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Black Monday

Black Monday

Titel: Black Monday Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. Scott Reiss
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herum.«
    »Trug, nicht trägt. Die Soldaten haben ihn erwischt. Seine Spuren führten in ein brennendes Haus. Er ist nicht mehr rausgekommen. Er ist tot.«
    »Ganz sicher? Haben sie die Leiche gesehen?«, fragt Gerard hoffnungsvoll.
    »Nein, aber sie haben das Haus eine Stunde lang bewacht. Sie haben Leute befragt und die Umgebung durchsucht, aber keine Spuren gefunden, die von dem Haus wegführten. Sie sagen, er ist verbrannt.«
    Gerard ist ein bisschen erleichtert, aber es wäre ihm lieber, die Soldaten hätten die Leiche gesehen oder, noch besser, Young lebend geschnappt, damit man ihn verhören könnte. Eine weitere Spur zu Delta-3 zum Teufel. »Versuchen Sie rauszufinden, wer das Buch verkauft oder gekauft hat«, sagt er zu Raines. »Vielleicht können die Briten Ihnen helfen.«
    »Tja, den Briten geht es besser als uns, Chef. Die haben mehr Atomenergie und mehr elektrisch betriebene Züge. Außerdem haben sie jede Menge Küste und damit mehr zu essen. Und sie haben mehr Kohle.«
    Gerard klickt das Gespräch weg, versucht es noch einmal bei Marisa, doch sie meldet sich nicht. Typisch, denkt er. Ich komme zu einem Fort durch, das sechzig Kilometer weit weg liegt, aber nicht zwei Straßen weiter bis in die Marion Street.
    Er steigt wieder nach unten, sammelt seine Kinder ein und geht mit ihnen nach draußen. Er weist zwei seiner Soldaten an, zum Schutz gegen Plünderer in der Kirche zu bleiben, und eins der Pferde zu erschießen, damit die Leute was zu essen bekommen.
    »Aber die Pferde gehören der Regierung«, wendet Pettigout ein.
    »Nein. Sie stellen die Lebensmittelration für diese Woche dar.«
    Das verbleibende Pferd hat nicht mehr genug Kraft, um den Schlitten allein zu ziehen. Sie spannen es aus und führen es über die Connecticut Avenue zur Nebraska Avenue. Wenige Minuten später kracht hinter ihnen ein Schuss. Gerard sieht vor seinem inneren Auge das Pferd umfallen.
    »Stehen bleiben! Keine Bewegung!«, schreit Bob Cantoni über einen der Wagen hinweg, der jetzt als Straßensperre dient.
    Gerard antwortet: »Für was hältst du dich eigentlich? Einen Marine?«
    »Heiliger Strohsack! Greg? Bist du das?«
    Gerard hört, wie sein bester Freund über Funk durchgibt, dass er zurückgekommen ist. Sie liegen sich in den Armen, als die Nachbarn wie Eskimos eingemummelt aus den Häusern gelaufen kommen. Sie haben überall schmale Wege freigeschaufelt, die sie als »Schützengräben« benutzen können, erklärt ihm Bob. Plötzlich steht Marisa vor ihm, Tränen in den Augen. Ihre Lippen schmecken kühl und köstlich. Dann, als er spürt, wie die Kinder beide Eltern umarmen, kommen auch ihm die Tränen.
    »Du bist wieder zu Hause«, sagt Marisa.
    »Ich hab uns ein Pferd mitgebracht.«
    Mehr braucht er nicht zu erklären, die hungrigen Augen seiner Nachbarn sagen ihm, dass sie verstanden haben. Ein Pferd, denkt er. Die Cantonis gehen manchmal zum Pferderennen, um zu wetten. Lisa Higuera geht oft mit Annie in den Rock Creek Park, wo sie sich Reitpferde mieten. Als kleiner Junge war Paulo von dem elektrischen Schaukelpferd vor dem Drugstore gar nicht mehr runterzukriegen.
    Gerard denkt: Dieses Tier hat meinen Kindern das Leben gerettet. Es hat die Soldaten zum Zoo gebracht. Ohne dieses Pferd hätte ich weder Bartholomew noch seinen Laptop, das Buch oder die Zahnbürste gefunden.
    »Wir werden es in meinem Garten schlachten«, sagt er.
    Er hofft inständig, dass der Mann, der seine Familie bedroht hat, tatsächlich tot ist.
    Zur selben Zeit liegt Pastor Bartholomew Young in der Columbia Road, unweit der Harvard Street, in einer verlassenen Parterrewohnung und versorgt seine Wunde. Das ganze Gebäude ist von Plünderern verwüstet. Die Wunde pocht fürchterlich, genau wie die Wunde, die die Türken seinem Ururgroßvater im Winter 1918 zugefügt haben. Aber Bartholomew hat eine Flasche Franzbranntwein gefunden und die Wunde damit desinfiziert. Während er jetzt mit gespreizten Beinen am Fenster sitzt, damit er sehen kann, ob die Soldaten noch hinter ihm her sind, legt er sich mit Hilfe eines in Streifen gerissenen Baumwollhemdes einen festen Verband an. Die Kugel hat seinen Oberschenkel glatt durchschlagen.
    Ich muss zu Gerard. Er ist der Einzige, der mir noch sagen kann, oh sie wirklich wissen, wer der Mentor ist.
    In seinen Gedanken ist er wieder im Zoo: Er ist angeschossen, und sein Oberschenkel brennt wie verrückt, als er nach unten sieht, um sich zu vergewissern, dass er keine verräterische Blutspur

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