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Black Rose

Black Rose

Titel: Black Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Black Rose
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behalten.«
    »Ich kann Ihnen nicht ganz folgen.«
    »Sie sagten, Nelson St. James habe die Scheidung gewollt;
Sie sagten, er sei mit ihr verreist – sei hierher nach San Francisco gekommen
und dann auf den Pazifik ausgelaufen –, nur um ihr die Scheidung so leicht wie
möglich zu machen; Sie sagten, er habe Sie am Vorabend seines Todes angerufen,
um Sie anzuweisen, die Scheidungsformalitäten sofort einzuleiten. Das alles
haben Sie doch gesagt, nicht wahr?«
    »Ja, das habe ich gesagt.«
    »Haben Sie den Grund vergessen, weshalb Nelson St. James
behauptete, überhaupt die Scheidung zu wollen? Es lag nicht daran, dass er
ihrer überdrüssig geworden war; es lag auch nicht daran, dass ›er nie die
Absicht hatte, sie zu behalten‹, wie Sie es ausdrücken – der Grund war, dass
Nelson St. James glaubte, seine Frau hätte eine Affäre! Ist es nicht das, was
Sie sagten, Mr. Wiley? War nicht das Ihre beeidete Aussage?«
    »Ja, das hat er gesagt, aber das ändert nichts an der
Tatsache, dass es nicht von Dauer gewesen wäre, dass …«
    »Es hielt jedoch sieben Jahre und überdauerte die Geburt
eines Kindes, bis er Ihrer Aussage zufolge herausfand, dass sie eine Affäre
hatte – war es nicht so?«
    »Ja, aber …«
    »Aber was, Mr. Wiley? Haben Sie ihn missverstanden?
Wollen Sie uns jetzt erzählen, er habe die Scheidung nicht etwa gewollt, weil
seine Frau eine Affäre hatte, sondern weil er eine hatte?«
    »Nein, das ist nicht …«
    »Es ist nicht wahr, dass Nelson St. James eine Affäre
hatte? Dass er im Verlauf ihrer Ehe zahlreiche Beziehungen mit anderen Frauen
hatte?«
    »Ich habe mich bemüht, mich aus seinen persönlichen
Angelegenheiten herauszuhalten.«
    »Sie haben sich bemüht, sich herauszuhalten …! Sie waren
doch derjenige, der auf einem Ehevertrag bestand! Sie waren derjenige, der uns
vor nicht einmal zwei Minuten darüber informierte, dass – ich verwende noch
einmal Ihren Ausdruck zur Haltung von Mr. St. James bezüglich seiner Ehe –
›er nicht die Absicht hatte, sie zu behalten‹! Ich werde Ihnen nun eine direkte
Frage stellen, Mr. Wiley: Ist es wahr, dass Mr. St. James während
seiner Ehe mit der Angeklagten Danielle St. James mit anderen Frauen schlief?«
    »Ja.«
    »Lag das Ihrer Meinung nach daran, dass er glaubte, jede
könnte vielleicht die letzte sein?«
    »Wie bitte?«
    »Nelson St. James war ein Mann in den Sechzigern, richtig?«
    »Ja.«
    »Ein Mann dieses Alters kann sehr wohl damit anfangen, sich
über seine Sterblichkeit Gedanken zu machen …«
    »Ja, das nehme ich an …«
    »Sie sagten vorhin, der einzige Grund, den er Ihnen je für
seine Heirat genannt habe, sei sein sehnlicher Wunsch nach einem Kind gewesen
und seine Angst, dafür nicht mehr viel Zeit zu haben. Wenn er mit einer neuen
Frau schlief, war das vielleicht ein Beweis dafür, dass seine Männlichkeit noch
intakt war, ein Beweis, dass immer noch ein paar gute Jahre vor ihm lagen – korrekt?«
    »Ich weiß wirklich nicht, wie ich darauf antworten soll.«
    »Sie haben soeben ausgesagt, was St. James aufrecht hielt,
war der Gedanke, dass es für ihn immer etwas Neues zu holen gab. Das schloss – oder
etwa nicht? – auch eine neue Frau fürs Bett ein!«
    »Nun ja, ich …«
    »Er war von dem Gedanken besessen, jung zu bleiben, und
wurde von der Angst gequält, alt zu werden – war das nicht so?«
    »Vielleicht, aber …«
    »Aber hat diese Angst vor dem Alter und dem Tod nicht auch die
Furcht mit sich gebracht, nichts Bleibendes zurückzulassen? Sie sagten, er habe
Danielle heiraten wollen, weil er sich ein Kind wünschte.«
    »Ja, ich nehme an.«
    »Er machte nach der Heirat sein Testament, nicht wahr? Oder
vielmehr er veränderte das vorhandene?«
    »Ja.«
    »Und in diesem Testament waren bestimmte Vermächtnisse für wohltätige
Zwecke vorgesehen – richtig?«
    »Ja.«
    »Und die beliefen sich auf annähernd wie viel?«
    »Zweihundert Millionen Dollar.«
    »Und der Rest – der sich auf Hunderte von Millionen
belaufen haben muss, wenn nicht mehr –, wer hätte all dieses Geld bekommen?«
    »Seine Frau, Danielle St. James.«
    »Mit seinem Tod wäre Mrs. St. James dann also zu einer
der reichsten Frauen der Welt geworden. Ich sage, wäre geworden, weil Mr. St.
James dieses Testament geändert hat, nicht wahr?«
    »Ja, er …«
    »Etwa um die Zeit, zu der er Sie anwies, Scheidungsunterlagen
vorzubereiten, wenige Tage vor seiner Abreise aus New York und bevor er mit
seiner Frau nach San Francisco kam –

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