Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 11 - Blutlinien

Black Dagger 11 - Blutlinien

Titel: Black Dagger 11 - Blutlinien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
brauchen wir Doc Jane.
    Als John sein Handy zückte, wollte Qhuinn den Vorschlag schon abschießen, als er etwas an seinem Arm flattern spürte. Blays Hand zitterte so heftig, dass er nichts festhalten konnte. Verdammt, sein ganzer Körper zitterte.

    Qhuinn schloss die Augen und streckte den Arm aus. Er lauschte dem sanften Tippen von Johns SMS und drückte Blays Hand, um seinen Freund zu trösten. Und sich selbst.
    Eineinhalb Minuten später verkündete ein Piepen, dass John eine Antwort erhalten hatte.
    »Was sagen sie?« John musste wohl etwas in Gebärdensprache gesagt haben, denn Blay hauchte: »O mein Gott. Aber sie kommt, ja? Gut. Zu mir nach Hause? Alles klar. Dann nichts wie weg hier.«
    Vier Hände hoben ihn von der Straße hoch, und Qhuinn grunzte vor Schmerz … was vermutlich ein gutes Zeichen war, weil es bedeutete, dass er tatsächlich von den Toten zurückgekehrt war. Nachdem seine Kumpels ihn auf den Rücksitz des Wagens gelegt hatten und selbst eingestiegen waren, spürte er das sanfte Vibrieren des BMW-Motors.
    Als er die Augen das nächste Mal öffnete, fand er Johns Blick auf sich gerichtet. Obwohl sein Freund vorne saß, hatte er sich so weit herumgedreht, dass er Qhuinn beobachten konnte.
    John wirkte besorgt und wachsam. Als wäre er nicht sicher, ob Qhuinn es schaffen würde … und er dachte an das, was vor vier Stunden und zehn Millionen Jahren in diesem Umkleideraum passiert war.
    Qhuinn hob die zerschundenen Hände und gebärdete etwas wacklig: Für mich bist du immer noch derselbe. Es hat sich nichts geändert.
    Johns Blick schnellte nach links, und er starrte aus dem Fenster. Die Scheinwerfer des Autos hinter ihnen fielen auf das Gesicht seines Freundes, befreiten es aus der Dunkelheit. Seine stolzen, schönen Gesichtszüge drückten klar und deutlich Zweifel aus.
    Qhuinn schloss die Augen.
    Was für eine grauenhafte Nacht das doch war.

21
    »Ogottogott. Das Kleid ist ja eine Katastrophe.«
    Cormia lachte und hielt den Blick auf Bella und Zsadists Fernseher gerichtet. Project Runway war eine fesselnde Sendung. »Was ist das, was da auf dem Rücken hängt?«
    Bella schüttelte den Kopf. »Schlechter Geschmack in Seide manifestiert. Sollte allerdings ursprünglich eine Schleife sein, glaube ich.«
    Die beiden lagen ausgestreckt auf dem Doppelbett, die Köpfe hinten angelehnt. Zwischen ihnen lag die Katze des Haushalts und genoss in vollen Zügen, von zwei Händen gleichzeitig gestreichelt zu werden. Boo schien das Kleid auch nicht besser zu gefallen als Bella; seine grünen Augen waren mit Abscheu auf den Bildschirm gerichtet.
    Cormia schob ihre Hand von seinem Rücken auf die Flanke. »Die Farbe ist aber ganz hübsch.«
    »Das macht aber nicht wett, dass es aussieht wie ein eingeschweißtes Segelboot. Schau, das Schiffstau hängt über dem Hinterteil.«

    »Ich weiß noch nicht mal, was ein Segelboot ist. Ganz zu schweigen von einem eingeschweißten.«
    Bella deutete auf den Flachbildschirm an der gegenüberliegenden Wand. »Das, was du da vor dir siehst. Stell dir einfach unter diesem Alptraum aus Seide ein auf dem Wasser treibendes Auto vor – voilà.«
    Cormia lächelte. Die Zeit mit dieser Vampirin hier war sowohl aufschlussreich als auch eigenartig verwirrend gewesen. Sie mochte Bella gern. Ganz ehrlich. Sie war lustig und warm und rücksichtsvoll, innerlich so schön wie äußerlich.
    Kein Wunder, dass der Primal sie anbetete. Und so sehr Cormia auch das Bedürfnis gehabt hatte, in ihrer Gegenwart ihre Ansprüche auf ihn anzumelden – sie stellte fest, dass es überhaupt nicht nötig war, ihren Status als seine Erste Partnerin geltend zu machen. Der Primal kam gar nicht zur Sprache, und es gab auch keine Zwischentöne, über die man stolpern konnte.
    Die Frau, die sie als Rivalin empfunden hatte, war eine Freundin.
    Cormia wandte sich wieder dem zu, was in ihrem Schoß lag. Das weiche Büchlein war groß und dünn, darin waren glänzende Seiten und viel von dem, was Bella als Werbung bezeichnete. Vogue stand vorne darauf. »Sieh dir nur all diese verschiedenen Kleider an«, murmelte sie. »Verblüffend. «
    »Ich bin fast durch mit Harper’s Bazaar, wenn du also möchtest – «
    Die Tür wurde mit solcher Wucht aufgerissen, dass Cormia vom Bett sprang und die Vogue flatternd wie einen erschrockenen Vogel in die Ecke schleuderte. Bruder Zsadist stand im Türrahmen, offensichtlich direkt vom Schlachtfeld kommend, dem Talkum-Gestank und den ganzen Waffen an seinem Körper nach

Weitere Kostenlose Bücher