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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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lächelte und lehnte sich zurück, während er aus dem Bett stieg und ins Bad ging. An der Tür blieb er stehen
und blickte über die Schulter. »Ich bin zu dir gekommen, Jane. Nacht für Nacht in dieser Woche bin ich zu dir gekommen. Ich wollte nicht, dass du alleine bist. Und ich wollte nicht ohne dich schlafen.«
    Damit verschwand er im Bad, und einen Moment später hörte sie, wie die Dusche angemacht wurde.
    Er konnte besser mit Worten umgehen, als er dachte.
    Zufrieden streckte sie sich. Sie wusste, dass auch sie aufstehen musste – es war Zeit, Ehlena von ihrer Schicht in der Klinik abzulösen. Aber, Mann, sie wäre so gern die ganze Nacht hier gelegen. Vielleicht nur noch ein paar Minuten …
    Vishous ging zehn Minuten später, um sich mit Wrath und den Brüdern zu treffen, und auf dem Weg zur Tür küsste er sie. Zweimal.
    Dann stieg auch sie aus dem Bett, verschwand im Bad und stellte sich anschließend vor den Kleiderschrank und öffnete die Türen. An der Stange hingen Lederhosen – seine; einfache weiße T-Shirts – ihre; weiße Kittel – ihre; Bikerjacken – seine. Die Waffen waren eingeschlossen in einem Feuersafe. Schuhe standen auf dem Boden.
    Ihr Leben war in vielerlei Hinsicht unbegreiflich. Ein Geist verheiratet mit einem Vampir? Also echt.
    Aber als sie diesen Schrank so betrachtete, in dem ihr verrücktes Leben ausruhte zwischen sorgfältig aufgehängten Kleidern und Schuhen, hatte sie ein gutes Gefühl. Ein wenig Normalität war nichts Schlechtes in dieser durchgeknallten Welt. Wirklich nicht.
    Ganz gleich, was man selbst als normal betrachtete.

18
    Unten im Klinikbereich des Trainingszentrums bestritt Payne ihr Übungsprogramm, wie sie es mittlerweile in Gedanken nannte.
    Sie lag im Krankenbett, die Kissen zur Seite geschoben, die Arme über der Brust verschränkt. Dann spannte sie den Bauch an und zog den Oberkörper langsam hoch. Als sie senkrecht saß, streckte sie die Arme nach vorne und hielt sie in dieser Position, während sie sich langsam zurücksinken ließ. Schon nach einer Runde klopfte ihr das Herz, und sie war außer Atem, aber sie gönnte sich nur eine kurze Verschnaufpause und machte es dann noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal.
    Von Mal zu Mal wurde die Anstrengung größer, bis sich Schweißperlen auf ihrer Stirn bildeten und ihre Bauchmuskeln schmerzten. Jane hatte ihr diese Übung gezeigt. Payne vermutete, dass es ein Segen war – doch verglichen mit ihren früheren Fähigkeiten war das nichts.
    Tatsächlich hatte Jane versucht, sie zu mehr zu motivieren … hatte ihr sogar einen Rollstuhl hereingerollt, in
dem sie sitzen und umherfahren konnte, aber Payne ertrug den Anblick nicht, genauso wenig wie die Vorstellung, sich für den Rest ihres Lebens rollend fortzubewegen.
    In der vergangenen Woche hatte sich Payne noch vehement dagegen gewehrt, sich in irgendeiner Form mit ihrer Situation abzufinden, in der Hoffnung auf das große Wunder … das sich nicht eingestellt hatte.
    Ihr Kampf mit Wrath schien Jahrhunderte zurückzuliegen … die Zeit, als ihr die Koordination und Kraft ihrer Glieder vertraut gewesen war, schien lange her. Sie hatte so vieles für selbstverständlich gehalten, und jetzt vermisste sie ihr früheres Selbst mit einer Intensität, als würde sie um eine Tote trauern.
    Aber wahrscheinlich war sie tatsächlich gestorben, und ihr Körper war nur nicht schlau genug, seine Funktionen endlich einzustellen.
    Mit einem Fluch in der Alten Sprache sackte sie zurück und blieb liegen. Als sie wieder Kraft gesammelt hatte, ertastete sie den Ledergurt, den sie über ihre Oberschenkel gespannt hatte. So fest, wie sie das Ding gezurrt hatte, musste es ihr das Blut abschnüren, aber Payne fühlte weder das Einengen des Riemens, noch die angenehme Befreiung, als sie die Schnalle jetzt öffnete und sich der Riemen löste.
    So war es seit jener Nacht, als sie hierher zurückgekehrt war.
    Alles unverändert.
    Sie schloss die Augen und gab sich erneut dem inneren Kampf hin, bei dem Angst und Verstand miteinander rangen. Und die Lage wurde immer aussichtsloser. Nach sieben Zyklen von Nacht und Tag ging der Armee ihrer Vernunft die Munition aus, und die Truppen litten unter tiefer Erschöpfung. Langsam wendete sich das Blatt. Erst war sie voll Optimismus gewesen, doch der war verflogen;
dann hatte es eine Phase entschlossener Geduld gegeben, die nicht lange angehalten hatte. Seitdem schleppte sie sich auf dem trostlosen Pfad der unbegründeten Hoffnung

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