Black Dagger 08 - Vampirherz
bittere Furcht.
Sag mir, dass du immer noch da drin bist, dachte sie. Sag mir, dass du noch bei uns bist …
Es dauerte nicht lange, bis ihr schwindlig wurde.
»Er nimmt zu viel.« Vishous’ Stimme hatte einen alarmierenden Tonfall.
Bevor sie noch reagieren konnte, nahm sie einen Duft im Raum wahr, einen dunklen … ja, einen Bindungsduft. Er stammte eindeutig von Wrath. Nur warum sollte er den Drang verspüren, sein Revier hier und jetzt abzustecken?
Sie schwankte, und Vishous’ harte Finger umschlossen ihren Oberarm. »Marissa, du bist fertig.«
Aber Butch war ausgehungert, wahnsinnig vor Gier. »Nein! Nein …«
»Lass mich übernehmen.«
Marissas Kopf schnellte zu Beth herum – und dann zu Wrath. Er stand neben seiner Shellan, aggressive Gewalt in der Miene, der ganze Körper angespannt, als wollte er gleich gegen etwas oder jemanden kämpfen.
»Marissa? Gestattest du mir, ihn zu nähren?«, fragte Beth.
Marissa blickte die Königin an. Mein Gott, diese Worte, dieselben Worte, die damals im Juli gesprochen worden waren … als Wraths Leben auf Messers Schneide stand, und Marissas Blut benötigt wurde.
»Lässt du mich, Marissa?«
Als sie benommen mit dem Kopf nickte, begann Wrath zu knurren, die Lippen entblößten seine verlängerten Fänge, die weiß und tödlich glitzerten.
O Gütige Jungfrau, das war eine höchst gefährliche Situation. Gebundene Vampire teilten ihre Shellans nicht. Niemals. Sie würden eher auf Leben und Tod kämpfen, als einen anderen Vampir auch nur in die Nähe ihrer Frauen zu lassen, wenn es ums Nähren ging.
Beth blickte zu ihrem Hellren empor. Doch noch bevor sie etwas sagen konnte, stieß Wrath aus: »V, beweg deinen Arsch hierher und halt mich fest.«
Vishous wünschte wirklich, Rhage wäre bei ihm, als er auf den König zuging.
Scheiße, das war keine gute Idee. Ein reinblütiger, gebundener männlicher Vampir sollte dabei zusehen, wie seine Shellan einen anderen nährte. Verdammter Mist, als die Jungfrau der Schrift vorgeschlagen hatte, Beth zu holen, hatte V vermutet, es ginge um zeremonielle Zwecke.
Nicht, dass sie ihr Blut zur Verfügung stellen sollte. Aber was blieb ihnen denn sonst übrig? Butch würde Marissa leer saugen und immer noch nicht genug haben, und eine andere Frau stand nicht zur Verfügung: Mary war immer noch ein Mensch, und Bella war schwanger.
Außerdem wären Rhage oder Z wohl kaum leichter in den Griff zu kriegen. Für Hollywoods innere Bestie bräuchten sie mindestens Elefanten-Tranquilizer, und für Z…ach, vergiss es.
Beth streichelte ihrem Hellren über die Wange. »Vielleicht solltest du lieber nicht zuschauen.«
»Geh zu ihm. Sofort.« Er schob sie von sich weg, dann rammte er seinen Rücken gegen die Wand. »Vishous, du solltest mich besser jetzt festhalten. Sonst wird das hier noch unschön.«
Wraths gigantischer Körper erzitterte, seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt, die Augen leuchteten so wild, dass man sie durch die Sonnenbrille erkennen konnte.
Ohne weiteres Zögern warf sich V auf seinen König und traf auf unmittelbaren Widerstand. Lieber Gott, das würde ungefähr so spaßig werden, wie einen wütenden Bullen zu bändigen.
»Warum … gehst du nicht raus?«, knurrte V, während er mühsam Wraths Körper zügelte.
»Müsste … an ihnen vorbei … zur Tür. Völlig … ausgeschlossen. «
V drehte den Kopf herum und schielte zur Liege.
Mann, Marissa würde gleich umkippen, wenn sie sich nicht von Butch befreite. Und der Bulle würde auf keinen Fall zulassen, dass die Blutquelle sich von seinem Mund entfernte.
»Beth!«, stieß V atemlos hervor, während er mit Wrath rang. »Halt ihm die Nase zu. Ganz fest zuhalten und die Stirn nach unten drücken. Sonst lässt er sie nie los.«
Als Beth Butchs Nase packte, stieß der Ex-Cop ein unmenschliches Geräusch aus, als wüsste er, was jetzt kommen würde. Und sein Oberkörper schnellte hoch, bereit jeden anzufallen, der ihm seine Nahrung wegnehmen wollte.
Gütige Jungfrau, lass ihn nicht Beth angreifen, dachte V. Wrath war so aufgepeitscht, dass er den Kerl umbringen würde. Bitte …
Die Frauen machten einfach alles richtig. Marissa riss ihr Handgelenk weg und schlug Butch auf die Schultern, drückte ihn mit aller Gewalt nach unten und hielt ihn fest, während Beth ihr Handgelenk an seinen Mund anlegte. Als er die frische Ader schmeckte, schmatzte Butch wie ein Baby und stöhnte vor Entzücken.
Woraufhin Wrath natürlich fast durch die Decke ging.
Der
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