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Black Jail

Black Jail

Titel: Black Jail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Guthrie
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aufgehört zu regnen, und der Himmel war klar.
    »Ich hab’s mir anders überlegt«, sagte Lorna beim Aussteigen.
    »Ich bin nicht in Stimmung, mir ’nen Film anzuschauen.«
    »Och, Mami«, sagte Caitlin.
    »Geht ihr beide nur«, sagte Lorna. »Ich mach ’ne Runde durch die Läden.«
    »Ich hab die Karten doch schon bestellt«, sagte Glass.
    Sie öffnete ihre Handtasche, nahm ihr Portemonnaie heraus und ließ es aufschnappen. Hielt ihm einen Fünfer hin.
    Er schaute sie an. Dann nahm er das Geld.
    Im Einkaufszentrum, Hand in Hand mit Caitlin, auf der Rolltreppe nach oben. Er musste zur Seite gedreht stehen, aber sie wollte nicht loslassen, und er konnte es ihr nicht verdenken.
    Er blickte nach oben zum Ende der Rolltreppe. Und da war er.
    Winkte.
    Ein Schuss. Blut.
    Glass schaut auf seine Hand, auf die Pistole darin, lässt sie fallen.
    Wäre schön gewesen, aber da Glass die Pistole nicht dabeihatte, blickte er stattdessen Watt finster an.
    »Hallo, Caitlin«, sagte Watt, als sie oben an der Rolltreppe angekommen waren. Er schaute Glass an. »Wo ist denn die schöne Lorna?«
    »Wieso sind Sie hier?«, fragte Glass.
    »Was glaubst du wohl?«
    »Egal.« Glass zerrte an Caitlins Hand. »Wir gehen.«
    »Ich sagte Hallo, Caitlin«, sagte Watt. »Sehr ungezogen, nicht zu antworten. Bringt dir dein Daddy kein Benehmen bei?«
    Glass drehte sich um. »Ich bin nicht in Stimmung für Spielchen«, sagte er. Er neigte sich dicht zu Watt und flüsterte: »Also, verpiss dich.«
    »Ohhh«, sagte Watt. »Da kriegt man ja Angst.« Sah Caitlin an. »Ein böser Mann, dein Dad, hm?«
    »Nein, das ist er nicht. Du bist ein böser Mann. Daddy hat recht. Verpiss dich.«
    »Caitlin!« Watt grinste. »Kluges Kind. Hat mehr Mumm als du. Die gefällt mir.«
    »Geben Sie Ruhe, Watt.«
    »Okay«, sagte Watt. »Du brauchst mir nur zu sagen, wo ich Lorna finde.«
    Glass drückte Caitlins Hand in der Hoffnung, sie würdemerken, dass sie nichts sagen solle. Sie merkte es. Kluges Kind. Da hatte Watt recht.
    »Na, dann muss ich sie wohl suchen, schätze ich«, sagte Watt. »Keinen Tipp, wo ich anfangen soll?«
    »Daddy, lass los.« Caitlin zupfte mit der freien Hand an seinem Ärmel. »Der Film fängt gleich an.«
    »Tut mir leid, mein Kleines«, sagte er. »Ich glaub nicht, dass wir heute einen Film sehen können.«
    »Aber Daddy.«
    »Ein anderes Mal.«
    »Doch nicht meinetwegen, hoffe ich«, sagte Watt. »Ich will dir doch nicht deinen freien Tag versauen.«
    Glass ging mit Caitlin los zum anderen Ende des Einkaufszentrums, wo sich die Rolltreppe nach unten befand.
    Watt folgte ihnen. »Hey«, sagte er, »du kommst nie drauf, wer mich angerufen hat.«
    Glass blieb stehen.
    Watt sagte: »Ja, ich hab mir gedacht, dass du Bescheid weißt. Mein Bruder scheint dich zu mögen. Ich weiß nicht, wieso. Weißt du’s, Caitlin? Du magst doch deinen Dad, meine Kleine?«
    Glass packte ihre Hand fester.
    »Au«, sagte sie.
    »Vorsicht«, sagte Watt. »Du tust ihr weh. Alles okay, meine Kleine?«
    »Lassen Sie uns in Ruhe«, sagte Glass.
    »Ich seh nichts, was man da mögen könnte«, sagte Watt. »Außer deiner Familie. Die beiden Mädels sind das Attraktivste an dir.«
    Bilder von Watt mit weit offenem Mund blitzten vor Glass’ Augen auf, und das Geräusch seiner Schreie gellte in seinen Ohren.
    »Was auch immer Caesar will«, sagte Glass. »Ich mache da nicht mit.«
    »Das glaub ich dir«, sagte Watt. »Wenn du nichtmachen willst, was Caesar verlangt, ist mir das recht. Macht ’n bisschen mehr Arbeit, aber das ist kein Problem. Ich hab überhaupt nichts gegen Arbeit. Freu mich sogar drauf, ehrlich gesagt.«
    »Klar«, sagte Glass.
    »Klar«, sagte Watt. »Genau. Ich lass euch jetzt besser allein. Gehe Lorna suchen. Du solltest ihr helfen, das Trinken aufzugeben, weißt du? Ist ’n bisschen problematisch, wenn du mich fragst. Man muss aufpassen auf Leute mit Suchtpersönlichkeit. Das kann ansteckend sein.«
    »Ich pass schon auf sie auf«, sagte Glass. Überzeugte ihn selbst nicht, geschweige denn Watt.
    »Und wer passt auf dich auf?«, fragte Watt.
SONNTAG
    Glass hatte sich vergewissert, dass mit Lorna alles in Ordnung war, und sich auf die Nachtschicht eingerichtet. Pantoffeln angezogen. Klar, hört sich bescheuert an, aber so war es einfach viel bequemer: Wenn man Schuhe trug, weckte der Krach die Häftlinge auf.
    Es hätte wohl niemand angenommen, dass es jemanden scherte, ob die armen Teufel aufgeweckt wurden. Aber wenn sie nicht schliefen, benahmen

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