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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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eingebrochen und mit einem Schlüsselbund wieder herausgekommen war. Eine Minute später hatte er in dem Flugzeug gesessen und Danielle ein Zeichen gegeben, an Bord zu kommen. Sie hatte McCarter und Yuri über die Anlegestelle geführt, und sie waren in die Maschine geklettert, hatten sich angeschnallt und die Flügeltüren geschlossen.
    Nachdem er den Motor gestartet und das schwankende Flugzeug an der Anlegestelle losgemacht hatte, gab Hawker Gas, und dreißig Sekunden später waren sie in der Luft gewesen.
    Das war vor zweieinhalb Stunden gewesen. Seitdem flogen sie die dunkle Linie entlang, die McCarter gezeichnet hatte, während Hawker ein ums andere Mal beteuerte, dass er wusste, wohin er flog.
    Danielle sah sich um. Eine große Windschutzscheibe und Panoramafenster, die sich bis zum Dach hinaufwölbten – damit die Touristen eine möglichst gute Aussicht hatten –, ließen das Flugzeug geräumig wirken, besonders durch den weit offenen Himmel und die in der Ferne funkelnden Sterne.
    Während sie in der Dunkelheit dahindröhnten, begann sich Danielle zu entspannen. Wenigstens für den Augenblick hatten sie nichts zu befürchten. Es war unwahrscheinlich, dass es hier oben Ärger gab. Sie hielt es zwar nicht für ausgeschlossen, aber es war höchst zweifelhaft.
    Und so gestattete sie sich eine Ruhepause und schaute hauptsächlich in die wunderschöne Nacht hinaus.
    Schließlich wandte sie ihre Aufmerksamkeit den anderen Passagieren im Flugzeug zu. Es schien einen Zusammenhang
zwischen der Schlaflosigkeit und den Zeiten zu geben, in denen der Stein seine Energiespitze nachts erreichte. Da er nun »schlief«, waren auch McCarter und Yuri endlich eingeschlafen. Sie konnte McCarter sogar über den Sprechfunk schnarchen hören.
    »Kann man das abstellen?«, fragte sie in ihr Mikrofon.
    Hawker betätigte einen Schalter, mit dem er die Sprechanlage auf sie beide beschränkte.
    »Besser so?«
    »Viel besser.« Sie blickte wieder aus dem Fenster. »Ich kann verstehen, warum du das Fliegen so liebst.« Sie selbst hatte es immer nur als Transportmöglichkeit betrachtet und arbeitete meist an ihrem Laptop, wenn sie in der Luft war.
    »Es ist ruhig hier oben, vor allem nachts.«
    Die Renegade hatte eine 250-PS-Maschine, die an einem Pylon über der Kabine angebracht war. Es war entsetzlich laut, selbst mit den Kopfhörern.
    »Das nennst du ruhig?«
    Er nickte. »Hier oben blafft dich keiner an, dies zu tun oder jenes zu erklären. Kein Verkehr, kein Hupen, keine schrillen, plötzlichen Geräusche.«
    Er lächelte in sich hinein, offenbar zufrieden mit seinem Gedankengang. »Jawohl«, sagte er. »Für mich ist das ruhig. Und geradlinig. Flieg von Punkt A nach Punkt B und wieder zurück. Versuch, unterwegs nicht abgeschossen zu werden.«
    Sie musste lachen. Vermutlich konnte das als ruhig durchgehen. »Tut mir leid wegen neulich nachts«, sagte sie. Seit ihrem Abend auf dem Balkon hatte sie es vermieden, ihm in die Augen zu sehen. Das war nicht ihre Art.
    »Du meinst, weil du mich sitzengelassen hast, um mit Arnold Moore zu telefonieren?«

    »Ja«, sagte sie. »Das und …« Die Worte wollten nicht recht heraus. Sie beschloss, direkt zu sein. Das war ihre Art.
    »Ich wollte dich küssen«, sagte sie. »Ich habe mich seit langem niemandem so nahe gefühlt, und ich wollte dich küssen. Es ist nur so, dass es schon jemanden gibt in meinem Leben. Jemanden, der zu Hause auf mich wartet. Glaube ich.«
    Zunächst reagierte Hawker nicht. Vielleicht kam ihm das ganze Gespräch absurd vor, dachte Danielle. Man versuchte, sie alle zu töten, während eine Art historischer Umbruch bevorstand, und sie redete über ihren Beinahe-Verlobten, der vielleicht nicht einmal mehr ihr Freund war. Es war ein Grund, warum sie Beziehungen hasste – irgendwie kam sie sich darin immer idiotisch vor.
    Und dann überlegte sie, ob es ihn vielleicht nicht interessierte. Vielleicht war ihr Beinahekuss nur ein Zeitvertreib für ihn gewesen. Wie Rum trinken und das Gewitter beobachten. Sein Leben war so anders als ihres. War es töricht, auch nur eine solche Unterhaltung mit jemandem zu führen, der nicht wusste, wo er nächste Woche, nächsten Monat, nächstes Jahr sein würde? Sie machte sich Sorgen wegen zu Hause. Er hatte gar keins.
    »Im Wesentlichen sollte ich jetzt eigentlich verlobt sein«, erklärte sie. »Ich sollte zu Hause sein und eine Hochzeit planen.«
    »Vielleicht solltest du das«, sagte Hawker schließlich. In seiner Erklärung lag etwas

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