Black Rain: Thriller (German Edition)
Häufchen zu Boden, während der Helikopter über sie hinwegschwirrte und wieder über die Baumlinie aufstieg.
Inzwischen hatten Danielle und Verhoven den Fuß des Tempels erreicht. »Nach oben«, befahl Verhoven. »Ins Innere!«
Als McCarters Gruppe die Stufen hinaufhastete, stießen Verhovens Männer zu ihnen. Den dreien war es gelungen, sich ihre Gewehre und eine Kiste Munition zu schnappen.
»Sehr gut«, sagte Verhoven. »Jetzt bewegt euch.«
Danielle hörte den NOTAR, während sie die Treppe hinaufeilte, sah ihn aber nicht. Oben angekommen sah sie den Hubschrauber direkt auf sich zukommen. Sie machte kehrt und rannte wieder ein paar Stufen hinunter, und im selben Moment feuerte der Pilot. Geschosse prallten vom Tempeldach ab und pfiffen durch die Luft. Der NOTAR folgte, dröhnte drei Meter über ihren Kopf hinweg.
Jetzt war ihre Chance gekommen. Aufgeschlagen und zerkratzt erhob sie sich, huschte über das Dach und quetschte sich durch die Öffnung in das vertraute Dunkel.
Verhovens Männer folgten, aber von ihrem Chef war nichts zu sehen, auch als das kettensägenartige Schwirren des Hubschraubers wieder näher kam. Sekunden später schlüpfte er durch die Öffnung und taumelte, verfolgt von Geschützfeuer, die Treppe hinunter. Kugeln prallten vom Steindach ab, mehrere fanden die Öffnung und sausten als Querschläger durch das Tempelinnere.
Danielle sah sich um. Alle schienen wohlauf zu sein.
»Er wird zurückkommen«, rief Verhoven und schaute zum Eingang am Ende der Treppe hinauf. »Wahrscheinlich wird er eine Unmenge Blei durch dieses Loch pusten.« Er wandte sich an die Gruppe. »Gehen Sie nach hinten, in den zweiten Raum. Ziehen Sie die Köpfe ein.«
Während McCarter die anderen in den hinteren Raum führte, suchten Verhoven und seine Männer so gut es ging Deckung, indem sie sich an die Wände vor der Treppe drückten, und luden ihre Gewehre neu. Danielle blieb bei ihm.
»Was haben Sie vor?«, fragte sie.
Verhoven sah seine Männer an. »Wenn er darüberfliegt.«
Sie nickten.
»Was zum Teufel haben Sie vor?«, wiederholte Danielle.
»Wir schießen den Scheißkerl ab«, erwiderte Verhoven. »Er wird langsam kommen und versuchen, durch den Schlitz da oben zu zielen, aber er kann nicht stehen bleiben, für den Fall, dass wir nicht alle hier unten sind. Wenn er über den Eingang hinwegfliegt, gehen wir nach oben. Aber vorher wird hier unten die Hölle los sein, deshalb gehen Sie lieber mit den anderen nach hinten.«
Der Lärm über ihnen wuchs an. Danielle schaute in die dunkleren Tiefen des Tempels, wohin sich der Rest der Gruppe geflüchtet hatte. »Vergessen Sie’s«, sagte sie. Sechs Monate Waffenausbildung wollten zum Einsatz kommen.
»Dann ducken Sie sich hinter mich«, befahl Verhoven.
Danielle drückte sich hinter ihn an die Wand, und Sekunden später brach die Hölle los. Geschützfeuer ergoss sich durch den Schlund des Tempels und ließ Splitter, Funken und Steinbrocken durch die Kammer fliegen.
Ein Querschläger krachte in den Stein vor Verhoven und sprengte Splitter aus der Wand, die in sein Gesicht drangen. Ein anderer riss einem seiner Männer die Waffe aus der Hand.
Drei Sekunden Terror und Lärm, dann war der NOTAR über die Öffnung hinweggeflogen. Im selben Moment hasteten Verhoven und die beiden Männer, die ihre Gewehre noch in der Hand hatten, die Treppe hinauf.
Danielle folgte und sprang genau in dem Moment ins Licht, als Verhovens Gruppe das Feuer auf den fliehenden Hubschrauber eröffnete. Er war weiter entfernt als erwartet, da er nach dem Vorbeiflug Geschwindigkeit aufgenommen hatte.
Sie legte an, bemerkte in diesem Moment jedoch einen leuchtend roten Punkt auf dem Rücken von einem der Söldner.
»Runter!«, rief sie.
Es war zu spät. Der Mann wurde durch den Einschlag der Kugel nach vorn gerissen und fiel mit dem Gesicht voran in einen Sprühnebel seines eigenen Bluts.
»Scharfschütze hinter uns«, schrie sie, und die anderen ließen sich auf das Dach fallen.
Sie machte kehrt und krabbelte zur Dachkante. Ein halbes Dutzend Männer in Kampfanzügen lief von Norden her auf sie zu. Sie feuerte in die Traube, rollte sich ab und feuerte erneut, wodurch sie die Gruppe sprengte und mindestens einen der Männer ausschaltete. Als diese das Feuer erwiderten, zog sie sich zurück. »Fünf oder sechs auf dieser Seite«, rief sie.
»Auf dieser sind noch mehr«, erwiderte Verhoven.
Geschützfeuer hallte aus beiden Richtungen, über ihnen zischten
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