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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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    Es fing mit einem leisen Quietschen an. Dann wurde das Geräusch zu einer Bewegung, als ihre Backe begann, über die Fliesen zu rutschen, so dass die Haut gespannt wurde, bis es sich anfühlte, als würde man sie ihr vom Schädel pellen. Und dann wuchs der Druck auf ihre Nackenwirbel, als ihr dicker Zopf sie zurückhielt, während sie in dieser seltsamen Stellung weiterrutschte.
    Sie nahm all ihre Kraft zusammen, konzentrierte ihre
Wut und manövrierte ihre Arme, so dass sie sich wieder mit den Handflächen abstützte. Nach einem tiefen Atemzug schob sie kräftig an, drückte sich nach oben und ließ sich auf den Rücken fallen.
    Ihr Zopf rutschte zwischen das Bettgestänge und verfing sich. Jetzt hielt sie der dicke Strang fest und zerrte ihren Hals in Richtung Schulter. Gefangen und bewegungsunfähig sah sie aus diesem Blickwinkel nur ihre Beine, ihre langen, schlanken Beine, denen sie nie zuvor große Beachtung geschenkt hatte.
    Während das Blut langsam in ihren Oberkörper strömte, beobachtete sie, wie die Haut ihrer Waden weiß wie Papier wurde.
    Sie ballte die Fäuste und befahl ihren Zehen, sich zu bewegen.
    »Verdammt … bewegt euch …« Sie hätte die Augen geschlossen, um sich zu konzentrieren, aber sie wollte das Wunder nicht verpassen, sollte es sich einstellen.
    Doch es würde nicht eintreten.
    Es war nicht eingetreten.
    Und langsam dämmerte ihr die Erkenntnis … es würde nie geschehen.
    Als sich die rosigen Nagelbetten ihrer Fußnägel ins Gräuliche verfärbten, wurde ihr klar, dass sie sich ihrer Lage stellen musste. Und war das keine hübsche Analogie zu ihrer gegenwärtigen körperlichen Lage?
    Zerbrochen. Nutzlos. Totes Gewicht.
    Als der Zusammenbruch schließlich kam, brachte er keine Tränen und auch kein Schluchzen mit sich. Stattdessen stellte sich eine grimmige Entschlossenheit ein.
    »Payne!«
    Beim Klang von Janes Stimme schloss sie die Augen. Sie war nicht die richtige Retterin. Ihr Bruder … Ihr Zwillingsbruder musste ihr helfen.

    »Bitte hol Vishous«, sagte sie heiser. »Ich bitte dich.«
    Janes Stimme war ganz nah. »Jetzt heben wir dich erst einmal auf.«
    »Vishous.«
    Es klickte, ein Zeichen, dass der Alarmknopf gedrückt worden war, den sie nicht hatte erreichen können.
    »Bitte«, stöhnte sie. »Hol Vishous.«
    »Komm, wir heben dich …«
    »Vishous!«
    Dann herrschte Stille. Bis schließlich die Tür aufflog.
    »Hilf mir, Ehlena«, hörte sie Jane sagen.
    Payne war sich bewusst, dass sich ihre eigenen Lippen bewegten, aber sie wurde taub, als die beiden Frauen sie zurück ins Bett hievten, ihre Beine zurechtrückten, parallel ausrichteten und sie mit weißen Laken zudeckten.
    Während emsige Säuberungsaktionen durchgeführt wurden, sowohl am Bett als auch am Boden darum herum, konzentrierte sie sich auf die weiße Wand gegenüber, auf die sie schon seit einer Ewigkeit starrte, nämlich seit sie hierhergebracht worden war.
    »Payne?«
    Als sie nicht reagierte, sprach Jane sie erneut an: »Payne. Sieh mich an.«
    Sie sah zu Jane und fühlte nichts, als sie in das besorgte Gesicht der Shellan ihres Zwillingsbruders blickte. »Ich brauche meinen Bruder.«
    »Natürlich, ich hole ihn. Er ist im Moment in einer Besprechung, aber ich lasse ihn kommen, bevor er heute Nacht aufbricht.« Nach einer längeren Pause fuhr sie fort: »Darf ich fragen, was du von ihm willst?«
    Die ruhigen, gefassten Worte machten Payne deutlich, dass die Heilerin kein Dummkopf war.
    »Payne?«
    Sie schloss die Augen und hörte sich sagen: »Er hat mir
ein Versprechen gegeben, als das hier alles angefangen hat. Und jetzt muss er es einlösen.«
     
    Obwohl Jane ein Geist war, konnte auch ihr das Herz stehen bleiben.
    Und als sie sich nun auf die Bettkante sinken ließ, rührte sich nichts mehr hinter ihren Rippen. »Was für ein Versprechen war das«, fragte sie ihre Patientin.
    »Das ist eine Sache allein zwischen uns.«
    Zur Hölle, und ob es das war, dachte Jane. Vorausgesetzt, sie vermutete richtig.
    »Payne, wir können vielleicht noch etwas anderes probieren. «
    Obwohl sie natürlich keine Ahnung hatte, was das sein sollte. Die Röntgenaufnahmen zeigten, dass die Wirbel in der richtigen Stellung waren, nachdem Manny sie geschickt rekonstruiert hatte. Aber das Rückenmark – das war die große Unbekannte. Jane hatte gehofft, dass sich die Nerven regenerieren würden – sie wusste immer noch nicht alles über das körperliche Potenzial der Vampire, und vieles von alldem erschien ihr wie

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