hob die Hand.
    »Wenn du mich jetzt entschuldigst«, murmelte Havers zu der Mutter. »Ich kümmere mich um die Entlassungspapiere. Aber wie schon gesagt, es besteht keine Eile für dich, die Klinik zu verlassen.«
    Marissa sah ihren Bruder unverwandt an, als er auf sie zukam,

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