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Black Dagger 17 - Vampirschwur

Black Dagger 17 - Vampirschwur

Titel: Black Dagger 17 - Vampirschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Schlüssel, die er auf dem Tresen hatte liegen lassen. Als er so durch seine Wohnung hastete und stolperte, fühlte sich sein Hirn auf äußerst bedenkliche Weise benommen an. Noch so ein Hin und Her mit seiner Festplatte, und er würde einen bleibenden Schaden davontragen. Aber darum würde er sich ein andermal kümmern.
    Er musste zu seiner Patientin.
    Als er die Eingangstür erreichte, stand der Vampir direkt hinter ihm, und Manny nahm sein Zeug in die linke Hand.
    Dann vollführte er eine schnelle Drehung und ließ die rechte Faust vorschnellen, in einem perfekt berechneten Bogen, so dass sie den Kerl am Kinn erwischte.
    Wumms. Der Schlag hatte Schmackes, so dass der Kopf des Mistkerls nach hinten flog.
    Als der Vampir seinen Blick wieder auf ihn richtete und den Mundwinkel zu einem Knurren hochzog, ließ sich Manny davon nicht beirren. »Das war die Quittung für die Manipulationsscheiße.«
    Der Kerl zog sich den Handrücken über den blutigen Mund. »Hübscher Haken.«
    »Gern geschehen«, sagte Manny und trat aus der Wohnung.
    »Ich hätte ihn jederzeit stoppen können. Nur damit hier kein falscher Eindruck entsteht.«
    Das glaubte Manny ihm aufs Wort. »Ja, aber das hast du nicht getan.« Manny ging zum Aufzug, drückte den Knopf und funkelte über seine Schulter. »Dann bist du also entweder ein Trottel oder ein Masochist. Such es dir aus.«
    Der Vampir rückte ihm auf die Pelle. »Vorsicht, Mensch – du lebst nur, weil du mir nützlich bist.«

    »Sie ist deine Schwester?«
    »Vergiss das nicht.«
    Manny lächelte und legte dabei alle Zähne frei. »Dann sollte ich dir etwas verraten.«
    »Was denn?«
    Manny stellte sich auf die Zehenspitzen, um dem Kerl in die Augen blicken zu können. »Wenn dir jetzt schon danach ist, mich umzubringen, dann mach dich auf was gefasst, wenn ich sie erst wiedersehe.«
    Er bekam praktisch schon einen Ständer, wenn er nur an sie dachte.
    Mit einem Pling öffnete sich die Aufzugstür, und Manny stieg hinein und drehte sich um. Die Augen des Vampirs glichen Speeren, die nach einer Zielscheibe suchten, aber Manny zuckte lediglich die Schultern. »Ich sage dir nur, wie es ist. Jetzt steig ein oder geistere zur Straße, und ich sammle dich dann wieder ein.«
    »Du musst mich für einen Idioten halten«, knurrte der Vampir.
    »Nein, ganz und gar nicht.«
    Schweigen.
    Noch ein Moment verstrich, dann murmelte der Vampir etwas Unverständliches und schlüpfte in den Aufzug, gerade als sich die Türen schlossen. Und dann standen sie nebeneinander in der Kabine und sahen zu, wie die Zahlen über der Doppeltür schrumpften.
    Fünf … vier … drei … zwei …
    Wie der Countdown vor einer Explosion.
    »Sei vorsichtig, Mensch. Mich sollte man nicht zu sehr reizen.«
    »Und ich habe nichts zu verlieren.« Außer die Schwester von diesem Monster. »Schätze, wir müssen einfach abwarten, wo diese Sache uns hinführt.«
    »Da hast du ausnahmsweise Recht.«

     
    Payne glich einem finsteren Eisblock, während sie auf die Uhr neben der Tür zu ihrem Zimmer blickte. Das runde Ziffernblatt war so weiß wie die Wand dahinter, markiert durch nichts als zwölf schwarze Zahlen, getrennt durch schwarze Linien. Die Zeiger, zwei schwarz, einer rot, zuckelten im Kreis herum, als wären sie genauso gelangweilt von ihrer Aufgabe wie Payne davon, ihnen zuzusehen.
    Vishous war zu ihrer Mutter gegangen. Wo sollte er sonst hin sein?
    Daher war alles reine Zeitverschwendung, so viel stand fest, er würde mit nichts zurückkommen. Es war pure Verblendung, zu glauben, dass sie, die große Unfehlbare, auch nur im Geringsten von den Nöten ihrer leiblichen Kinder beeindruckt wäre.
    Die Mutter des Volkes. Was für ein Unfug …
    Payne runzelte die Stirn. Anfangs war es nur ein leiser Rhythmus, aber der wurde schnell lauter. Schritte. Schwere, eilige Schritte über harten Boden, und zwar von zwei Leuten. Vielleicht waren es nur Vishous’ Brüder, die nach ihr sehen woll…
    Als die Tür aufschwang, sah sie nichts als Vishous, der groß und unnachgiebig den Rahmen füllte. »Ich habe dir etwas mitgebracht.«
    Er wollte noch zur Seite treten, da wurde er schon weggestoßen.
    »Gütige Jungfrau der Schrift … «, hauchte Payne, und Tränen schossen ihr in die Augen.
    Der Heiler stürzte in ihr Zimmer und, ja, er war genauso, wie sie ihn in Erinnerung hatte … die breite Brust, die langen Glieder, ein flacher Bauch und ein markantes Kinn. Sein dunkles Haar stand in die Höhe, als hätte er es sich gerauft, und

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