Black Dales
sie warten würden, als dass sie irgendwo hin fliehen könnte. Sie lief in eine Falle, aber zum Umdrehen war es jetzt längst zu spät – sie würde dem Adamantit direkt in die Arme laufen.
Bevor sie einen weiteren Gedanken fassen konnte, hatte sie die Hintertür erreicht und war in das Kaminzimmer gestürmt, in dem bereits das Chaos herrschte. Sie hatte keine Zeit, sich nach Nathan oder Allan umzusehen, meinte aber, sie weiter hinten auf der anderen Seite des Raumes, mitten im Kampfgetümmel, zu erkennen.
Dann fiel ihr Blick auf die sechs Danags vor ihr und Kate rang nach Luft.
Sie hatten nur auf sie gewartet.
Sie wollte sich umdrehen, zur Tür hinaus und irgendwo hin, aber noch im selben Moment betrat der Adamantit, flankiert von den beiden Männern aus dem Speisezimmer, den Raum und blieb nur wenige Meter hinter ihr stehen.
Das Lächeln auf seinen schmalen Lippen verriet seinen Triumph.
Nachdem zwei der drei Danags bereits zu Boden gegangen waren, stürmte Nathan auf den Mann zu, der noch übrig geblieben war. Dieses Mal gab es kein Umtänzeln, keine spöttischen Worte, nur die Wut in seinem Bauch und die Angst, er könnte zu spät kommen, um Kate zu retten.
Ohne zu zögern griff Nathan an. Der Danag versuchte ihn am Nacken zu packen, aber Nathan wich blitzschnell aus und tauchte ab, bevor der Arm seines Gegners seinen Körper traf. Dann streckte er selbst seine Hand aus, bekam die Kehle des Danags zu fassen und drückte zu. Es knackte und der Mann glitt zu Boden. Seine Augen wurden strahlend weiß und starrten irgendwo in die Ferne.
Sofort wandte Nathan sich zu den anderen fünf Danags im Kaminzimmer um. Sie hatten bisher noch keine Anstalten gemacht, ihn anzugreifen, obwohl der sechste aus ihrer Gruppe nach einem weiteren Schuss von Allan bereits tot auf dem Fußboden lag. Sie hatten sich sogar von Nathan abgewandt und standen nun einige Meter entfernt in der Nähe der Flurtür.
Als Nathan an ihnen vorbei ins Zimmer sah, erstarrte er.
Kate stand in der hintersten Ecke des Raumes, den angsterfüllten Blick erst auf die Danags vor sich gerichtet, die sie immer weiter in die Enge trieben, dann auf den Adamantiten neben sich.
Kate sah sich verzweifelt um. Die fünf Männer vor ihr kamen Schritt für Schritt immer näher, als hätten sie alle Zeit der Welt, kreisten sie langsam ein und drängten sie nach hinten, und dort war nur eine kalte, hohe Wand. Der Adamantit hatte den Raum betreten und kam auf sie zu, nicht schneller als die übrigen Danags, aber der Ausdruck in seinen hellen Augen war noch begieriger als der seiner Begleiter.
Kate wich langsam zurück – sie konnte nicht glauben, dass es so enden würde, dass es so schnell vorbei war.
Einer der Danags machte einen schnellen Schritt auf sie zu und Kate schrie erschrocken auf.
Die Männer lachten.
Plötzlich knallte ein weiterer Schuss durch die Luft und einer der Danags vor Kate brach leblos zusammen. Es schien die anderen einige Augenblicke abzulenken, denn sie blieben kurz stehen und sahen erschrocken auf den toten Körper herunter.
Dann glitt auch ein zweiter zu Boden.
Allan lud mit fahrigen Fingern sein Gewehr nach und hob es an. Insgesamt fünf der Danags hatte er erwischt, um die anderen kümmerte sich Nathan – jetzt würde sich zeigen, was die Silberkugeln wirklich brachten.
Aus den Augenwinkeln schätzte Allan die Entfernung zum Adamantiten ab – es war perfekt. Der Adamantit stand mit dem Rücken zur Tür, dass der Alte ihn direkt von vorne erwischen konnte, wenn er sich beeilte. Auch die Entfernung stimmte und alle anderen Danags waren mittlerweile so mit Kate beschäftigt, dass sie Allan kaum noch Beachtung schenkten.
Dieser setzte seine Waffe an, zielte und drückte ab.
Die Kugel flog genau so, wie er gehofft hatte. Sie schoss quer durch den Raum, surrte an den anderen Danags vorbei und direkt auf den Adamantiten zu. Dieser hörte sie kommen und wollte ausweichen – aber er war eine Winzigkeit zu langsam.
Die Kugel traf ihn mitten ins Herz.
Einige Herzschläge lang stand Allan wie erstarrt da, unfähig, seinen Blick von dem Danag abzuwenden.
Zuerst dachte er, seine Kugel würde nicht wirken.
Der Adamantit kam auf ihn zugeschritten, ein wütendes Funkeln in den Augen. Die Hände hatte er zu Fäusten geballt, als wollte er jeden Augenblick zuschlagen. Die Kugel, die in seinem Körper steckte, schien er gar nicht zu spüren, denn er schaute nicht einmal auf die Wunde, die das Geschoss in seine Haut gerissen
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