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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Barbiepuppe im silbernen Kleid durch die Luft.
    „Sie ist wunderschön, Schätzchen. Genau wie du.“
    „Madeline hat sie mir geschenkt. Und Cindy hat mir den Koffer geschenkt, der dazugehört.“ Sie schaute Nick an. Ihre runden Wangen waren mit Schokolade vom Kuchen verschmiert. Nick wischte sie mit dem Daumen weg. „Aber dein Geschenk gefällt mir von allen am besten, Onkel Nick.“
    „Was? Dieses hässliche rote Fahrrad?“
    Sie lachte. „Das ist doch nicht hässlich. Es ist wunderschön. Möchtest du sehen, wie ich damit fahre? Ich brauche die Stützräder gar nicht mehr.“
    „Nicht mit diesem Kleid, Schatz“, ermahnte Patti sie. „Später, wenn deine Freundinnen gegangen sind, kannst du dich umziehen und Onkel Nick zeigen, wie gut du Rad fahren kannst.“
    Ashley nickte, aber ihr Lächeln verschwand rasch. Nick hatte diese Stimmungswechsel in letzter Zeit häufig beobachtet, und er wusste, dass sie ein Teil ihrer Trauer waren.
    „Ich wünschte, Daddy wäre hier und könnte mich auf meinem neuen Rad fahren sehen.“ Sie schaute Nick traurig an. „Aber mein Daddy ist bei den Engeln im Himmel, und er kommt nicht mehr zurück.“
    „Ich weiß, Liebling.“ Nicks Stimme war heiser vor Rührung. „Aber du erinnerst dich doch an das, was ich dir vor ein paar Tagen gesagt habe, oder? Dein Daddy wird immer bei dir sein.“
    Sie nickte heftig und deutete mit einem kleinen molligen Finger in ihre Brust. „Weil Daddy in meinem Herzen ist.“
    „Genau. Und er wird dich immer lieben und auf dich aufpassen. Und das heißt“, sagte er und kitzelte ihren Bauch, „dass du besser immer dein Gemüse aufessen solltest.“
    Sie kicherte. „Das tu ich, das tu ich.“ Und immer noch kichernd sagte sie: „Bleib doch zum Abendessen, Onkel Nick, bitte.“
    Das hatte er zwar nicht vorgehabt, aber wie konnte er ihr die Bitte abschlagen? „Nun“, meinte er neckend, „das kommt ganz darauf an, was es zum Essen gibt.“
    Ashley dachte einen Moment nach, dann grinste sie. „Kuchen und Eis?“
    Nick lachte. „Wenn das so ist, dann bleibe ich natürlich.“ Er setzte sie ab und sah ihr hinterher, wie sie aus der Garage rannte und zu ihren kleinen Freundinnen lief.
    „Du kannst wirklich gut mit Kindern umgehen“, sagte Patti leise. „Du wirst bestimmt mal ein guter Vater werden.“
    Das hatte er auch geglaubt, aber Nina, seine Frau – und jetzt Exfrau – war absolut dagegen gewesen. „Ich kann mir etwas Schöneres vorstellen als Rotznasen und dreckige Windeln“, hatte sie ihm bei einer ihrer unzähligen Diskussionen gesagt, bei denen es ums Kinderkriegen ging. „Wenn du genug verdienst, um ein Kindermädchen rund um die Uhr zu bezahlen, können wir ja noch mal darüber reden.“
    Er hatte das Thema nie wieder erwähnt.
    Jetzt schob er seine Gedanken beiseite und nahm den Koffer. „In etwa einer Stunde bin ich zurück. Einverstanden?“
    Patti nickte. „Lass dir Zeit, Nick. Und vielen Dank.“

10. KAPITEL
    N ick saß in seinem Ford Taurus; auf dem Beifahrersitz lag der Koffer. Er hatte unmittelbar vor dem Roundhouse geparkt. Der kreisförmige fünfstöckige Betonklotz beherbergte das Hauptquartier der Polizei von Philadelphia.
    Während er sich immer wieder sagte, dass es das Richtige – das
einzig
Richtige – sei, seinem Captain das Geld zu übergeben, dachte er über eine Möglichkeit nach, wie er Matts Familie unnötige Peinlichkeiten ersparen konnte.
    Sein erster Impuls war gewesen, das verdammte Ding zu verbrennen und die Angelegenheit zu vergessen. Auf diese Weise würde Patti mit den Mädchen nicht fortgehen und Freunde zurücklassen müssen, die sie liebten; Freunde, die sie gerade jetzt so dringend brauchten.
    Er hätte es möglicherweise auch getan, wenn da nicht noch Jack Matias und Miguel Santos im Spiel gewesen wären, die beiden Verbrecher, die auf ihren Prozess warteten. Sie hatten Matt nicht verraten, und Nick wusste auch, warum. Bald würde die Organisation einen neuen Polizisten in ihrer Mitte brauchen. Das würde nur funktionieren, wenn dieser Mann das Gefühl hatte, ihnen trauen zu können. Matias und Santos wussten, dass Patti sofort zu Matts bestem Freund gehen würde, sobald sie erst einmal das Geld entdeckt hatte. Würde das Geld nicht übergeben werden, wüssten die Gangster, dass Nick es beseitigt hatte, und das würde ihnen einen riesigen Vorteil verschaffen. Sie würden einen Gefallen für ihr Schweigen verlangen, was Nick nicht zulassen konnte. Schließlich war er nur aus einem

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