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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dieser vierdimensionalen Schleife speichern können, von der sie ständig sprechen. Und dann lassen sie alles auf einmal auf uns los. Um uns zu lehren, wie falsch wir leben.«
    Moore wandte sich zum Bildschirm. »Mr. President, wir reden hier nicht von Arnold Schwarzenegger, H. G. Wells oder Star Trek . Wir sprechen von einer außerordentlichen Anstrengung, die die Männer und Frauen, die sie unternahmen,
viel kostete, die sie entkräftete und verstümmelte. Für die sie hier an einer im Grunde fremden Küste starben.«
    »Selbstmordmission«, warf Stecker unbekümmert ein. »Schon mal von Kamikazefliegern gehört?«
    »Das ist kein Witz, verdammt.«
    »Nein, und es ist auch kein Rätsel«, sagte Stecker. »Das Ding ist eine Gefahr. Es ist eine Zeitbombe, von der wir nicht wissen, wie wir sie entschärfen können. Und Ihr Herumpfuschen damit wird uns alle umbringen.«
    Ein rascher Blick ins Gesicht des Präsidenten verriet Moore, dass er die Auseinandersetzung verlor. Und doch konnte er sich nicht zurücknehmen. Er tobte immer weiter, trotz des Drängens des Präsidenten, trotz seiner eigenen Erkenntnis, dass er inzwischen wahrscheinlich wie ein Verrückter wirkte.
    Er wandte sich seinem Wissenschaftler zu, dann dem Schirm mit dem Präsidenten und schließlich drehte er sich zur anderen Seite des Raums um, wo Nathanial Ahiga ruhig saß, das ganze Spektakel wie ein unbeteiligter Zuschauer verfolgte und durch einen Strohhalm Grapefruitlimonade trank.
    »Sie!«, schrie Moore. »Sagen Sie etwas, verdammt. Der Präsident hat Sie hierhergeschickt, damit Sie Ihre Meinung kundtun, damit Sie entscheiden, wer recht hat. Da wäre es doch nett, wenn Sie hin und wieder Ihr verdammtes Maul aufmachen würden.«
    Moore begriff, dass er in seinem blindwütigen Rundumschlag jetzt den Schiedsrichter attackierte. Es war ihm inzwischen egal. Er war todmüde, und in seinem gegenwärtigen Zustand schaffte er es gerade noch, seine Selbstvernichtung als solche zu erkennen, doch er war unfähig, sie zu stoppen.

    Ahiga sah ihn neugierig an, und der ganze Raum verstummte. Selbst aus der Leitung zum Weißen Haus ertönte nur statisches Knistern. Der Alte trank noch einen Schluck von seiner Limonade.
    »Sie wollen, dass ich spreche?«, fragte er rhetorisch zurück. Seine Stimme war leise und kiesig, wie glatt geschliffene Steine, die gegeneinanderstießen. »Natürlich. Das kann ich gern tun, wenn Sie mit all dem Geschrei fertig sind.«
    Er räusperte sich und stellte die Flasche ab. »Meiner Meinung nach«, sagte er, zuckte mit den Achseln und sah Moore in die Augen, »liegen Sie falsch.«
    Es wirkte, als hätte er einfach wahllos entschieden, im Geist eine Münze geworfen. Oder vielleicht lag es daran, dass Moore ihn angeschrien hatte.
    »Und das war’s?«, sagte Moore. »Mehr haben Sie nicht anzubieten?«
    »Doch«, sagte Ahiga und nickte in Richtung Stecker. »Er liegt ebenfalls falsch. Sie beide drehen sich im Kreis. Sie schreien und brüllen und machen Lärm. Es fällt schwer zu denken bei so viel Krach. Ich würde gern sagen, es ist der Krach des weißen Mannes, aber mein Vater hat sich ebenfalls so aufgeführt. So hören sich Leute an, die recht haben wollen, nicht Leute, die die Wahrheit erfahren wollen. «
    Moore sah Ahiga an, und der zuckte erneut mit den Achseln. »Kenne ich die Antwort?«, sagte er. »Nein. Aber ich weiß genug, um zu sehen, wo Sie den falschen Schritt getan haben.«
    »Nämlich?«
    »Sie beide versuchen festzustellen, was Sie tun sollen, basierend auf dem, was diese Menschen aus der Zukunft getan haben. Auf der Grundlage ihres Handelns, dessen,
was sie Ihnen geschickt haben und was an Aufzeichnungen davon zurückgelassen wurde. Und indem Sie das tun, verfehlen Sie den entscheidenden Punkt.«
    Moore hatte Mühe, der Logik zu folgen.
    »Sie verwechseln Ursache und Wirkung«, erläuterte Ahiga. »Als diese Leute ihre Entscheidung trafen – in tausend Jahren in der Zukunft –, war all dies hier, der Fund der Steine, diese Auseinandersetzung und was aus ihr resultiert, längst getan und vorbei. Antike sozusagen. Und das heißt, sie haben ihre Entscheidung auf der Grundlage dessen getroffen, was wir getan haben. Sie haben diese Steine nicht hierhergeschickt, um uns zu dem einen oder andern zu bewegen . Sie haben sie geschickt, weil wir sie in gewisser Weise darum gebeten haben.«
    Ahiga sah sie auf seine höfliche Weise der Reihe nach an.
    »Wir sind die Ursache, und ihr Handeln ist die Wirkung. Unsere Entscheidung

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