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Black Mandel

Black Mandel

Titel: Black Mandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berni Mayer
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Baalberith wieder da ist?«, fragte Raske.
    »Nein«, sagte der Mandel.
    »Willst du nicht von deinen Freunden in Bergen erfahren, wo Baalberith die ganze Zeit gewesen ist?«, fragte Raske weiter.
    »Da kümmert sich mein Partner drum«, sagte der Mandel.
    »Ich glaube, ich weiß, warum der Herr Mandel noch bei euch bleiben will«, wandte sich Raske jetzt wieder an Myklebust.
    Jemand schlug gegen die Tür und rief etwas auf Norwegisch. Raske und Myklebust sahen sich an, als hätten sie diesen Moment bereits geprobt, und Raske öffnete schließlich die Tür. Der Mandel sah durchs Fenster, dass draußen ein Motorboot angelegt hatte und vier Uniformierte mit Helmen und geschulterten Maschinengewehren vor der Tür standen. Einer davon sprach in ein Funkgerät. Die mit den Helmen sicherten den Eingang, und zwei andere Beamte ohne Helm betraten die Wohnung. Sie sagten etwas zu Raske, das der Mandel nicht verstand. Sie trugen Lederjacken und gut sitzende Baseballkappen mit einem aufgestickten goldenen Logo, das von einem Lorbeerkranz umrahmt wurde. Dasselbe Logo fand sich auch auf den Jackenärmeln, und darunter war das Wort Politi angebracht. Raske trat einen Schritt zurück, als einer der Polizisten anfing, mit ihm zu reden. Myklebust und der Mandel saßen immer noch am Tisch und begutachteten die Szene, ohne dass jemand größere Notiz von ihnen nahm. Die Maschinengewehre der Behelmten waren sowieso großzügig auf den gesamten Innenraum des Hauses gerichtet.
    »Was machen Sie da?«, fragte der Mandel schließlich auf Englisch.
    »Wer sind Sie?«, fragte der Polizist zurück, der gerade noch mit Raske geredet hatte. Er trug eine Brille mit einem schmalen Goldrand und einen dicken grauen Schnauzbart. Er sah nett aus, sagt der Mandel.
    »Mein Name ist Mandel, ich bin ein Musikjournalist aus Deutschland«, sagte der Mandel.
    »Und Ihr Freund?«, fragte der Polizist und deutete auf Myklebust, der im Moment etwas ratlos wirkte.
    »Das ist mein Fotograf.«
    »Und was haben Sie hier zu suchen?«
    »Ich führe ein Interview mit Aksel Raske«, sagte der Mandel.
    »Warten Sie hier, ein Kollege nimmt gleich Ihre Personalien auf«, sagte der Polizist in erstaunlich gutem Englisch.
    »Faen«, sagte Myklebust leise, was so viel wie »Scheißdreck« bedeutet, ich habe es nachgeschlagen. Und ob es das Schlaueste ist, in Gegenwart der Polizei »Scheißdreck « zu sagen, wenn sie ankündigt, deine Personalien zu überprüfen, wage ich zu bezweifeln.
    »Was wirft man Herrn Raske denn vor?«, fragte der Mandel.
    »Das erfahren Sie dann aus der Zeitung«, sagte der Polizist mit dem grauen Schnauzbart, und es klang nicht ironisch oder gar sardonisch gemeint. Er hatte eine nette Stimme und meinte es garantiert auch nett, sagt der Mandel.
    Raske wurde nach draußen geführt, ohne den Mandel oder Myklebust eines Blickes zu würdigen. Er sagte irgendwas zu den Polizisten und lachte. Der nette Polizist mit dem Schnauzbart schlug ihm mit der Handkante in den Nacken, und Raske ging auf die Knie. Der nette Polizist zog ihn an den Haaren wieder hoch und führte ihn weiter. Der andere Polizist zog die Tür hinter sich zu. Durch das Fenster sahen der Mandel und Myklebust, wie die Beamten Raske in ihrem Boot zum anderen Ufer brachten, wo zwei Einsatzwagen warteten. Sie stopften Raske in eines der Autos, einen weißen Kombi mit einem schmalen roten und einem schmalen blauen Streifen, und fuhren weg. In dem kleinen Motorboot blieben der Schnauzerpolizist und sein Kollege zurück. Sie wendeten das Boot.
    »Die kommen wieder«, sagte Myklebust, und der Mandel seufzte.
    Ohne anzuklopfen, betraten die Polizisten erneut das Haus und baten den Mandel und Myklebust um ihre Personalien. Der Polizist ohne Schnauzbart hatte seine Mütze abgenommen, weil er schwitzte. Er war überwiegend kahl. Aber auch er war nicht grob, als er dem Mandel den Personalausweis abnahm und die Daten mit seinem Funkgerät an jemanden übermittelte.
    »Sie sind Deutscher?«, fragte ihn der nette Polizist.
    »Ja«, sagte der Mandel.
    »Warum sehen Sie so ramponiert aus?«
    »Ich bin gestürzt«, sagte der Mandel, und der Polizist sah den Mandel mitleidig an, als wäre er ein kleines Kind, das seine Mutter auf dem Rummel verloren hat.
    »Wir brauchen vielleicht Ihre Aussage. Sie dürfen Norwegen innerhalb der nächsten Woche nicht verlassen, tut mir leid«, sagte der Polizist.
    »Mal sehen«, sagte der Mandel, der sich ungern etwas sagen lässt, selbst wenn es so nett gesagt wird.
    »Und

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