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Black Dagger 16 - Mondschwur

Black Dagger 16 - Mondschwur

Titel: Black Dagger 16 - Mondschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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sie, dass es im Haus ganz still war, und sah sich um. Offensichtlich waren alle noch auf den Beinen: Qhuinn richtete sich gerade von einer Enthauptung auf und schwang herum, um zu sehen, ob John in Ordnung war. Und Rhage kam aus der Küche angerannt, dicht gefolgt von Vishous.
    »Wer ist verletzt …« Rhage kam schlitternd zum Stehen und starrte auf das Loch in Johns Lederhosen. »Mann, zehn Zentimeter weiter oben und ein bisschen weiter links, und du hättest zukünftig als Sopran auftreten können! «
    V ging zu John hinüber und half ihm auf die Beine. »Na, ihr hättet zumindest gemeinsam eine Strickgruppe bilden können. Oder du hättest ihm beibringen können, wie man Socken häkelt. Wenn das nicht zum Heulen ist …«
    »Wenn ich mich recht erinnere, bin nicht ich derjenige mit einem Faible für Wolle …«
    Unvermittelt drang aus dem Wohnzimmer ein lautes Keuchen zu ihnen herüber. Vishous fluchte und eilte Butch zu Hilfe, der in diesem Moment aus dem Wohnzimmer auf den Flur taumelte.
    Oh … Mann! Vielleicht sollte sie das mit dem »alle noch auf den Beinen« wieder zurücknehmen. Der ehemalige Cop sah aus, als ob er gleichzeitig an einer Lebensmittelvergiftung, der Malaria und der Vogelgrippe leiden würde.
    Sie blickte wieder zu Qhuinn und Rhage hinüber. »Wir brauchen einen Wagen. Butch und John müssen zum Anwesen zurückgebracht werden …«
    »Ich kümmere mich um meinen Kumpel«, erklärte Vishous schroff und führte Butch zurück zur Couch im Wohnzimmer.

    »Und ich gehe den Hummer holen«, meinte Qhuinn.
    Als er sich umdrehte, hieb John mit der Faust gegen die Wand, um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden auf sich zu lenken, und gestikulierte: Ich kann weiterkämpfen …
    »Du musst dich von einem Arzt untersuchen lassen«, erwiderte Xhex.
    Johns Hände flogen geradezu durch die Luft, so dass sie die Worte nicht mitverfolgen konnte. Aber es war verdammt klar, dass er nicht damit einverstanden war, nur wegen einer Kugel im Bein auf die Bank geschickt zu werden.
    Ihr Wortwechsel wurde durch ein helles Leuchten unterbrochen, das sie dazu veranlasste, sich zur Seite zu lehnen und über die Schulter zu sehen. Was sie da sah, erklärte so einiges, und nicht nur das, was gerade in ihrem gemeinsamen Kampf geschehen war: Auf der übel zugerichteten Couch hielt V Butch in den Armen, ihre Köpfe berührten sich, und die beiden saßen ganz nah beieinander. Und inmitten ihrer Umarmung begann Vishous’ gesamter Körper zu leuchten, während Butch an Stärke gewann und von V geheilt zu werden schien.
    Vs offenkundige Fürsorge und Zuneigung für Butch bewirkte, dass Xhex ihn etwas weniger verabscheute – insbesondere als er den Kopf hob und ihr in die Augen blickte. Ausnahmsweise legte er kurz seine eisige Maske ab, und die Verzweiflung in seinem Blick zeigte ihr, dass er doch kein völliges Arschloch war. Im Gegenteil. Er schien den Schmerz, den der andere Bruder für das Volk auf sich nahm, mitzuempfinden. Es nagte richtiggehend an ihm.
    Oh, und … Butch gehörte offensichtlich zu ihm. Was erklärte, warum V sie auf dem Kieker hatte. Er war eifersüchtig, weil sie etwas hatte, das er gerne selbst gehabt
hätte. Und so vernünftig er auch war, er konnte einfach nicht damit aufhören, ihr das zu verübeln.
    Es ist nur ein einziges Mal geschehen, dachte sie zu ihm hin. Und dann nie wieder.
    Einen Augenblick später nickte V, als ob er die Zusicherung zur Kenntnis genommen hätte, und sie erwiderte die Respektsbezeugung. Dann konzentrierte sie sich wieder auf die Männer vor ihr. Rhage war auf den »Nein, du wirst nicht mehr kämpfen«-Zug aufgesprungen und hatte dort weitergemacht, wo sie aufgehört hatte.
    »Ich gehe mit dir zurück, John«, warf sie ein. »Wir gehen gemeinsam zurück.«
    Als John ihrem Blick begegnete, leuchtete sein emotionales Raster so hell wie Las Vegas bei Nacht.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich werde mich an unsere Abmachung halten, und du wirst dich brav verarzten lassen.«
    Damit steckte sie ihre Messer zurück in ihre Halfter, verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich an die Wand, ganz nach dem Motto: Ich hab’s nicht eilig.
    Sie hatte ihm das Leben gerettet.
    Ohne Zweifel hatte Xhex John seine Zukunft zurückgegeben, bevor er überhaupt gewusst hatte, dass er sie verlieren würde. Der einzige Grund, warum er noch am Leben war, war der Messerwurf, mit dem sie den Jäger in die Schulter getroffen hatte.
    Deshalb war er ihr natürlich dankbar, aber er hatte kein Interesse

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