Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
wie eine Familie, eine, der sie vorstand: Sie war verantwortlich für die Einrichtung, die Belegschaft, die Programme, die Betriebsmittel und vor allen Dingen für alles und jeden unter diesem Dach. Und sie liebte ihre Arbeit. Als Wrath ihr die Aufgabe übertragen hatte, die Stiftung zu leiten, wäre sie fast davor zurückgeschreckt, doch jetzt war sie heilfroh, dass sie ihre Angst besiegt und ihre berufliche Erfüllung gefunden hatte.
    »M arissa?«
    Sie blickte auf. In der Tür zu ihrem Büro stand eine der neueren Beraterinnen. »H allo. Wie lief es mit der Gruppe heute Nacht?«
    »S ehr gut. Ich schreibe in einer Stunde meinen Bericht – sobald wir mit den Plätzchen in der Küche fertig sind. Tut mir leid, dass ich störe, aber da ist ein freundlicher Herr mit einer Lieferung.«
    »T atsächlich?« Marissa blickte verwundert auf ihren Wandkalender. »W ir erwarten eigentlich nichts.«
    »I ch weiß, deshalb habe ich die Tür noch nicht entriegelt. Er sagt, du würdest ihn kennen, hat aber seinen Namen nicht genannt. Ich frage mich, ob wir die Bruderschaft rufen sollen?«
    »W ie sieht er aus?«
    Die Vampirin hielt sich die Hand über den Kopf. »S ehr groß. Kräftig. Er hat dunkles Haar mit einer weißen Strähne vorne.«
    Marissa sprang so hastig auf, dass ihr Stuhl quietschend über den Boden schrammte. »T ohrment? Er lebt?«
    »V erzeihung?«
    »I ch kümmere mich darum. Es ist okay – geh zurück in die Küche.«
    Marissa eilte aus dem Büro und die Treppe hinunter. Am Haupteingang blieb sie stehen, warf einen Blick auf den Überwachungsmonitor, den V installiert hatte, und riss dann die Tür auf.
    Ohne nachzudenken, warf sie sich dem Bruder an den Hals. »O h Gott, wo warst du bloß? Du warst nächtelang verschwunden!«
    »A ber nein.« Er erwiderte die Umarmung sanft. »I ch musste nur ein paar Dinge erledigen. Aber alles ist in Ordnung.«
    Sie trat einen Schritt zurück, ohne seine starken Oberarme loszulassen. »A lles in Ordnung, wirklich?«
    Im Haus der Bruderschaft wussten alle, dass Autumn triebig gewesen war, und Marissa konnte sich ausmalen, wie schwer es für ihn gewesen sein musste. Wie alle anderen hatte auch sie gehofft, dass die wachsende Bindung zwischen dem Bruder und der stillen, gefallenen Aristokratin ihn heilen würde. Stattdessen war er nach ihrer Triebigkeit verschwunden, und Autumn war ausgezogen.
    Die Sache hatte also offensichtlich keinen guten Ausgang gehabt.
    »H ör zu, ihr nehmt doch Spenden an, oder?«, fragte er.
    Marissa nahm hin, dass er ihre Frage offensichtlich nicht beantworten wollte, und bedrängte ihn nicht weiter. »O h ja, absolut. Wir nehmen alles – wir sind Expertinnen in der Wiederverwertung von Sachen.«
    »G ut, denn ich habe ein paar Dinge, die ich gern den Frauen geben würde. Ich bin mir nicht sicher, ob ihr Verwendung dafür habt, aber …«
    Er machte kehrt und führte sie zum Lieferwagen der Bruderschaft, der am Ende der Einfahrt parkte. Fritz saß auf dem Beifahrersitz und hüpfte heraus, als er sie auf sich zukommen sah.
    Ausnahmsweise hatte er einmal kein fröhliches Lächeln im Gesicht. Doch er verbeugte sich tief. »M adam, wie geht es Euch?«
    »O h, sehr gut, Fritz, danke.«
    Sie verstummte, als Tohr die Seitentür aufschob …
    Ein Blick ins Wageninnere, und es verschlug ihr den Atem.
    Angestrahlt von der Innenbeleuchtung des Lieferwagens lag dort fein säuberlich gestapelte Kleidung in Waschkörben, Pappkartons und offenen Sporttaschen. Es gab auch Röcke und Blusen und Kleider, die noch auf Bügeln hingen, sorgsam auf dem Boden ausgebreitet.
    Marissa sah Tohr an.
    Der Bruder blickte schweigend zu Boden – und wollte ihr offensichtlich nicht in die Augen sehen. »W ie gesagt, ich weiß nicht, ob ihr Verwendung dafür habt.«
    Marissa beugte sich in den Wagen und berührte eines der Kleider.
    Das letzte Mal hatte sie es an Wellsie gesehen.
    Es waren die Sachen seiner Shellan.
    Mit brüchiger Stimme flüsterte sie: »B ist du dir sicher, dass du sie weggeben willst?«
    »J a. Sie wegzuschmeißen wäre Verschwendung, Wellsie hätte das nicht gewollt. Ihr wäre es lieber gewesen, dass andere sie bekommen – das hätte ihr viel bedeutet. Sie hasste Verschwendung. Aber ich kenne mich nicht mit Damengrößen aus.«
    »D as ist sehr großzügig von dir.« Marissa blickte ihm prüfend ins Gesicht. Und dann fiel ihr auf, dass sie Wellsies Namen gerade zum ersten Mal seit ihrem Mord aus seinem Mund gehört hatte. »W ir werden für alles Verwendung

Weitere Kostenlose Bücher