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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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gegen die Tischplatte. »Warum?«
    »Ich wollte nicht heiraten.«
    »Aber du sagtest doch gerade …?«
    »Dass er mich erst dann wieder haben könne, wenn wir
verheiratet wären … Er machte den gleichen Fehler wie du: Er nahm an, dass ich
ihn heiraten wollte. «
    Morrison wurde von Minute zu Minute verwirrter. »Du
wolltest ihn nicht heiraten?«
    Sie hörte ihn nicht, oder falls doch, ignorierte sie ihn. »Ich
sagte ihm, ich wäre noch nicht dem Mann begegnet, den ich heiraten wolle, aber
wenn es so weit sei, würde ich es sofort wissen.« Sie sah Morrison vielsagend
an.
    »Das war grausam«, schloss sie endlich. »Es war grausam,
ihm das zu sagen, aber notwendig – zumindest glaubte ich das, bevor er mir
zeigte, wie sehr ich ihn unterschätzt hatte.«
    Sie wirbelte auf dem Absatz herum und trat erneut ans
Fenster. Als sie sich wieder umdrehte, waren ihre Augen voller Glut.
    »Ich dachte, er wäre am Boden zerstört … Schockiert dich
das, Andrew Morrison – dass ich das absichtlich tat? Das sollte es! Ich war so
entschlossen zu bekommen, was ich wollte, dass es mir egal war, was ich tat.
Kennst du dieses Gefühl? Hast du jemals etwas so gewollt, dass dir die Regeln
egal geworden sind? Ich empfand richtig Ekel vor dem, was ich tat, und ihn
hasste ich aus den gleichen Gründen.«
    »Du wolltest ihn heiraten«, erinnerte Morrison sie mit
einer Schroffheit, die ihn selbst überraschte. »Du wolltest Mrs. Nelson St.
James sein!«
    »Ja, genau! Mrs. Nelson St. James … Ich wollte nicht
Nelson – ich wollte das, was er hatte. Er hatte mehr als jeder andere, und ich dachte,
weniger als das wäre nie genug.«
    Sie starrte auf ihre Hände und zwang sich, auch noch den
Rest zu erzählen.
    »Es gehörte zu meinem Spiel, ihn dazu zu bringen, mich mehr
zu wollen, als er in seinem Leben je etwas gewollt hatte. An jenem Abend schlug
ich seinen Antrag aus, weil ich wusste, dass er mich wieder fragen würde. Aber
ich hatte nicht mit seiner Selbstachtung gerechnet. Ich sagte nein und dass,
wenn ich je heiraten würde, es ein Mann sein müsste, in den ich mich auf den
ersten Blick verliebt hätte. Und weißt du, wie er reagierte? Er lächelte und
drückte seine Hoffnung aus, dass ich dann genauso verliebt sein würde wie er
jetzt in mich. Er brachte mich nach Hause, küsste mich auf die Stirn, wünschte
mir alles Gute und ging. In der Zeitung las ich, er sei zu einem längeren
Urlaub nach Europa aufgebrochen.
    Das war die Hochzeitsreise, die er für uns geplant hatte. Er
fuhr allein. Ich bekam nicht einmal eine Ansichtskarte. Drei Monate später kam
er zurück und war mit einer Frau von adliger Herkunft verlobt.«
    »Und wie fühltest du dich, als du glaubtest, er würde eine
andere F rau heiraten?«
    Sie schüttelte den Kopf über die zynische Gewissheit, mit
der sie damals gelebt hatte. »Ich wusste, dass er sie nicht heiraten würde. Er
war erst eine Woche wieder zurück, als er mich zum Essen einlud und mich erneut
fragte.«
    Morrison musterte sie. Er fragte sich, ob sie wirklich so
berechnend gewesen war, wie sie behauptete, und ob Nelson St. James nicht auch
selbst ein paar Berechnungen angestellt hatte.
    »Er sprach über dich, als wärst du eins seiner Besitztümer,
etwas, was ihm gehört. An jenem Wochenende auf der Yacht sagte er mir, dass es
keinen Sinn habe, mit einer schönen Frau verheiratet zu sein, wenn man nicht
mit ihr angeben könne.«
    »Er heiratete mich, weil er mich wollte.« Herausfordernd
reckte sie ihr Kinn vor. »Aber Nelson wollte nie etwas, es sei denn, es war
etwas, was alle anderen wollten und nicht haben konnten. Er ist ein Scheißkerl,
und das wusste ich, doch es war mir egal. Ich schloss meinen Pakt mit dem
Teufel und hielt meinen Teil davon ein. Ich gab Nelson drei Versprechen und
habe jedes einzelne davon gehalten.«
    Morrison erkannte am Ausdruck ihrer Augen, dass das, was
sie im Begriff war zu sagen, alles verändern würde, dass er nie wieder auf die
gleiche Weise von ihr würde denken können, sobald er es gehört hatte.
    »Welche drei Versprechen hast du ihm gegeben?«
    »Ich versprach, ihn nicht zu betrügen und sein Kind zur
Welt zu bringen.«
    »Das sind zwei Versprechen. Und das dritte? Was war das?«, drängte
Morrison.
    Danielle straffte die Schultern. Offen blickte sie ihm ins
Gesicht. »Ich versprach, ihn zu töten. Und auch dieses Versprechen habe ich
gehalten.«
6
    Nach dem, was Danielle ihm erzählt hatte, nach
ihrem Geständnis, wusste Morrison, dass er alles nur Erdenkliche

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