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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ist ihr Schicksal, nicht andersherum. Wenn sie in Elend leben, weil unsere kriegerische Natur schließlich die Oberhand gewonnen hat, dann sind es unsere Entscheidungen, die das verursacht haben, unabhängig von diesen Steinen. Und wenn sie im Paradies leben, sollte uns das ebenfalls als Verdienst angerechnet werden.«
    »Sie wollen also sagen, wir haben keine Wahl?«, fragte der Präsident.
    »Nein, das sage ich ganz und gar nicht«, erwiderte Ahiga. »Natürlich haben wir eine Wahl, aber wie immer wir uns schließlich entscheiden, es wird auf jeden Fall dazu führen, dass sie uns diese Steine schicken, sei es zur Zerstörung oder zur Erlösung.«
    Moore setzte sich und atmete durch. Selbst Stecker war sprachlos.

    »Tja, sehr viel weiter bringt uns diese Art von Kreisschluss aber nicht«, murmelte Moore.
    »Ich weiß«, sagte Ahiga, setzte sich ebenfalls und griff nach seiner Limonadenflasche. »Deshalb habe ich es auch für mich behalten.«

54
    Selbst durch die leicht verzerrte und elektronisch verschlüsselte Satellitenübertragung hindurch konnte Danielle am Klang von Moores Stimme erkennen, dass sich die Dinge verschlechtert hatten. Doch es waren nicht nur die weltpolitischen Neuigkeiten oder Steckers Machtgelüste, die ihn aus der Fassung gebracht hatten.
    »Ich habe Informationen über Yuri«, sagte er. »Teils aus einer eignen Quelle, teils von Stecker, ausgerechnet, via einer weit oben angesiedelten Quelle im russischen Wissenschaftsdirektorium. Ich halte sie für korrekt.«
    »Was ist los?«, fragte sie und rechnete mit dem Schlimmsten.
    »Ich übermittle dir die Einzelheiten, dann kannst du sie auf dem Display deines Telefons ansehen, aber hier ist eine grobe Zusammenfassung: Yuri kam unmittelbar außerhalb der heißen Zone um Tschernobyl zur Welt. Seine Eltern, wer immer sie waren, konnten sich nicht um ihn kümmern, da er bereits mit der degenerativen Nervenkrankheit geboren wurde, die du jetzt an ihm siehst. Die eigentliche Diagnose bleibt ein Rätsel, aber man weiß, dass sie die Nervenfasern erbarmungslos angreift. Zuerst bemerkt die betroffene Person Zuckungen und Schauder, die sich
jedoch bald zu heftigem Zittern und sogar Anfällen ausweiten. In Phase drei verliert die Person jede Kontrolle über ihre Motorik, und in Phase vier hören nicht bewusst gesteuerte Muskeln wie das Herz zu arbeiten auf, was zum Tod führt.«
    In Danielles Kopf drehte sich alles. »Wie schnell schreitet die Krankheit fort?«
    »Unter normalen Umständen dauert es fünf Jahre bis zur Phase drei, maximal zehn bis zum Endstadium.«
    »Bist du dir sicher? Ich sehe nämlich kaum Symptome, und wenn deine Rechnung stimmt, müsste Yuri bereits tot sein.«
    »Mit meiner Rechnung ist alles in Ordnung«, sagte Moore. »Yuri ist noch am Leben, weil ihn die Russen auf ungewöhnliche Weise behandelt haben. In seltenen Fällen können hohe Levels direkter Elektrostimulation der Nervenfasern, des Rückgrats und der Großhirnrinde das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen.«
    »In seiner Hirnrinde steckt ein Objekt«, berichtete Danielle, was sie in der Notaufnahme entdeckt hatten. »Eine Art Implantat.«
    »Ja«, sagte Moore. »Es war ein Experiment. Und darüber hinaus, dass es die Krankheit verzögert oder umkehrt, hat ihm dieses Implantat anscheinend die Fähigkeiten verliehen, die du an ihm bemerkt hast – dass er elektromagnetische Störungen sehen oder fühlen kann.«
    Als sie erfuhr, dass man Experimente mit Yuri angestellt hatte, war sie nur abgestoßen gewesen, aber jetzt änderte sich ihre Sichtweise. »Der Versuch scheint funktioniert zu haben«, sagte sie. »Zumindest körperlich.«
    »Es ist leider nicht alles so rosig«, sagte Moore.
    »Wieso?«
    »Nachdem wir uns die Daten angesehen haben, sind wir
zu einer Vermutung gekommen, was sie in Yuris Gehirn eingesetzt haben. Es ist kein medizinisches Instrument, es ist ein Bruchstück des russischen Steins, der seit den Fünfzigern im Besitz des russischen Wissenschaftsdirektoriums ist.«
    »Was?« Danielle konnte nicht glauben, was sie hörte.
    »Wie es scheint, haben die Russen ihren Stein schon vor langer Zeit gefunden, oder zumindest das, was von ihm übrig geblieben ist«, sagte Moore.
    »Wovon redest du?«
    »Gestern wurde ich von Stecker kalt erwischt. Er und sein Team haben eine Verbindung zwischen diesem Stein und der anhaltenden Reduzierung des Erdmagnetfelds hergestellt. Ziemlich kompetente Arbeit«, fügte er angewidert an. »Sie scheinen in mancherlei Hinsicht

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