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Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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umgeblätterte Seiten in einem Bilderbuch. Bei der Geschichte, die sich in den Visionen enthüllte, krümmte er sich und atmete gleichzeitig leichter. Er war der Sohn des Bösen. Geboren von einer Vampirin, die vor über zwei Jahrzehnten gegen ihren Willen in diesem Bauernhaus festgehalten worden war. Nach seiner Geburt hatte man ihn an einem Versammlungsort der Vampire ausgesetzt. Man hatte ihn gefunden und in Havers’ Klinik gebracht … wo er später von seiner Familie in einem heimlichen Austausch, von dem nicht einmal er etwas wusste, adoptiert worden war.
    Und nun, da er erwachsen war, kehrte er zu seinem Erzeuger zurück.
    Nach Hause.
    Während Lash noch mit der Tragweite dieser Information zu kämpfen hatte, machte sich Hunger in seinem Bauch breit, und seine Fänge schoben sich in seinen Mund.
    Omega lächelte und blickte sich über die Schulter. In der
hinteren Ecke des verwahrlosten Zimmers stand ein Lesser, der ungefähr so groß war wie ein Vierzehnjähriger. Seine Rattenaugen klebten an Lash, sein kleiner Körper war so angespannt wie eine Schlange kurz vor dem Angriff.
    »Und jetzt zu dem Dienst, den du mir leisten wirst«, sagte Omega zu dem Jäger.
    Das Böse streckte seine Schattenhand aus und winkte den Kerl zu sich.
    Es war kein Laufen, was der Lesser tat; eher konnte man sagen, er bewegte sich wie ein Klotz, als wären seine Arme und Beine gelähmt und sein Körper würde hochgehoben und aufrecht über den Boden getragen. Blasse Augen traten hervor und rollten vor Panik in den Höhlen herum, doch Lash hatte anderes im Kopf als die Furcht des Mannes, der ihm dargereicht wurde.
    Als er den süßlichen Duft des Lesser aufschnappte, setzte er sich auf und fletschte die Fänge.
    »Du wirst meinen Sohn nähren«, sagte Omega zu dem Jäger.
    Lash wartete nicht auf dessen Einwilligung. Er packte den kleinen Mistkerl im Nacken und zerrte ihn an seine Reißzähne. Dann biss er hart zu und saugte fest, das Blut war süß wie Sirup und ebenso zähflüssig.
    Es schmeckte anders als alles, was er kannte, aber es füllte seinen Bauch und gab ihm Kraft, und allein darum ging es.
    Während er noch trank, fing Omega an zu lachen, zunächst leise, dann immer lauter, bis das ganze Haus unter der Wucht seiner wahnsinnigen, mörderischen Freude erbebte.
     
    Phury klopfte seinen Joint am Aschenbecher ab und inspizierte das, was er mit seiner Feder angestellt hatte. Die Zeichnung war schockierend, und das nicht nur wegen des Motivs.

    Denn sie war außerdem eine der besten Arbeiten, die er je zu Papier gebracht hatte.
    Die weibliche Gestalt vor dem cremeweißen Hintergrund lag rücklings auf einem Bett aus Seide, Kissen stützten ihre Schultern und den Nacken. Ein Arm lag über dem Kopf, die Finger in das lange Haar verflochten. Die andere lag an ihrer Seite, und die Hand ruhte an der Stelle, wo ihre Schenkel sich trafen. Ihre Brüste waren straff, die kleinen Brustwarzen steil für einen Mund aufgerichtet, und die Lippen einladend geöffnet – genau wie ihre Beine. Ein Knie war abgewinkelt, der Fuß gewölbt, die Zehen fest gekrümmt, als erwartete sie etwas Köstliches.
    Ihr Blick war aus dem Blatt gerichtet, direkt auf ihn.
    Die Zeichnung war auch nicht achtlos aufs Papier geworfen ; sie war voll ausgeführt, gewissenhaft schraffiert, perfekt schattiert, um den Reiz der Frau genau darzustellen. Das Ergebnis war dreidimensional personifizierter Sex, ein Orgasmus an der Schwelle seiner Verwirklichung, alles, was sich ein Mann von einer sinnlichen Partnerin wünschen konnte.
    Als er wieder einen Zug nahm, versuchte er, sich einzureden, dass das da nicht Cormia war.
    Nein, das war nicht Cormia … das war einfach nur irgendeine Frau, nur eine Zusammensetzung aus all den Dingen, auf die er bislang dank seines Zölibats verzichtet hatte. Das war das weibliche Ideal, das er sich für sein erstes Mal gewünscht hätte. Das war die Frau, von der er so gern in all diesen Jahren getrunken hätte. Das war seine Fantasiegeliebte – abwechselnd gebend und nehmend, manchmal weich und willig, dann wieder gierig und unanständig.
    Sie war nicht real.
    Und sie war nicht Cormia.
    Fluchend stieß er den Rauch aus, schob den harten
Schwanz in seiner Pyjamahose zurecht, und drückte den Joint aus.
    Er verzapfte ja so einen Müll. Ab-so-lu-ten Müll. Das war definitiv Cormia.
    Er warf einen Blick auf das Amulett, das über seinem Sekretär hing, dachte an sein Gespräch mit der Directrix, und fluchte nochmal. Großartig. Jetzt, wo

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