Black Dagger 17 - Vampirschwur
gewesen. Aber bei ihr? Da steckte Entschlossenheit dahinter.
»Habt ihr hier Internet?«, fragte er.
»Internet?«
»Einen Computer mit Zugang zum Netz.«
»Ach ja … ich glaube, im Zimmer nebenan steht so ein Ding. Durch die andere Tür da.«
»Ich bin gleich zurück. Bleib, wo du bist.«
Das rang ihr ein halbherziges Lächeln ab. »Wo sollte ich denn hingehen, Heiler?«
»Das werde ich dir zeigen.«
Als er aufstand, musste er den Impuls unterdrücken, sie zu küssen, und er eilte hinaus, um es nicht doch noch zu tun. Es dauerte nicht lange, den Computer ausfindig zu machen und sich mit Hilfe einer ziemlich attraktiven blonden Krankenpflegerin, die sich als Ehlena vorstellte, einzuloggen. Zehn Minuten später kam er zurück zu Payne und blieb in der Tür stehen.
Sie richtete sich gerade das Haar. Mit zitternden Händen glättete sie den Scheitel und tastete den Zopf ab, als suchte sie nach unordentlichen Stellen.
»Das musst du nicht tun«, murmelte er. »Für mich siehst du perfekt aus.«
Anstatt zu antworten errötete sie und wurde nervös – mehr brachte sie nicht zustande. »Fürwahr, du fesselst mir die Zunge.«
Na, wenn das seine Gedanken nicht an Orte führte, wo sie nichts zu suchen hatten …
Er starrte sie an und zwang seinen Kopf, einen anderen Gang einzulegen. »Payne, ich bin dein Arzt, nicht wahr?«
»Ja, Heiler.«
»Und das heißt, dass ich dir die Wahrheit sage. Kein Gerede um den heißen Brei, keine Versteckspiele. Ich sage dir, was ich denke, und du bildest dir deine eigene Meinung – aber du musst mich anhören, okay? Alles, was ich habe, ist die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger. «
»Dann kannst du dir die Worte sparen, denn ich weiß nur zu gut, woran ich bin.«
Er blickte sich um. »Hast du diesen Raum verlassen, seit du von der Operation zurückgekommen bist?«
»Nein.«
»Dann starrst du also seit einer Woche weiße Wände an und warst ans Bett gefesselt, während dich andere gefüttert und gebadet und sich um deine Körperfunktionen gekümmert haben?«
»Daran musst du mich nicht erinnern«, sagte sie trocken. »Besten Dank …«
»Woher willst du dann wissen, woran du bist?«
Ihr Stirnrunzeln war tief und dunkel … und höllisch sexy. »Das ist lächerlich. Ich bin hier.« Sie deutete auf die Matratze unter sich. »Ich war die ganze Zeit hier.«
»Genau.« Als sie ihn anfunkelte, trat er ans Bett. »Ich werde dich jetzt aus dem Bett heben und tragen, wenn es dir nichts ausmacht.«
Jetzt zog sie die Brauen hoch. »Aber wohin?«
»Raus aus diesem gottverdammten Käfig.«
»Aber … das geht nicht. Ich habe einen …«
»Ich weiß.« Natürlich dachte sie an ihren Katheter, und um ihr die Peinlichkeit zu ersparen, schnappte er sich ein sauberes weißes Handtuch vom Nachttischchen. »Ich bin vorsichtig damit, und mit dir auch.«
Nachdem er alles gesichert hatte, zupfte er das obere Laken weg, das sie bedeckte, und hob sie aus dem Bett. Sie hatte ein beachtliches Gewicht, und als er sie an die Brust gepresst hatte, nahm er sich einen Moment Zeit, sie einfach nur zu halten, ihren Kopf an seiner Schulter, die langen, langen Beine über den Arm drapiert. Ihr Parfüm oder die Seife oder was es auch immer sein mochte erinnerte ihn an Sandelholz und noch etwas anderes.
Ja, richtig … an Orgasmen.
Die Sorte, die er hatte, wenn er von ihr träumte.
Fantastisch, jetzt war er dran mit Rotwerden.
Payne räusperte sich. »Bin ich zu schwer? Ich bin groß für eine Frau.«
»Du bist perfekt für eine Frau.«
»Nicht da, wo ich herkomme«, murmelte sie.
»Dann legt man dort den falschen Maßstab an.«
Manny trug seine kostbare Fracht durch die Tür ins Untersuchungszimmer. Es war leer, auf seinen Wunsch hin. Er hatte die Schwester gebeten – Elina? Elaina? –, ihnen etwas Privatsphäre zu lassen.
Er hatte keine Ahnung, wie diese Sache laufen würde.
Ohne sie loszulassen, setzte er sich vor den Computer und drehte sich so, dass sie beide auf den Bildschirm schauten. Als sie jedoch mehr daran interessiert zu sein schien, ihn anzusehen, störte ihn das kein bisschen – aber für die Konzentration war es nicht gerade förderlich. Und es diente auch nicht dem Zweck, zu dem er sie aus dem Bett geholt hatte.
»Payne«, mahnte er.
»Was ist?«
Himmel, diese rauchige Stimme. Sie drang in ihn ein wie ein Messer, doch war es ein köstlicher Schmerz: Sie so zu begehren und sich zurückzuhalten war ein qualvoller Genuss, der irgendwie fast besser war als der beste
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