Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Dagger 20 - Schattentraum

Black Dagger 20 - Schattentraum

Titel: Black Dagger 20 - Schattentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
Vom Netzwerk:
daran, was er mit deinem König gemacht hat.«
    »J a. Ja, natürlich.«
    Erst Qhuinn, jetzt Xcor. Layla hatte wirklich ein Händchen in der Wahl ihrer Männer …
    »E r bewegt sich schnell«, vermeldete die Auserwählte aufgeregt. »E r dematerialisiert sich.«
    »D as ist es. Jetzt ist dein Moment.«
    Layla schloss die Augen und schaltete all ihre Sinne aus, abgesehen von ihrem Gespür für das eigene Blut. »E r bewegt sich in Richtung Norden.«
    Wie vereinbart, dematerialisierten sich die beiden und trafen sich eine Meile weiter wieder, dematerialisierten sich erneut und kamen nach fünf Meilen abermals zusammen, dann nach zehn und noch einmal zehn … während Laylas Gespür sie wie ein Kompass leitete.
    Das Ganze war ein Wettlauf gegen die Zeit, denn die Dämmerung raste auf sie zu, und ein gefährliches Leuchten breitete sich am Himmel aus und wurde stärker.
    Die letzte Etappe ihres Wettlaufs führte sie in einen Wald, eine gute Meile von dem letzten Punkt entfernt, den er angesteuert – und nicht mehr verlassen hatte.
    »I ch kann dich noch näher ranbringen«, flüsterte Layla.
    »E r bewegt sich nicht weiter?«
    »N ein.«
    »D ann geh jetzt. Geh!«
    Layla warf einen letzten Blick in seine Richtung. Sie wusste, dass sie gehen musste – denn wenn sie ihn spürte, spürte er sie womöglich auch. Natürlich würde er ihr nicht schnell genug folgen können, wenn sie sich in das geschützte Areal im Norden dematerialisierte. Und dort würde er nicht nur ihre Spur verlieren: Das Mhis würde seinen Blutssinn nachhaltig verwirren und in alle möglichen Richtungen ablenken, wie ein Spiegel einfallendes Licht.
    Die Angst verursachte ihr Herzklopfen, und sie prägte sich dieses Gefühl ein. Sie erkannte, dass es realer war als ihre romantisierte Erinnerung an das Nähren.
    »L ayla? Geh!«
    Gütige Jungfrau der Schrift, heute Nacht hatte sie ihn zum Tode verurteilt …
    Nein, korrigierte sie sich. Das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Wenn sich dieses Gewehr wirklich bei ihm fand und als Tatwaffe erwies, dann hatte Xcor die Hebel zu seinem Untergang bereits vor Monaten in Gang gesetzt.
    Sie mochte vielleicht das letzte Rädchen im System sein, aber die elektrische Ladung, die sein Herz zum Stillstand bringen würde, hatte er durch sein eigenes Handeln initiiert.
    »D anke, dass du mir die Möglichkeit gegeben hast, das Richtige zu tun«, sagte sie zu Xhex. »I ch mach mich jetzt auf den Heimweg.«
    Und damit dematerialisierte sie sich aus der waldigen Schlucht, leitete ihre Moleküle zum Haus der Bruderschaft und schaffte es gerade noch in die Vorhalle, als das Licht bereits in ihren Augen zu brennen begann.
    Das waren keine Tränen. Nein, das waren keine Tränen – es war die anbrechende Dämmerung.
    Tränen für diesen Kerl zu vergießen wäre … einfach vollkommen falsch gewesen.
    »W ir müssen los, Kumpel.«
    John nickte, als Qhuinn ihn ansprach, aber er bewegte sich nicht vom Fleck. Er stand in Wellsies Küche und litt unter einer Art Schock.
    Die Regale waren leer. Die Speisekammer war leer. Ebenso wie alle Schubladen und die beiden Schränke. Die Bücherborde über dem kleinen eingebauten Schreibtisch. Der Schreibtisch selbst.
    Er umrundete den Esstisch und dachte an das Essen, das Wellsie aufgetragen hatte. Dann wanderte er an der langen Arbeitsfläche aus Granit entlang und stellte sich die Schüsseln mit dem Brotteig vor, die Schneidebretter mit Haufen von gewürfelten Zwiebeln oder geschnittenen Pilzen darauf, die Kiste mit dem Mehl, ihren Tontopf mit Reis. Am Herd hätte er sich beinahe gebückt, um am Eintopf zu riechen, an der Spaghettisoße und am Glühwein.
    »J ohn?«
    Er wandte sich ab, ging zu seinem besten Freund … und dann an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Scheiße, irgendwie wirkte das Haus wie ausgebombt. Sie hatten sämtliche Bilder von der Wand genommen, und jetzt waren nur noch die klauenförmigen Messinghaken übrig, an denen sie gehangen hatten: Alles Gerahmte stand nun in einer Ecke aneinandergelehnt, geschützt durch dicke Handtücher.
    Auch die Möbel hatten sie verrückt und sortiert nach Stühlen, Beistelltischchen und Stehlampen – verflucht, diese Stehlampen. Wellsie hatte keine Deckenleuchten gemocht, deswegen gab es in diesem Haus an die hundert Stehlampen in unterschiedlichen Formen und Farben.
    Das Gleiche galt für die Teppiche. Wellsie hatte Auslegeware gehasst, deshalb lagen überall Orientteppiche – oder vielmehr hatten überall Orientteppiche gelegen auf den

Weitere Kostenlose Bücher