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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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John und du, ihr seid außer meinen Eltern das Einzige, was ich auf der Welt habe. Ihr beide seid meine Familie.«
    »Blay, ich komme in den Knast.«
    »Wir haben keinen Knast, also wirst du einen Ort brauchen, an dem du deinen Hausarrest absitzen kannst.«
    »Und du glaubst, das kommt nicht an die Öffentlichkeit? Glaubst du, ich muss nicht preisgeben, wo ich bin?«
    Blay leerte die halbe Flasche in einem Zug, holte sein Handy heraus und begann, eine SMS einzutippen. »Kannst du mal aufhören, das Haar in der Suppe zu suchen? Wir haben schon genug Probleme, ohne dass du noch weiter nach neuen wühlst. Wir finden schon einen Weg, damit du hierbleiben kannst, okay?«

    Ein Piepen ertönte.
    »Siehst du? John ist meiner Meinung.« Blay hielt ihm den kleinen Bildschirm unter die Nase, auf dem SUPER IDEE stand. Dann leerte er sein Bier mit der zufriedenen Miene eines Mannes, der sowohl Keller als auch Garage ausgemistet hat. »Alles kommt wieder in Ordnung.«
    Qhuinn beäugte seinen Freund unter Lidern hervor, die schwer wie Dachziegel geworden waren. »Klar.«
    Als er das Bewusstsein verlor, war sein letzter Gedanke, dass bestimmt alles klappen würde … nur nicht so, wie Blay es plante.

22
    Lash, Sohn des Omega, wurde mit einem Schrei wiedergeboren.
    In wahnwitziger Verstörung kehrte er in die Welt zurück, wie er vor fünfundzwanzig Jahren erstmals in ihr angekommen war: nackt, atemlos und blutverschmiert. Nur, dass dieses Mal sein Körper der eines ausgewachsenen Mannes war, nicht der eines Säuglings.
    Ein kurzer Moment wachen Bewusstseins verstrich rasch, und dann litt er Schmerzen, seine Adern füllten sich mit Säure, jeder Zentimeter seines Körpers verätzte von innen heraus. Er presste die Hände auf den Bauch, krümmte sich zur Seite und erbrach schwarze Galle auf einen ausgetretenen Holzfußboden. Zu beschäftigt mit Würgen, fragte er sich gar nicht, wo er eigentlich war oder was geschehen war, oder warum er etwas ausspuckte, das aussah wie Altöl.
    Mitten im Wirbel der Orientierungslosigkeit und der quälenden Krämpfe und einer blinden Panik, die er nicht kontrollieren konnte, reichte ihm ein Retter die Hand. Er
spürte ein Streicheln auf dem Rücken, wieder und wieder. Die warme Hand fand einen Rhythmus, der seinen rasenden Herzschlag verlangsamte, seinen Kopf beruhigte und seine Übelkeit linderte. Als es ihm endlich möglich war, drehte er sich zurück auf den Rücken.
    Eine schwarze, durchscheinende Gestalt schob sich in sein verschwommenes Gesichtsfeld. Ihr Gesicht war ätherisch, eine Vision männlicher Schönheit in der Blüte ihrer Jugend. Doch die Bösartigkeit hinter den umschatteten Augen machte das Antlitz dennoch grauenhaft.
    Omega. Das musste Omega sein.
    Das war das Böse, das seine Religion, die Überlieferung seines Volkes und seine Ausbildung ihn hatten fürchten lassen.
    Erneut begann Lash zu schreien, doch die Schattenhand kam näher und berührte sanft seinen Arm. Er wurde ruhig.
    Zu Hause, dachte Lash. Ich bin zu Hause.
    Sein Kopf flimmerte vor Hysterie. Er war nicht zu Hause. Er war … diesen verwahrlosten Raum hatte er doch mit Sicherheit noch nie gesehen.
    Wo zum Henker war er?
    »Sei unbesorgt«, murmelte Omega. »Dir wird alles wieder einfallen.«
    Und das tat es auch, in einer einzigen Bilderwoge. Er sah den Umkleideraum im Trainingszentrum … und John, diesen armseligen Wicht, der total durchdrehte, als sein schmutziges kleines Geheimnis ans Licht kam. Dann prügelten sie sich, bis … Qhuinn … Qhuinn hatte ihm die Kehle aufgeschlitzt.
    Verfluchte Scheiße … er konnte buchstäblich spüren, wie er in der Dusche zu Boden ging, auf den harten, nassen Fliesen auftraf. Noch einmal durchlebte er den kalten Schock, erinnerte sich, die Hände auf den Hals gelegt und nach
Luft gerungen zu haben, spürte den erstickenden Druck, der seine Brust zusammenpresste … sein Blut … er war in seinem eigenen Blut ertrunken … doch dann hatten sie ihn zugenäht und in die Klinik gebracht, wo …
    Er war gestorben, oder? Der Arzt hatte ihn zurückgeholt, aber er war definitiv gestorben.
    »Weshalb ich dich gefunden habe«, murmelte Omega. »Dein Tod war das Leuchtfeuer.«
    Aber warum sollte das Böse ihn haben wollen?
    »Weil du mein Sohn bist«, sagte Omega mit vor Ehrfurcht verzerrter Stimme.
    Sohn? Sohn?
    Langsam schüttelte Lash den Kopf. »Nein … nein …«
    »Sieh mir in die Augen.«
    Als die Verbindung hergestellt war, wurden ihm noch weitere Szenen gezeigt, wie

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