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Black Jack: Bei Anruf Mord!

Black Jack: Bei Anruf Mord!

Titel: Black Jack: Bei Anruf Mord! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christiane Heggan
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Schreibtisch standen eine halb gegessene Zimtrolle und eine Dose Pepsi.
    „Warum können Reporter niemals ein Nein als Antwort akzeptieren?“ brummelte er, als er Kellys ausgestreckte Hand schüttelte.
    „Wenn wir das täten, wären wir nicht lange Reporter.“ Sie setzte sich auf einen grauen Metallstuhl vor seinem Schreibtisch und stellte ihre Tasche auf den Boden. „Außerdem wollte ich Sie gerne persönlich kennen lernen.“
    Er biss in seine Zimtrolle. „Warum?“ fragte er kauend.
    Obwohl immer noch miesepetrig, war er schon etwas versöhnlicher. Sie erwiderte: „Weil ich befürchte, neulich am Telefon einen schlechten Eindruck gemacht zu haben. Den wollte ich gerne aus der Welt schaffen.“
    „Und dann verschwinden Sie wieder?“
    Kelly lächelte. Mr. „Mürrisch“ Quinn hatte Sinn für Humor. „Nicht ganz.“
    „Das hab ich mir gedacht.“
    „Ich habe nur ein paar Fragen, und dann sehen Sie mich nicht wieder.“
    „Das freut mich, und deshalb sage ich Ihnen auch gleich etwas zur ersten Frage.“ Mit einer Papierserviette wischte er sich die Krümel von den Lippen. „Sie wollen bestimmt wissen, ob die Leiche von Zimmer 116 identifiziert ist. Die Antwort lautet nein. Vor knapp einer Stunde haben wir die Unterlagen von Bowmans Zahnarzt bekommen. Aber im Laboratorium stecken sie bis zum Hals in Arbeit. Ich rechne nicht damit, dass ich da in den nächsten Tagen etwas erfahre.“
    „Rufen Sie mich an, wenn Sie die Ergebnisse haben?“
    Seine buschigen Augenbrauen hoben sich. „Hab ich eine Wahl?“
    Sie fing an, den Mann zu mögen. „Was ist mit dem Angestellten aus dem Motel? Ist er wieder bei Bewusstsein?“
    Quinns Miene wurde betrübt. „Domingo Nardis ist heute am frühen Morgen gestorben. Ich hatte keine Gelegenheit, mit ihm zu reden.“
    „Oh nein.“ Kelly sank in ihrem Stuhl zusammen. Der Angestellte war der Einzige gewesen, der den Gast von Zimmer 116 hätte identifizieren können. Jetzt würden sie auf den Bericht des Laboratoriums warten müssen.
    „Was ist mit den anderen Angestellten? Vielleicht haben sie ja ihre Meinung geändert.“
    „Habe ich schon versucht. Sie sind weg.“
    „Was heißt das – weg?“
    „Gegangen, verschwunden, ohne eine Adresse zu hinterlassen.“
    Kelly konnte es nicht glauben. Was hatte diese Stadt nur an sich, dass die Leute einfach verschwanden? „Sie können sich doch nicht in Luft auflösen. Haben sie denn keine Familien? Oder Rechnungen, die sie bezahlen müssen?“
    Quinn lachte, obwohl er überhaupt nicht amüsiert zu sein schien. „Die meisten Leute, die in Motels wie dem Encantado arbeiten, sind illegale Einwanderer, die mit falschen oder gar keinen Papieren in die Vereinigten Staaten einreisen. Das Letzte, was sie wollen, ist, von der Polizei verhört zu werden.“
    „Also stehen wir wieder bei null.“
    „Nicht ganz.“ Er nahm den letzten Schluck Pepsi und warf die Dose in den Papierkorb neben seinem Schreibtisch, wo sie laut klappernd landete.
    Kelly richtete sich auf und wartete, dass er weitersprach.
    „Hier haben Sie einen Beweis dafür, dass der Ehemann Ihrer Freundin am Montag in Miami war.“ Quinn schob ihr eine Karteikarte zu und drehte sie um, so dass sie lesen konnte, was darauf stand: einen Namen und eine Adresse. Magdalena Montoya, Ocean Drive 412, Miami Beach.
    Kelly blickte verwirrt auf. „Wer ist Magdalena Montoya?“
    „Eine Freundin von Mr. Bowman. Wir haben ihre Nummer im Datenspeicher der Motel-Telefonanlage gefunden und sie ausfindig gemacht.“
    Kellys Respekt vor dem Detective wuchs. Er lag vielleicht nicht auf ihrer Wellenlänge, aber er hatte seinen Job im Griff. „Haben Sie schon mit ihr gesprochen?“
    Er nickte. „Das stand ganz oben auf meiner Liste. Sie hat nicht nur bestätigt, dass Mr. Bowman sie am Montagmorgen angerufen hat, sondern mir auch erzählt, dass sie zusammen zu Mittag gegessen haben.“
    „Das ergibt doch alles keinen Sinn“, sagte Kelly, während sie sich daran erinnerte, wie lange sie Victoria in der vergangenen Nacht ausgefragt hatte. „Jonathan kennt niemanden in Miami. Und er hat ganz bestimmt niemals den Namen Magdalena Montoya erwähnt.“
    „Das hätte mich auch sehr gewundert.“
    Kelly entging das Grinsen auf Quinns Gesicht nicht. „Was soll denn das nun wieder heißen?“
    Quinn räusperte sich. „Mr. Bowman und Miss Montoya hatten ein Verhältnis.“
    Schockiert sperrte Kelly den Mund auf, und es dauerte eine Weile, bis sie ihn wieder schließen konnte. „Und Sie

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