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Black Dagger 12 - Vampirträume

Black Dagger 12 - Vampirträume

Titel: Black Dagger 12 - Vampirträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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»John?«
    John drehte den Kopf langsam zur Seite, er fühlte sich so erschöpft, wie Blay aussah.
    Was, formten seine Lippen, weil er nicht die Kraft hatte, mit den Händen zu sprechen.
    »Möchtest du immer noch mit mir befreundet sein? Obwohl ich schwul bin?«
    John runzelte die Stirn. Dann setzte er sich auf, ballte
eine Faust und donnerte seinem Kumpel einen Schlag gegen die Schulter.
    »Aua! Was soll denn –«
    Warum sollte ich nicht mit dir befreundet sein wollen? Mal abgesehen davon, dass du ein blöder Idiot bist, weil du die Frage gestellt hast.
    Blay rieb sich die schmerzende Stelle. »Sorry. Ich wusste nicht, ob das was ändert oder – mach das nicht noch mal! Ich hab da eine Schnittwunde.«
    John ließ sich wieder in den Sitz fallen. Schon wollte er wieder dämlicher Trottel oder so was in der Art sagen, da fiel ihm ein, dass er sich nach dem Vorfall in der Dusche genau dieselben Gedanken gemacht hatte.
    Also sah er seinen Freund an. Für mich ändert das überhaupt nichts.
    Blay holte tief Luft. »Meine Eltern wissen es noch nicht. Du und Qhuinn, ihr seid die Einzigen.«
    Wenn du es ihnen oder wem auch immer sagst, stehen wir beide voll hinter dir. Immer.
    Die Frage, die John nicht zu stellen wagte, musste wohl in seinen Augen zu lesen gewesen sein, denn Blay legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Nein. Überhaupt nicht. Ich glaube nicht, dass irgendetwas meine Meinung von dir ändern könnte.«
    Beide stießen simultan ein Seufzen aus und schlossen gleichzeitig die Augen. Den restlichen Weg nach Hause sprach keiner mehr ein Wort.
     
    Lash saß auf dem Beifahrersitz des Focus und hatte so eine frustrierende Ahnung, dass die Gesellschaft der Lesser trotz der von ihm veranlassten Überfälle auf die Häuser der Aristokratie immer noch nicht kapiert hatte, was los war. Die Lesser nahmen nur Befehle von Mr D entgegen, nicht von ihm.
    Verflucht, sie wussten ja noch nicht einmal, dass er überhaupt existierte.
    Er schielte zu Mr D rüber, dessen Hände lässig auf dem Lenkrad lagen. Am liebsten hätte er den Burschen einfach nur so aus Boshaftigkeit kaltgemacht, aber verstandesmäßig wusste er, dass er ihn lebendig brauchte, als Sprachrohr – zumindest, bis er dem Rest seiner Truppen beweisen konnte, wer er war.
    Truppen. Er liebte dieses Wort.
    Seine war das einzige, das noch besser war.
    Vielleicht sollte er eine Uniform entwerfen, die er dann tragen konnte. Wie von einem General oder so.
    Verdient hätte er das auf jeden Fall, in Anbetracht seiner Strategie. Er war schlicht und ergreifend ein Genie – und dass er gegen die Bruderschaft einsetzte, was sie ihm selbst beigebracht hatte, war ziemlich glorreich.
    Seit Jahrhunderten knabberte die Gesellschaft der Lesser nur am Rande an der Vampirbevölkerung. Da sie über wenig Intelligenz verfügten und ihre Streitmacht unkoordiniert war, hatte ihr Adlersuchsystem nur wenig Erfolg gezeigt.
    Er jedoch dachte in größeren Dimensionen, und er verfügte über die nötigen Kenntnisse, seine Pläne auch in die Tat umzusetzen.
    Der sinnvollste Weg, die Vampire zu eliminieren, war ihren kollektiven Willen zu brechen, und der erste Schritt in diese Richtung musste die Destabilisierung der Vampirgesellschaft sein. Die Oberhäupter von vier der sechs Gründerfamilien der Glymera waren ausgelöscht worden. Zwei waren noch übrig, und wenn sie erst aus dem Weg geräumt waren, dann konnten die Lesser mit dem Rest der Aristokratie anfangen. Wenn die Glymera angegriffen und dezimiert wurde, dann würde sich das, was vom Rat der Princeps noch übrig war, an
Wrath als ihren König wenden. Widerstreitende Fraktionen würden sich bilden. Machtkämpfe würden ausbrechen. Und Wrath – als Anführer aller Vampire mit Unruhen, Angriffen auf seine Autorität und einem tobenden Krieg konfrontiert –würden zunehmend Fehleinschätzungen unterlaufen. Was die Vampirgesellschaft noch weiter schwächen würde.
    Die Konsequenzen wären nicht rein politisch. Je mehr Plünderungen, desto weniger Zehnt würde an die Bruderschaft abgeführt, da die Privatvermögen als Besteuerungsgrundlage schrumpfen würden. Weniger Aristokraten bedeuteten weniger Jobs für normale Leute, was wiederum innerhalb der unteren Schichten finanzielle Notlagen und eine schwindende Unterstützung des Königs verursachen würde. So würde ein Teufelskreis beginnen, der unausweichlich zur Folge hätte, dass Wrath abgesetzt, getötet oder zur ohnmächtigen Galionsfigur degradiert würde – und dazu, dass das

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