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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Fantasien ausspinnen konnte, wenn man alleine und betrübt war.
    Denn was hätten sie schon für eine Zukunft? Sie war eine Vampirin, die nirgendwo dazugehörte, eine Kriegerin in der unliebsamen Hülle einer Auserwählten – von der Lähmung mal ganz abgesehen. Er hingegen war ein lebendiger, anziehender Mann einer anderen Spezies.

    Das Schicksal würde sie nie zusammenführen können, und vielleicht war das ganz gut so. Es wäre unerträglich für sie beide, denn sie würden sich niemals vereinen können – weder zeremoniell noch körperlich: Sie war hier in dieser geheimen Höhle der Bruderschaft versteckt, und wenn sie der königliche Verhaltenskodex nicht auseinanderhielt, dann ganz bestimmt die gewalttätige Ader ihres Bruders.
    Es sollte einfach nicht sein.
    Als die Tür aufschwang und Jane hereinkam, war Payne diese Ablenkung überaus willkommen. Sie versuchte, die geisterhafte Shellan ihres Bruders anzulächeln.
    »Du bist wach«, sagte Jane und trat zu ihr.
    Verwundert bemerkte Payne den angespannten Ausdruck im Gesicht der Heilerin. »Geht es dir gut?«
    »Viel wichtiger ist doch: Wie geht es dir?« Jane setzte sich auf die Bettkante und überprüfte die Mechanismen, die jeden Herzschlag und jeden Atemzug überwachten. »Ruhst du dich gut aus?«
    Ganz und gar nicht. »Gewiss. Und ich danke dir für alles, was zu meinem Wohl unternommen wurde. Aber sage mir, wo ist mein Bruder?«
    »Er ist … noch nicht zu Hause. Doch er kommt bald. Dann wird er dich sehen wollen.«
    »Und ich ihn.«
    Vs Shellan schienen an diesem Punkt die Worte auszugehen. Ihr Schweigen sprach Bände.
    »Du weißt nicht, wo er ist, habe ich Recht?«, flüsterte Payne.
    »Doch … ich kenne den Ort. Nur zu gut.«
    »Dann machst du dir Gedanken aufgrund seiner Vorlieben. « Payne zuckte leicht zusammen. »Vergib mir. Ich bin wie immer zu direkt.«
    »Das ist schon in Ordnung. Deine direkte Art ist mir lieber als übertriebene Höflichkeit.« Jane schloss für einen
Moment die Augen. »Dann weißt du also Bescheid … über ihn?«
    »Ich weiß alles. Kenne jedes Detail. Ich liebte ihn, schon bevor ich ihn traf.«
    »Wie kannst du … konntest du …«
    »Es wissen? Ein Leichtes für eine Auserwählte. Die sehenden Wasser haben es mir erlaubt, ihn zu jeder Zeit seines Lebens zu beobachten. Und ich wage es, zu behaupten, dass seine Zeit mit dir mit Abstand seine beste ist.«
    Jane gab einen unbestimmbaren Laut von sich. »Weißt du auch, was als Nächstes geschieht?«
    Ach ja, die immer gleiche Frage – und als Payne an ihre Beine dachte, ging es ihr genauso. »Leider nein, denn man sieht nur die Vergangenheit oder das, was unmittelbar bevorsteht. «
    Die beiden Frauen schwiegen. Dann sagte Jane: »Manchmal erreiche ich Vishous kaum. Er steht direkt vor mir … aber ich komme nicht an ihn heran.« Dunkelgrüne Augen blitzten Payne an. »Er hasst Gefühle. Und er ist so unabhängig. Na ja, eigentlich bin ich genauso. Nur leider kommt es mir in Situationen wie dieser vor, als bildeten wir kein Paar, sondern stünden nebeneinander, wenn du verstehst. Gott, wie sich das anhört. Ich rede hier … und klinge, als hätte ich Probleme mit ihm.«
    »Ganz im Gegenteil, ich weiß, wie sehr du ihn liebst. Und ich weiß durchaus von seiner Natur.« Payne dachte an die Misshandlungen, die ihr Bruder über sich ergehen lassen hatte müssen. »Hat er je über unseren Vater gesprochen?«
    »Kaum.«
    »Das überrascht mich nicht.«
    Jane sah ihr in die Augen. »Wie war Bloodletter?«
    Was sollte Payne darauf antworten? »Sagen wir einfach
… ich habe ihn umgebracht für das, was er meinem Bruder angetan hat – belassen wir es dabei.«
    »Großer Gott …«
    »Eher ein Teufel, wenn man der menschlichen Tradition verhaftet ist.«
    Jane legte die Stirn in tiefe Falten. »V redet nie von der Vergangenheit. Nie. Und er hat nur ein einziges Mal erwähnt, wie es zu seiner schrecklichen …« Sie verstummte. In Wahrheit gab es doch gar keinen Grund, noch mehr Worte darüber zu verlieren, da Payne nur zu gut wusste, auf was sie anspielte. »Vielleicht hätte ich in ihn dringen sollen, aber das tat ich nicht. Tiefschürfende Gespräche regen ihn immer auf, also habe ich es bleiben lassen.«
    »Du kennst ihn gut.«
    »Ja. Und genau aus diesem Grund mache ich mir Sorgen, was er heute Nacht getan haben könnte.«
    Ach ja. Seine blutig-erotischen Eskapaden.
    Payne streckte die Hand aus und streichelte den durchscheinenden Arm der Heilerin – und war überrascht, als

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