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Black Dagger 13 - Racheengel

Black Dagger 13 - Racheengel

Titel: Black Dagger 13 - Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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während der Engel aufblickte und sagte: »Was hat dich so lange aufgehalten?«
    Wrath klang verärgert, als seine schweren Schritte auf den Altar zudonnerten. »Vielleicht verrätst du das nächste Mal jemanden, wo zur Hölle du hingehst -«
    »Was hast du gesagt?«, hauchte Tohr.
    Ohne Anzeichen von Bedauern wandte sich Lassiter wieder Tohr zu. »Diese Mauer kannst du dir schenken. Versuch’s mal lieber mit einem Kalender. Vor einem Jahr hat der Feind deiner Wellsie ins Gesicht geschossen. Wach verdammt nochmal auf und tu etwas. «

    Wrath fluchte. »Sachte, Lassit-«
    Tohrment tat einen gewaltigen Satz, der an seine frühere Kraft erinnerte, und pflügte Lassiter trotz des Unterschieds an Körpermasse wie ein Mähdrescher um, so dass der Engel unsanft zu Boden ging. Dann schloss Tohr die Finger um Lassiters Kehle, starrte in dessen weiße Augen und drückte mit gebleckten Fängen zu.
    Lassiter starrte einfach nur zurück und pflanzte seine Stimme direkt in Tohrs Schläfenlappen: Was willst du tun, Arschloch? Sie rächen oder ihr Andenken entwürdigen, indem du dich so gehenlässt?
    Wraths Hand grub sich wie eine Löwenpranke in Thors Schulter und riss ihn zurück. »Lass los.«
    »Tu das...« Tohrs Atem ging stoßweise, »tu... das... nie...«
    »Genug«, knurrte Wrath.
    Tohr krachte auf seinen Hintern, und als er wie ein fallengelassener Stock vom Boden abprallte, wurde er aus seinem Mordswahn gerissen. Und erwachte.
    Er wusste nicht, wie er es sonst hätte beschreiben sollen. Es war, als wäre ein Schalter umgelegt worden, und seine erloschene Beleuchtung hätte plötzlich wieder Saft bekommen.
    Wraths Gesicht erschien vor ihm, und Tohr sah es mit einer Klarheit, die er seit... Ewigkeiten... nicht gehabt hatte. »Bei dir alles okay?«, fragte sein Bruder. »Du bist hart aufgeschlagen.«
    Tohr streckte die Hände aus und fuhr über Wraths starke Arme, versuchte, ein Gefühl für die Wirklichkeit zu bekommen. Er blickte zu Lassiter herüber, dann zum König. »Es... tut mir leid.«
    »Machst du Witze? Wir alle wollten ihn erwürgen.«
    »Wisst ihr, ich bekomme irgendwann noch mal einen Komplex«, röchelte Lassiter mühsam.

    Tohr packte die Schultern seines Königs. »Niemand hat etwas von ihr gesagt«, stöhnte er. »Niemand hat ihren Namen ausgesprochen, niemand hat darüber geredet, was... passiert ist.«
    Wraths Hand stützte Tohr im Nacken. »Aus Respekt dir gegenüber.«
    Tohrs Blick wanderte zu dem Schädel auf dem Altar und dann zu der Mauer mit den Gravuren. Der Engel hatte Recht gehabt. Es gab nur einen Namen, der ihn hatte aufwecken können, und der stand nicht auf dieser Mauer.
    Wellsie.
    »Wie hast du uns gefunden?«, fragte er den König, den Blick immer noch auf die Mauer gerichtet.
    »Manchmal muss man zum Anfang zurückgehen. Dorthin, wo alles begonnen hat.«
    »Es wird Zeit«, sagte der gefallene Engel leise.
    Tohr blickte an sich herab, an dem ausgemergelten Körper unter den hängenden Kleidern. Er war ein Viertel seiner selbst, vielleicht sogar weniger. Und das lag nicht nur an dem Gewicht, das er verloren hatte. »Oh Himmel... schaut mich an.«
    Wraths Antwort war einfach und geradeheraus. »Wenn du bereit bist, sind wir bereit, dich wieder aufzunehmen.«
    Tohr blickte zu dem Engel hinüber und bemerkte zum ersten Mal die goldene Aura, die den Kerl umgab. Ein himmlischer Gesandter. Geschickt von Wellsie.
    »Ich bin bereit«, sagte er zu niemandem und allen.
    Rehvenge sah Ehlena über den Tisch hinweg an und dachte: Naja, wenigstens ist sie nicht gleich aufgesprungen und davongelaufen, als ich das I-Wort gesagt habe.
    Impotent war ein Wort, das man für gewöhnlich nicht in Gesellschaft einer Frau verwendete, an der man interessiert
war. Außer in Sätzen wie Scheiße, nein, natürlich bin ich NICHT impotent.
    Ehlena setzte sich wieder. »Du bist... Ist es wegen der Medikamente?«
    »Ja.«
    Ihre Augen wanderten umher, als stellte sie Berechnungen im Kopf an, und sein erster Gedanken war: Meine Zunge funktioniert tadellos, und genauso meine Finger.
    Aber das behielt er für sich. »Dopamin hat eine seltsame Wirkung auf mich. Statt die Testosteron-Ausschüttung anzukurbeln, entzieht es mir das Zeug.«
    Ihre Mundwinkel zuckten nach oben. »Das ist jetzt völlig unangemessen, aber da du sehr männlich bist, könntest du ohne -«
    »Ich könnte dich lieben«, nickte er ruhig. »Das könnte ich dann.«
    Sie sah ihn an. Heilige Scheiße, hatte er das gerade wirklich gesagt?
    Rehv strich sich über

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