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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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Beginn seines
Eröffnungsplädoyers verstummte er plötzlich: Seine besten Repliken waren
aufgebraucht. Das Schweigen im Gerichtssaal wurde unbehaglich. Conrad blickte
von seiner Maschine auf. Franklin starrte Danielle St. James ausdruckslos an.
Es war schwer auszumachen, ob ihre Schönheit ihn plötzlich aus dem Konzept gebracht
hatte oder ob er glaubte, er müsse jetzt für einen Werbespot unterbrechen.
    Wie ein Regisseur, der seinem Schauspieler ständig die
Stichwörter geben muss, erinnerte ihn Morrison mit einem sarkastischen Unterton
in der Stimme: »›Und dann versucht, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu
schieben …‹«
    Franklin blinzelte. Er sah Morrison an, zunächst verblüfft,
da er nicht ganz sicher war, was Morrison gesagt hatte, und dann mit offener
Feindseligkeit, als ihm aufging, dass sein Gegenspieler ihn unterbrochen und
den Gerichtssaal zum Lachen gebracht hatte. Bereit, seine Attacke auf die
Angeklagte mit doppelter Kraft zu erneuern, wandte Franklin sich wieder an die
Geschworenen. Er hatte vergessen, was er sagen wollte.
    »Sie hat ihn getötet«, murmelte er, um Zeit zu gewinnen. »Sie
hat ihn getötet, und wir werden es beweisen.« Mit gesenktem Kopf begann er auf
und ab zu gehen. Schließlich blieb er stehen und sah hoch. »Ich meine … also,
ähm … also, die Anklage wird Beweise vorlegen, aus denen hervorgeht, dass …«
    Er konnte sich nicht erinnern, was danach kam. Sein kurzer,
gedrungener Hals quoll über den Hemdkragen, Schweißperlen traten ihm auf die
Stirn. Je mehr er sich nachzudenken bemühte, umso zorniger und verlegener wurde
er.
    Franklin hatte schon in anderen Fällen die Anklage
vertreten. Einige davon waren schwere Verbrechen gewesen, aber dies hier war
der größte Fall seiner Laufbahn. Er war wie ein Schauspieler, der seinen ersten
großen Auftritt vor sich hat, eine Rolle in einem Broadway-Stück, ein
Schauspieler, der voller Selbstvertrauen beginnt und dann nach drei Repliken
alles vergessen hat. Andere mochten ihn bedauern, Morrison versuchte, sich
seine Fehler zunutze zu machen. Er lehnte sich über den Tisch, als wollte er
nur helfen.
    »An dieser Stelle sagt der Staatsanwalt meistens ein paar
Worte über die Schwierigkeit, etwas mit an Sicherheit grenzender
Wahrscheinlichkeit zu beweisen. Vielleicht hilft das Ihrer Erinnerung auf die
Sprünge …«
    »Euer Ehren!«, rief Franklin an die Richterbank gewandt. »Dies
ist mein Eröffnungsplädoyer. Die Verteidigung hat nicht das Recht, mich zu
unterbrechen!«
    Alice Brunelli war eine der jüngsten Strafrichterinnen der
Stadt, aber eine der besten. Sie tippte mit dem Bleistift auf die Tischplatte
und bedachte Franklin mit einem misstrauischen Blick.
    »Sie haben zweifellos schon mal den Spruch gehört: ›Die
Natur verabscheut ein Vakuum‹, nicht wahr? Es ist Ihr Eröffnungsplädoyer – wenn
Sie es denn halten können. Ich bin mir zwar nicht sicher, ob Mr. Morrison
Ihnen tatsächlich helfen wollte, aber Sie werden dennoch zugeben müssen, dass
sein Vorschlag dem nahe kommt, was Sie tatsächlich vorhatten.« Brunelli nahm
ihre dicke Hornbrille ab, hauchte die Brillengläser an und wischte sie dann mit
dem Saum ihrer schwarzen Richterrobe sauber. »Sie haben das Wort, Mr. Franklin«,
sagte sie, als sie die Brille wieder aufsetzte und sich einem Dokument
zuwandte, das vor ihr lag. »Falls Sie es können«, fügte sie hinzu, den Blick
auf das Blatt Papier vor ihr gesenkt.
    Mochte Franklin auch unter Lampenfieber leiden, so war er doch
kein Dummkopf, der nur die Repliken wiedergeben konnte, die ein anderer sich
ausgedacht hatte. Er hatte sie alle selbst verfasst, mit der Hand auf die
Seiten seines gelben Notizblocks geschrieben, den er zusammen mit anderen Habseligkeiten
auf dem Anwaltstisch hatte liegen lassen. Mit einem neuen Ausdruck von
Selbstbewusstsein sah er sie durch, als wollte er erst jetzt beginnen.
    Wenn er sich an die Tatsachen hielt, an die exakte
Wiedergabe dessen, was die Anklage beweisen wollte, konnte Franklin innerhalb
bestimmter Grenzen durchaus überzeugend sein. Die Jury aus acht Männern und
vier Frauen, die meisten von ihnen mittleren Alters oder älter, folgten nun mit
aufmerksamen Blicken der Schilderung des Tathergangs – so wie er sich zumindest
aus der Sicht der Anklage darstellte.
    Franklin wippte nicht mehr auf den Fußballen; er ruderte
auch nicht mehr mit den Armen in der Luft herum. Er stand wenige Schritte vom
Geländer der Geschworenenbank entfernt und hatte die Hände

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