Black Dagger 14 - Blinder König
sprang auf die Füße und rannte in diese Richtung, immer der Blutspur nach.
Der Gang machte eine Kurve, und das Leuchten wurde heller. Lash hatte keine Ahnung, in was er da hineinplatzen würde, aber es war ihm auch egal. Seine Prinzessin war hier, und irgendjemand würde ihm sagen, wo er diese Schlampe finden konnte.
Ohne Vorwarnung tauchte ein versteckter Tunnel auf, der ohne Rahmen oder Schwelle von seinem Gang abzweigte. Vom Ende dieses Ganges her strahlte ein roter Schein hell genug, um in den Augen zu brennen, und auf diese Lichtquelle ging Lash zu.
Und spazierte mitten hinein in ein total bizarres Szenario.
Zusammengerollt am Eingang einer Höhle lag Bruder Vishous, und dahinter präsentierte sich eine Gruppenaufstellung, die jeglichen Sinns entbehrte:
Die Prinzessin stand da, in den Klamotten, die Lash ihr in der Vornacht angezogen hatte. Das Bustier, die hohen Strümpfe und die Stilettos wirkten hier, außerhalb des Schlafzimmers, lächerlich. Ihr blauschwarzes Haar war zerzaust, von ihren Händen triefte blaues Blut, und ihre wilden, roten Augen waren die Quelle des Leuchtens, das ihn geleitet hatte. Vor ihr hing etwas, das sie unendlich zu faszinieren schien und aussah, wie eine gigantische Rinderhälfte, bedeckt von – einer Lastwagenladung Insekten.
Verdammt, diese Dinger waren überall.
Und zusammengedrängt um den hängenden Leib standen dieser vernarbte Bruder Zsadist, Xhex, die Sicherheitslesbe, und irgendeine Vampirin mit einem Feuerzeug in der einen und einer Sprühdose in der anderen Hand.
Doch die Gruppe würde nicht mehr lange auf diesem Planeten weilen. Spinnen und Skorpione strömten von allen Seiten auf sie zu, und Lash hatte eine kurze, blutige Vision von abgenagten Skeletten.
Aber das war nicht seine Sorge.
Er wollte seine Prinzessin zurück.
Die offensichtlich ihre eigenen Pläne verfolgte. Sie hob die blutige Hand, und wie auf Kommando verschwand das krabbelnde Heer, das Wände, Decke und Boden überzogen hatte, wie eine Flut, die von der durstigen Erde aufgesaugt wird. Rehvenge wurde freigelegt und hing nackt und schwer an Bolzen, die durch seine Schultern getrieben worden waren. Wie durch ein Wunder war seine Haut nicht von Millionen Bissen und Einstichen überzogen. Er war so unversehrt, als wäre er unter diesem Teppich achtbeiniger und zweiklauiger Monster konserviert gewesen.
» Er gehört mir « , schrie die Prinzessin an niemanden im Speziellen gerichtet. » Und niemand nimmt ihn mir weg. «
Lashs Oberlippe kräuselte sich nach oben, und seine Fänge schossen hervor. Das hatte sie nicht gesagt. Das hatte sie so was von nicht gesagt.
Sie war sein.
Doch ein Blick in ihr Gesicht offenbarte ihm die Wahrheit. Die krankhafte Verzückung, mit der sie Rehvenge fixierte, war Lash nie zuteilgeworden, egal, wie intensiv der Sex war … Nein, diese unbeirrbare Besessenheit hatte sie nie für ihn aufgebracht. Sie hatte sich die Zeit mit ihm vertrieben und darauf gewartet, freizukommen – nicht, weil sie etwas gegen die Gefangenschaft hatte, sondern weil sie zurück zu Rehvenge wollte.
» Du miese Schlampe « , fluchte er.
Die Prinzessin wirbelte herum, so dass ihr Haar einen Bogen in der Luft beschrieb. » Du wagst es, so mit mir zu red… «
Schüsse hallten durch die Steinhöhle, einer, zwei, drei, vier, laut wie Planken, die auf harten Boden krachten. Die Prinzessin erstarrte, als sich die Kugeln in ihre Brust bohrten und ihr Herz und ihre Lungen zerrissen. Blaues Blut sprudelte aus den Austrittswunden und spritzte an die Wand hinter ihr.
» Nein! « , brüllte Lash und stürzte zu ihr. Er fing seine Gespielin auf und hielt sie zärtlich in den Armen. » Nein! «
Er blickte in die Richtung, aus der die Schüsse gekommen waren. Xhex ließ ihre Waffe sinken. Ein leichtes Lächeln umspielte ihre Lippen, als hätte sie gerade eine besondere Spezerei gegessen.
Die Prinzessin klammerte sich an den Kragen von Lashs versengtem Mantel, und der Ruck lenkte seinen Blick zurück zu ihrem Gesicht.
Doch sie sah ihn nicht an. Sie starrte zu Rehvenge … und streckte die Hand nach ihm aus.
» Mein Geliebter … « Die letzten Worte der Prinzessin zitterten in der Höhle nach.
Lash fauchte und schleuderte sie an die nächstgelegene Wand. Er hoffte, dass die Wucht des Aufpralls ihren Tod bedeutete, denn er brauchte die Befriedigung, dass er ihr letztlich den Rest gegeben hatte.
» Du « – er deutete auf Xhex – » schuldest mir jetzt schon doppelt … «
Der Singsang war erst
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