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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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Gericht! Mir ist noch nicht
klar, wie ich dich retten soll, und du kommst mit dieser Scheißegal-Einstellung
hierher, diesem merkwürdigen Glauben, du kämst mit allem durch, Wahrheit hin
oder her, weil du bisher noch immer in der Lage warst, dich aus allem
rauszulügen. Aber glaub mir: Diesmal wirst du dich nicht mit Lügen herauswinden
können!«
    Sie richtete sich kerzengerade auf. In ihren blaugrünen
Augen zeigte sich eisige Geringschätzung. Ihre Lippen öffneten sich mit langsamer
Präzision, bereit zu einer endgültigen, vernichtenden Antwort. Aber Morrison
war noch nicht fertig.
    »Immer wenn ich dich bitte, mir zu erzählen, was an jenem Abend
passiert ist, fehlt etwas. Du hast keine zwei Mal dieselbe Geschichte erzählt.
Hältst du mich für so dämlich, dass ich das nicht merke?«
    »Du …! «, schrie
sie, als sie aus ihrem Sessel aufsprang und in Richtung Tür lief. Morrison
packte sie am Handgelenk. »Zumindest wusste Nelson, was er wollte und wie er es
bekommt!«, warf sie ihm ins Gesicht. Kämpfend versuchte sie, sich aus seiner
Umklammerung frei zu machen, doch Morrison ließ nicht los. Sie zerrte und zog
immer härter, zu stolz, ihn anzusehen und mit den Augen anzuflehen.
    »Du hast gewusst, was ich darüber denken würde, nicht wahr?«,
brüllte Morrison. Seine Augen blickten wie irre. »Das war der Grund, warum du
es mir gesagt hast, stimmt’s? Was du damals bei eurer ersten Begegnung mit ihm
getrieben hast – um mich neugierig zu machen, um mich scharf zu machen, damit
ich dich auf die gleiche Weise will, wie er dich hatte!«
    »Ist es das, was dich anmacht?«, fuhr sie ihn an. »Nicht
das, was du siehst, wenn du mich anschaust, sondern das, was du siehst, wenn
ich dir von den Dingen erzähle, die ich getan habe?«
    Ihr Atem brannte heiß auf seiner Haut. Er küsste sie hart
auf den Mund. Sie entwand sich ihm mit einem wilden, herausfordernden Blick und
erwiderte dann seinen Kuss. Seine Hand ließ ihr Handgelenk los und legte sich
um ihre Taille; sie schlang ihm die Arme um den Hals, während ihr
hochgewachsener, geschmeidiger Körper sich heftig gegen ihn presste. Blind
stolperten sie durch das Wohnzimmer, dann durch die Schlafzimmertür, bis sie einander
die Kleider von den Körpern gezerrt hatten.
    In ihrer glatten Nacktheit sah sie noch jünger aus, als sie
war, eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, mit einer unschuldig weißen,
schimmernden Haut, eine Jungfrau in ihrer Hochzeitsnacht, bis er in ihren Augen
ihr Verlangen, ihr Brennen sah, die atemlose Erregung, die alles vergisst – bis
auf das, was sie wollte und was, wie sie wusste, Morrison noch mehr als sie
wollte. Und dann lagen sie im Bett, und Danielle war überall um ihn herum, und
er war tief in ihr, getrieben von einem Drang, an den Anfang zurückzukehren,
zurück zu dem dunklen schwarzen Urmoment, der sich immerzu wiederholt, dem
Beginn des Lebens und dem Ende davon, dem Kreis, der sich schließt und dann
explodiert.
    Die letzte Welle der Erregung war noch nicht ganz verebbt,
als Morrison den Kopf hob, um ihr in die Augen zu sehen. Im Schein des Mondes,
der sein Licht durch das Fenster in den Raum strömen ließ, erblickte er ihr
schönes, strahlendes Gesicht. Doch sie schaute an ihm vorbei, in Gedanken ganz
woanders. Schlagartig kam Morrison wieder zu sich. Ernüchterung trat ein, und
ihm wurde klar, dass sie ihn nur benutzt hatte. Leise fluchend wälzte er sich
zur Seite.
    Danielles Miene zeigte Verwirrung. »Ich dachte, du wolltest
mich.«
    »Du wolltest mich aber nicht!«
    »Wir haben uns geliebt!«
    »Wir hatten Sex! Nein, ich hatte Sex. Du warst woanders.«
Morrison stand auf und begann, seine Kleider anzuziehen. »Das hier war ein
Fehler«, verkündete er kalt.
    Sie umfasste sein Handgelenk. »Tu’s nicht!«
    Er entzog ihr den Arm, um sein Hemd zuzuknöpfen. »Warum bist
du gekommen? Wolltest du sicherstellen, dass ich morgen bei Gericht auch alles
dafür tue, den Prozess zu gewinnen, indem du vorher mit mir schläfst? Ich habe
bisher alle meine Prozesse gewonnen – ohne jemals mit einem Mandanten ins Bett
zu gehen!«
    »Ich weiß, wie hart du in diesen letzten Monaten gearbeitet
hast. Ich wollte dir etwas geben, bevor der Prozess beginnt, bevor du
vor die Geschworenen trittst, bevor es ein Urteil gibt, damit du später gewusst
hättest, dass es nicht aus Dankbarkeit für deinen Einsatz war. Ich wollte dir
das geben, von dem ich glaubte, du wolltest es. Ich dachte, du wolltest mich. «
    Seit er ihre Stimme zum

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