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Black Sun - Thriller

Black Sun - Thriller

Titel: Black Sun - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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einem Freund zu helfen.«
    »Ihnen?«
    »Nein«, sagte Moore. »McCarter.«
    »McCarter?« In Hakwers Kopf drehte sich alles. Danielles Rückkehr zum NRI war eine Sache, aber Professor McCarter? Er kniff die Augen zusammen und nahm Moore scharf ins Visier. Er hatte verstanden.
    »Sie suchen nach mehr von dem Zeug, das wir in Brasilien gefunden haben.«
    Moore nickte. »Und wen könnte ich sonst schicken?«
    Natürlich, dachte Hawker. Moore musste seine Geheimnisse bewahren. Eine Theorie namens Eindämmungssymmetrie behauptete, dass es am besten war, Agenten zu schicken, die diese Geheimnisse bereits kannten, und das galt vielleicht in besonderem Maß für das, was sie dort unten gefunden hatten.
    »McCarter wird immer noch vermisst«, fügte Moore an. »Er ist verwundet, aber er ist entkommen und untergetaucht. Ich habe Suchmannschaften losgeschickt, und wir werden ihn finden, aber an Danielle komme ich nicht heran. Und sie wird sterben, dort wo sie ist, allerdings nicht schnell.«

    Hawker biss die Zähne zusammen. »Wer hat sie?«
    »Ein chinesischer Milliardär namens Kang.«
    »Und er ist unberührbar?«
    »So lautet der Befehl«, sagte Moore. »Deshalb bin ich hier. Deshalb bin ich persönlich gekommen. Es handelt sich hier um kein Unternehmen des NRI, sondern um ein privates, ein Abkommen zwischen Ihnen und mir, um jemandem zu helfen, der uns beiden etwas bedeutet.«
    Hawker sah Moore aufmerksam an. Wenn der Mann eine gewinnende Eigenschaft besaß, dann die, dass er sich um die Leute sorgte, die unter ihm arbeiteten; das galt besonders für Danielle. Nach Afrika zu kommen, um Hilfe für sie zu erbitten, war ein Akt der Verzweiflung, der nicht nur seine Karriere beenden, sondern ihn für den Rest seiner Tage ins Gefängnis bringen konnte. Hawker empfand plötzlich neuen Respekt für ihn.
    »Was Sie noch wissen sollten: Danielles Entschluss, das NRI zu verlassen, hatte viel mit unserer Unfähigkeit oder mangelnden Bereitschaft zu tun, Ihnen zu helfen«, sagte Moore.
    »Sie müssen mich nicht beschummeln«, sagte Hawker.
    »Das tue ich nicht«, beteuerte Moore. »Sie sollen nur wissen, dass es meine Entscheidung war, diese Auseinandersetzung nicht bis zum bitteren Ende zu führen, und dass sie heftigen Widerspruch eingelegt hat.«
    Es tat gut, das zu hören; Hawker konnte es nicht leugnen.
    »Ich habe ein Konto eingerichtet«, sagte Moore. »Auf das habe ich alles Geld transferiert, an das ich herangekommen bin. Machen Sie Gebrauch davon, fliegen Sie nach Hongkong, und holen Sie sie zurück.«
    »So einfach wird das nicht gehen«, sagte Hawker.
    »So einfach geht es nie«, sagte Moore rasch. »Was Sie
hier getan haben, haben Sie auch nicht gemacht, weil es leicht war. Sondern weil es getan werden musste. Weil es niemand sonst getan hätte. Und irgendwo tief in Ihrem Innern macht Sie das wütender als alles andere. Bei Danielle ist es das Gleiche. Wenn Sie ihr nicht helfen, wird ihr niemand helfen.«
    In der Ferne waren Stimmen zu hören. Die Dorfbewohner kamen von den Feldern zurück, wo sie den ganzen Tag gepflanzt hatten. Hawker hatte sich bereits entschieden, aber er wollte das Dorf nicht wehrlos zurücklassen. Er hatte bisher nicht viel darüber nachgedacht, aber jetzt erschien es ihm von entscheidender Bedeutung. Eine Blume in dem kahlen Garten.
    »Sie beschützen diese Leute hier. Es ist mir egal, wie Sie es anstellen. Lassen Sie den richtigen Männern die Botschaft zukommen, dass sie nicht angerührt werden dürfen.«
    Moore nickte. »Das kann ich machen. Finden Sie nur Danielle und befreien Sie sie aus Kangs Klauen.«
    Hawker würde tun, was er konnte, aber er wusste nicht, ob es reichen würde. »Und wenn ich zu spät komme?«
    Moore verzog keine Miene. »Dann suchen Sie diesen Hurensohn Kang und töten ihn. Selbst wenn Sie die ganze verdammte Insel dafür niederbrennen müssen.«

8
    Professor McCarter lag flach auf dem Rücken und starrte zu der Decke aus Schilf und Zweigen hinauf. Er war Gast in Ocos indianischem Dorf, knapp fünfzig Kilometer vom Fuß des Pulimundo entfernt.

    Er hatte es mit Ocos Hilfe bis zu dem Dorf geschafft, aber es hatte mehrere Tage gedauert, und sein Zustand hatte sich mit jedem Tag verschlechtert. Die Schusswunde hatte sich entzündet, und weder die Gebete der Einheimischen noch ihre Tränke hatten geholfen.
    Da er befürchtete, eine solche Behandlung könnte sein Hinscheiden beschleunigen, hatte McCarter Oco gebeten, ihm einen richtigen Arzt zu besorgen, oder zumindest eine

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