Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
Vom Netzwerk:
wenn ein Gefangener seine Zelle verlassen musste. Und das passierte nur in medizinischen Notfällen.In diesem Fall rief der Diensthabende unten an der Pforte an, um Unterstützung anzufordern, bevor er die Zelle des Gefangenen aufsperrte.
    Halt dich an die Vorschriften, dann geht alles gut.
    Caesars Plan war es, eine Geiselnahme zu arrangieren, wenn Glass das nächste Mal Nachtdienst hatte. Jasmine würde sich krankstellen. Glass würde die Sache verpatzen und vergessen, von der Pforte Verstärkung anzufordern, bevor er die Hütte von Caesar und Jasmine öffnete. Sobald Glass drinnen war, würden sie ihn als Geisel nehmen. Und nachdem sie die Hütte von Horse aufgeschlossen hatten, würden sie mit Glass im Schlepptau verschwinden. Dann würden sie in Glass’ Auto steigen, und er würde sie in Sicherheit bringen.
    Danach würden sie ihn laufenlassen. Niemand brauchte zu wissen, dass er an dem Ausbruch beteiligt war.
    Für einen Moment trat Stille ein, nachdem Caesar seinen Plan erläutert hatte.
    »Und, machst du’s?«, fragte Horse.
    »Damit die mich am Arsch kriegen? Die schmeißen mich doch hochkantig raus!«
    »Nee«, sagte Caesar. »Du bist total traumatisiert. Stell dir doch mal vor, wie das aussieht, wenn die ’nen Aufseher feuern, der als Geisel genommen wurde.«
    »Kein Mensch wird glauben, dass ich da nicht mitgemacht habe.«
    »Wieso nicht?«, fragte Caesar.
    »Weil nur ein bescheuerter Idiot deine Zelle aufmachen würde, wenn er der einzige Aufseher im Dienst ist.«
    »Deshalb bist du ja auch der ideale Kandidat«, sagte Horse.
    Glass musste mit Mafia reden. Es war Zeit für eine Versöhnung.
FREITAG
    Während des Umschlusses zogen es manche Häftlinge, die vielleicht der Umgang mit den anderen nervös machte, vor, in ihren Hütten zu bleiben. So auch einige Häftlinge, die schlicht und einfach ungesellig waren. Und manchmal gab es keinen ersichtlichen Grund. Glass wusste nicht, warum Mafia und Darko an diesem Nachmittag in ihrer Hütte waren, aber genau dort traf er sie an.
    Darko hielt ein dreifarbiges Kätzchen in der Hand.
    Als Glass auf Darko zuging, fauchte das Kätzchen ihn an.
    »Hey, meine Hübsche«, sagte Darko. »Officer Glass tut dir nichts. Der gehört zu den Guten.«
    Schwer zu sagen, ob da ein Hauch Sarkasmus mitschwang oder nicht.
    Das Kätzchen zappelte ein bisschen, dann beruhigte es sich wieder und ließ sich von Darko streicheln. Nach einer Weile fing es an zu schnurren.
    Glass hätte es auch gern gestreichelt. Es ärgerte ihn, dass es Darko vertraute und ihm nicht.
    »Die mögen nur Darko«, sagte Mafia.
    Glass nickte.
    »Es ist nicht so, dass sie Sie nicht mögen.«
    »Hab ich auch nicht angenommen.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Mafia. »Was wollen Sie?«
    So peinlich es auch war, sagte Glass: »Ich muss mit dir reden.«
    »Als wir das letzte Mal geredet haben, lief’s nicht so gut.«
    »Ich weiß.«
    »Und es tut Ihnen leid.«
    Glass wusste, dass er eigentlich Ja sagen sollte. Aber er war froh, dass er Mafia eine aufs Maul gehauen hatte, under hätte es in derselben Situation noch mal getan. »Kann ich nicht behaupten«, sagte er.
    »Oh«, sagte Mafia, »das macht Mut.«
    »Ach ja?«
    »Unbedingt.« Er schaute Darko an. »Vielleicht können wir doch noch einen Mann aus ihm machen.«
    »Redet nicht so über mich«, sagte Glass.
    »Wie denn?«
    »Als wär ich nicht da.«
    »Noch besser«, sagte Mafia. »Ich bin beeindruckt.« Er kam bis auf Unterarmlänge an Glass heran. So nah, dass sein Atem Glass’ Wange streifte, als er sprach. »Was wollen Sie?«
    »Unter vier Augen.«
    »Okay. Darko hat sicher nichts dagegen, uns mal kurz alleine zu …«
    »Nein, Darko soll hierbleiben. Wir sollten rausgehen.«
    »Schon gut«, sagte Darko. »Macht mir nichts aus.«
    »Das brauchst du nicht«, sagte Glass.
    »Doch«, sagte Darko. »Ich denke schon.«
    Mit dem Kätzchen, das immer noch schnurrte, in den Armen ging er hinaus.
    Glass erzählte Mafia von Caesars Fluchtplan.
    »Das dürfen Sie nicht«, sagte Mafia.
    »Ich weiß«, sagte Glass. »Aber die bringen Watt dazu, meine Familie wieder zu bedrohen, oder sie erpressen mich wegen der Drogen.« Er erzählte das mit der Tonbandaufnahme.
    »Sie haben aufgehört, Stoff für sie reinzuschaffen?«, fragte Mafia.
    Glass nickte.
    »Das ist schon mal was.« Mafia hielt inne. »Trotzdem sind Sie ein blöder Wichser. Was soll ich denn da machen?«
    »Mir helfen«, sagte Glass.
    »Wie denn?«
    »Rede mit Watt. Sag ihm, er soll sich

Weitere Kostenlose Bücher